Mein Großer ist acht Jahre alt geworden! Acht Jahre! Unglaublich! Er ist nun wirklich kein kleines Kind mehr. Und im Vergleich zu seiner Einschulung, wo er sechs Jahre alt war, um einiges größer geworden. In jeglicher Hinsicht. Mir ist es an seinem Geburtstag erst so richtig bewusst geworden: Dieses Kind ist auf dem Wege dazu, ein großes Kind zu werden. Unfassbar, dass er vor acht Jahren so ein kleines Baby war – wo ist die Zeit nur geblieben?! Natürlich war für ihn auch klar: Am Geburtstag muss es, wie in den letzten Jahren auch, eine Schatzsuche sein. Aber nicht einfach nur eine Schnitzeljagd mit Pfeilen. Babykram. Rätsel sollte es geben, natürlich durfte die Schatzsuche nicht zu kurz sein und außerdem bitte auch eine Rechenaufgabe. Öhm ja. Ich ging also in mich und grübelte und habe am Ende eine Detektiv-Schatzsuche auf die Beine gestellt, die, wie ich finde, ziemlich gelungen war! (meinem Sohn war sie immer noch zu kurz, aber die Kinder sind auch sowas von losgerast, dass sie die Hinweise in der Hälfte der veranschlagten Zeit zusammengesammelt hatten…) Weiterlesen
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Marshmallows mit Schokohaube: Wenn’s süßer als süß sein soll!
Mein Sohn wurde ja letzte Woche sechs. Und zu solchen Anlässen wie Kindergeburtstagen darf es dann auch mal süßer als süß sein. Also so richtig zuckersüß. Deshalb gab es in Schokolade getauchte Marshmallows, die zu alledem auch noch mit bunten Streuseln bestreut waren. Süßer geht eigentlich kaum! Auf bunte Spieße gesteckt ergab das Marshmallow-Lollies, die auch super zu Fasching oder anderen Partys passen, wo es in Sachen Zuckerkonsum mal ausnahmsweise richtig krachen darf. Wie ich diese Marshmallows machte? Ganz einfach und mit einem kleinen Trick richtig schnell gemacht.
Wettbewerb um die besseren, teureren, kreativeren Mitgebsel für den Kindergeburtstag
Mein Sohn ist sechs Jahre alt geworden. Kindergeburtstag! Mit sieben aufgekratzten Kindern, einer echten Schatzsuche, selbst belegten Hot Dogs und Unmengen von Gummibärchen. Was halt zu einer echten Geburtstagsparty dazugehört. Inklusive einer Mitbringsel-Tüte (oder auch Mitgebsel-Tüte) für die Gäste. Die zu befüllen ging nicht, ohne mich aufzuregen über den sinnfreien Wettbewerb, den einige Eltern ausgerufen zu haben scheinen: Wer hat die bessere, teurere, kreativere, süßere, prall gefülltere und überhaupt Geburtstagsmitbringsel-Tüte?!
Mamas im Wettbewerb um den schönsten Kindergeburtstag
Ich erinnere mich noch gut an meine Kindergeburtstage: Es gab Kuchen, Wackelpudding und Kirschen, Kerzen wurden ausgepustet, zur Feier des Tages gab es Brause und abends kleine Minifrikadellen und Kartoffelsalat oder so. Auf dem Tisch lagen bunte Sets und es gab Servietten mit Clowns drauf oder anderen Motiven. Manchmal auch ein paar Girlanden aus Papier, solche, die man fertig im Supermarkt kaufen kann. Wir spielten Topfschlagen oder tobten einfach nur durchs Haus. Als ich größer war, machten wir kleine Wettbewerbe mit Dosenwerfen oder Ralleys durchs Dorf. Am Ende bekam jeder eine kleine Tüte mit ein paar Gummibärchen und einem Luftballon. Abends fuhr mein Vater im Auto alle Kinder wieder nach Hause. Wir hatten Spaß, Riesenspaß, und es kam uns gar nicht in den Sinn, dass da etwas fehlen könnte. Alle Geburtstage waren so.
Wettbewerb um den aufwändigsten Kindergeburtstag
Die Kinder von heute könnten das ganz anders sehen.
Wo ist denn hier bitte das Motto?
Das könnten sie zum Beispiel fragen. Motto? Gab es keins. Was ist denn überhaupt ein Motto, hätte ich wohl drauf geantwortet. Was sollte denn da noch fehlen, er war doch einfach perfekt, der Geburtstag!
Heutzutage sieht das anders aus.
Mottopartys sind der letzte Schrei. Piratenparty. Prinzessinparty. Zooparty. Alles muss stimmen, einfach ALLES! Jedes Kind bekommt erst mal eine tolle selbstgebastelte Einladungskarte. Die habe ich früher auch selbst gebastelt. Aber das Basteln von früher hat nix zu tun mit dem Basteln von heute. Einfach nur einen Autoumriss aus Tonpapier ausschneiden und den Text hintendrauf schreiben?! Ha, so einfach kommt Ihr mir nicht davon!
Die Mamas von heute stürzen sich in die Planung einer Geburtstagsfeier als gehe es darum, einen Event für mindestens 1000 VIP-Gäste samt königlichem Besuch zu organisieren.
