Kennt Ihr das? Euch kommt eine Mutter entgegen, sie zieht ihr Kind an der Hand hinter sich her, motzt, was das Zeug hält, das Kind heult Rotz und Wasser. „Wie behandelt die denn ihr Kind?“ schießt mir durch den Kopf. Aber halt! Wer bin ich denn, dass ich über diese Mutter urteile? Ohne die Vorgeschichte zu kennen, ohne zu wissen, ob die Mutter nicht vielleicht schon zehn Mal das Kind gebeten hat, endlich mitzukommen, weil ein Kinderarzttermin/der Bus/anderer wichtiger Termin wartet und das Kind sich weigerte und sich Wutanfall an Wutanfall reihte? Und was ist mit der Mutter, die ihr Baby im Kinderwagen vor sich herschiebt und dabei aufs Handy starrt statt mit dem Baby zu flirten? Stopp, kein Urteilen. Wir kennen nicht alle Hintergründe, vielleicht schreibt sie grad dem Ehemann eine Nachricht, was er zu Essen kaufen soll, vielleicht schaut sie nur auf die Uhr, was wissen wir schon über die Hintergründe?! Weiterlesen
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Nein, Mütter müssen sich nicht rechtfertigen!
Neulich im Café beobachtet: Junge Mutter holt eine Thermoskanne aus dem Kinderwagen, fügt Milchpulver hinzu, schüttelt und gibt ihrem kleinen Baby das Fläschchen. Nicht ohne sich dreimal zu entschuldigen, dass sie ihr Baby ja leider nicht stillen konnte und es so gerne gemacht hätte. Einen Tag später entschuldigt sich eine Mutter im Kindergarten mehrmals dafür, dass ihr Dreijähriger noch im Buggy sitzt („er ist immer so müde nach dem Kindergarten und will nicht laufen“). Und beim Bäcker entschuldigt sich eine andere Mutter dafür, dass sie ihrem Sohn ein Milchhörnchen statt einem Vollkornbrötchen kauft („er hat sich den ganzen Tag darauf gefreut, aber sonst hole ich nur Vollkorn“). Wieder einen Tag später in der Kindergartengarderobe entschuldigt sich eine andere Mutter, dass sie ihrer Tochter einen Schneeanzug vom Discounter anzieht und kein teures Markenprodukt („der Anzug von XY ist ja gerade in der Wäsche“). Und im Biosupermarkt entschuldigt sich eine Mutter für ihre Babytrage, das Tragetuch sei ja gerade in der Wäsche. Was zum Teufel… ?! Man läuft durch die Stadt und ringsherum entschuldigen sich Mütter für ganz selbstverständliche Dinge, die, mit Verlaub, doch eigentlich niemanden etwas angehen. Die Windeln im Einkaufswagen sind für den Vierjährigen? Na und? Muss sich da jemand für rechtfertigen? Nein. Weiterlesen
Und wo bleibe ich?!
Die eine Hand schmiert das Brot für das Kindergartenfrühstück, die andere Hand schenkt ein Glas Milch ein. „Mama, ich muss aufs Klo!“, ruft es da vom Frühstückstisch und der Dreijährige klettert vom Hochstuhl herunter. Der Fünfjährige kippt derweil so viel Milch in sein Müsli, dass die Schüssel überläuft, und während Sie ihm schnell eine Küchenrolle zuwerfen, zieht Sie der Kleine in Richtung Bad, denn „es ist ganz dringend, Mama“.
Ja, eine dritte oder gar eine vierte Hand wären jetzt toll.
Und noch mal in die Warteschleife
Ich würde Euch ja gerne ein paar Fotos von süßen speckigen Babyfingerchen und Füßchen zeigen, aber wie es aussieht, müsst Ihr Euch noch ein wenig gedulden. Unsere Kleine lässt auf sich warten! Bis heute morgen war ich noch recht entspannt, der mein Kleiner kam auch vier Tage zu spät. Und es war noch mal ein sehr entspanntes, schönes Familienwochenende mit Ausschlafen und viel Kuscheln mit den Jungs. Aber nun muss ich zugeben, werde ich doch langsam ungeduldig… Weiterlesen
Lasst den Kindern die Zeit, die sie brauchen!
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich kein Fan von übermäßigen Förderangeboten für Kinder bin. Denn ich bin der festen Überzeugung: Kinder lernen am besten durchs freie Spielen. Was auch durch mehrere Studien belegt wurde. Kinder sollen die Chance haben, Kinder zu sein, so lange es geht. Sie sind so wissbegierig, sie lernen so schnell – und brauchen dafür keine ausgeklügelten exotischen Kurse. Vor allem brauchen Kinder Zeit. Freie Zeit. Zeit für sich. Zeit fürs Spielen. Und Zeit genug, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ohne dass wir sie drängen, dass wir sie dabei beschleunigen wollen. Lasst den Kindern doch die Zeit, die sie brauchen! Lasst sie ihre eigenen Erfahrungen machen – in ihrem eigenen Tempo. Denn jedes Kind ist gut, so wie es ist. Und auch wenn wir Eltern manchmal ungeduldig werden: In den meisten Fällen kommen die Entwicklungsschritte ganz von selbst. Wir brauchen nur Geduld.