Klar, natürlich kommen VIPs. Meine Kinder. Und mit königlichem Besuch können die natürlich mithalten. Sie sind mir sogar lieber und wichtiger als sämtliche VIPS und Könige der Welt! Aber brauchen sie wirklich diese perfekt organisierten Feierlichkeiten?
Denn es sind ja nicht nur die perfekt ausgetüftelten Einladungskarten aus japanischem Tonpapier mit Washitape verziert und Muscheln wahlweise Stoffresten aufgepimpt. Jede Karte ein Unikat, von der Mama Monate voraus an den Abenden im Wohnzimmer gebastelt.
Perfekt geplanter Kindergeburtstag
Der Tag selbst wird akribisch geplant. Um 15 Uhr kommen die Kinder. Jedes bekommt erst mal ein Fernrohr, wahlweise ein rosa Diadem oder eine originelle Hippieblume überreicht. Ganz dem Motto entsprechend. 15h10 Geschenke auspacken. 15h18 Musik ab! Die – natürlich dem Motti entaprechende dreistöckige Torte mit Fondant wird Wunderkerzen schwenkend aufgetragen 15h21 Kerzen auspusten 15h23 Applaus und Fotosession. 15h27 Platz nehmen am – natürlich aufwändig geschmückten – Tisch. 15h37 Torte anschneiden und Fototermin.
Ja, die Deko. Da basteln die Mamas viele Nächte dran. Tischdecke, Stuhlüberwurf, Kerzen (natürlich selbstgezogen und verziert), Servietten, Platzsets, Teller, Gläser, achja, die Namenskarten! Und die lustigen kleinen Gimmicks wie Piratenschiff aus Muscheln und Treibholz samt selbstgenähtem Segel, in das der Name des Geburtstagskindes eingestickt ist… alles natürlich im Rahmen des ausgeklügelten Mottos!
Neben der Torte gibt es, was das Herz begehrt: Gummibärchen in Muscheln serviert. Wackkelpudding im Motto verziert. Schokoküsse im eilig angefertigten DIY-Utensilo.
Nach dem Festmahl geht es mit einem ausgetüfteltem Programm weiter, Animateurin Mama hat da mal was vorbereitet. Dass die Spiele, für die Mama noch spontan vier Nächte lang mit der Heißkleberpistole ein echtes Boot gebaut hat, dem Motto folgen, muss ich wohl nicht mehr erwähnen?
Das Abendessen ist analog zur Torte: Buffet mit 20 Köstlichkeiten, heiß und kalt und immer dem Motto nach. Geschnitzte Möhren in Prinzessinform etwa. Alles bio, was denn sonst. Zum Abschied gibt es dann einen selbstgenähten Beutel aus diesem süßen Stoff mit den Elefanten drauf und dem eingestickten Namen des Gastkindes. Dadrin Mamas selbstgebackene Kekse, ein Büchlein, selbst angerührte Knete und natürlich ein von Mama selbst geflochtenes Armband.
Und ganz zum Schluss sagt dann das Geburtstagskind vorm Zubettgehen: Ich wollte ja eigentlich noch mit den anderen Kindern spielen.
Nein, ich mache da nicht mit!
Unsere Geburtstagspartys sind für die Kinder nicht für die Muttis
Diese Partys werden teilweise schon für Zweijährige so gestaltet. Es ist ein wahrer Wettbewerb um den schönsten Kindergeburstag entbrannt. Je mehr selbstgefertigte Pompons und Lampions, umso größer die Liebe fürs Kind?! Die entsetzten Blicke auf dem Spielplatz, wenn man zugibt, dass es am dritten Geburtstag des Sohnemannes KEIN MOtto gab und auch keine selbstgefertigten Gastgeschenke, sprechen Bände. Nein, wir hatten auch keine Spiele organisiert. Wir haben die Kinder einfach mal das Kinderzimmer auf den Kopf stellen lassen und sind danach auf den Spielplatz gegangen. Wir Mamas hatten sogar Zeit, ganz entspannt unseren Kuchen zu essen und ungestört Kaffee zu trinken!
Nein, ich bin bei diesem Wettbewerb draußen. Wir hatten doch früher auch tolle Geburtstage. Und wieso dieser ganze Stress? Um es den Kindern Recht zu machen? Ich glaube nicht, dass ein Dreijähriger wirklich selbstgezogene Kerzen und eine dreistöckige Fondanttorte braucht. Geht es nicht eher darum, bei anderen Müttern Eindruck zu schinden? Damit diese sich unter Druck gesetzt fühlen und beim nächsten Mal noch größer auffahren?
Ich steige aus. Wir feiern so wie früher. Statt Karten mit Siebdruck anzufertigen und fünf Stunden lang die Strohhalme mit Washitape zu verzieren, spiele ich lieber Feuerwehr mit meinem Großen, ja, und nutze den Feierabend, wenn die Kinder im Bett sind, lieber dazu, ein Buch zu lesen oder sinnlos durchs TV-Programm zu zappen statt Papierschiffchen aus Origami-Papier für die Kuchentafel zu falten. Den Wettbewerb müssen die Supermamis ohne mich ausfechten.
Nicht, dass ich Euch dafür kritisiere. Soll jeder so feiern wie er will. Ich finde Eure Deko auch niedlich und beneide Euch für Euer kreatives Händchen. Aber dafür erwarte ich auch, dass Ihr nicht auf mich herabblickt, wenn ich nur einen Marmorkuchen mit Schokoglasur und Gummibärchendeko backe.