Wettbewerb um die besseren, teureren, kreativeren Mitgebsel für den Kindergeburtstag
Mein Sohn ist sechs Jahre alt geworden. Kindergeburtstag! Mit sieben aufgekratzten Kindern, einer echten Schatzsuche, selbst belegten Hot Dogs und Unmengen von Gummibärchen. Was halt zu einer echten Geburtstagsparty dazugehört. Inklusive einer Mitbringsel-Tüte (oder auch Mitgebsel-Tüte) für die Gäste. Die zu befüllen ging nicht, ohne mich aufzuregen über den sinnfreien Wettbewerb, den einige Eltern ausgerufen zu haben scheinen: Wer hat die bessere, teurere, kreativere, süßere, prall gefülltere und überhaupt Geburtstagsmitbringsel-Tüte?!
Ich müsste mal wieder…
Es ist ja tatsächlich so, dass man als Mutter zu nix kommt. Ich kam früher schon zu nix, Prokrastination war schon immer eines meiner liebsten Fremdwörter. Aber seit ich Mama zweier reizender Jungs bin, hat sich das noch gesteigert. Was ich gar nicht so schlecht finde. Denn was zählt, ist die Zeit mit der Familie, nicht der blitzblankgeputzte Haushalt. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich keinen Preis für die sauberste Küche gewinne. Und mein Büro wird leider auch nie instagramtauglich aussehen, es sei denn das pure Chaos kommt mal in Mode. Ich habe mich daran gewöhnt, dass vieles liegen bleibt. Aber dennoch kommt mir mehrmals am Tag der Gedanke… ich müsste mal wieder…
Karriere? Reisen? Was zählt, ist die Zeit mit der Familie, denn die lässt sich nicht nachholen
Egal, ob im Zeitschriftenkiosk oder im Internet: Die Schlagzeilen sind dieselben. „Tipps für die Karriere“, „Die Reise Ihres Lebens“ oder „So verwirklichen Sie Ihre Träume!“…. ich könnte noch stundenlang weitere diverse Zeitschriftenartikel und Texte aus Online-Medien zitieren. Und ich muss gestehen: Auch ich will reisen (ich liebe es sogar und bin arg von Fernweh gebeutelt, wenn ich es grad nicht kann), beruflich erfolgreich sein (ich liebe meinen Job und mache das, was ich schon immer machen wollte!), mich selbst verwirklichen – aber seit ich Kinder habe, haben sich die Prioritäten verschoben. Denn, was zählt, ist die Zeit mit der Familie. Also jetzt für mich persönlich. Es ist meine Sicht – und wenn es für Euch ganz anders ist, dann ist es auch okay. Ich möchte Euch einmal schildern, was mir am Wochenende durch den Kopf ging, als ich am Strand mit meiner Familie spazieren ging und feststelle: Es ist alles super, so wie es ist. Und ich möchte nichts ändern.
Der nicht endenwollende Haushalt: Immer diese Stapel
Kennt Ihr das mit den Stapeln? Ich gebe es zu: Ich bin eine leidenschaftliche Stapelbilderin. Überall im Haus befinden sich kleine Stapel. Auf der Treppe in den ersten Stock lagern Bücher, Socken und Teetassen, die ich mit nach oben nehmen möchte. Wenn ich denn mal die Hände frei habe. Nur trage ich meistens etwas in der Hand. Am oberen Ende derselben Treppe lagern die benutzten Teetassen, die ich irgendwann mal nach unten tragen will und die ausgelesenen Zeitschriften. Unser Haus besteht aus Stapeln! Und das Schlimme ist: Kaum habe ich einen Stapel weggeräumt, wächst an anderer Stelle schon der nächste.
Wie siehst Du nur wieder aus?
Ach Mensch. Schau Dich doch mal an. Wie siehst Du nur wieder aus?! Diese feine Linie zwischen Deinen Augenbrauen, die war doch gestern noch nicht da? Ist da nicht auch eine kleine Falte zwischen Nase und Mund? Ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Mensch, Du wirst alt. Du hattest doch früher keine Augenringe! Achso, Du hast nur sechs Stunden geschlafen? Das ist zu wenig. Hast Du mir nicht mal erzählt, dass Du unter acht Stunden Schlaf gar nicht ansprechbar bist? Kaffee ist auch keine Lösung. Das weißt Du doch. Und sag‘ mal, Deine Haare – sind das tatsächlich graue Haare? Diese hier und diese und oh, so viele schon?!