Schüchterne Menschen gehen oft ein bisschen unter. Besonders schüchterne Kinder, die manchmal nicht ins System zu passen scheinen. Das Kind würde ja nur am Rand sitzen und sich nicht im Spiel beteiligen, hört man da als Elternteil. Oder die mündliche Mitarbeit im Unterricht wird bemängelt, weil quasi kaum vorhanden. Zwei meiner drei Kinder sind auch eher schüchtern und ich erinnere mich noch gut, wie es war als einzige Mutter beim Seepferdchenkurs auf der Bank neben dem Schwimmbecken zu sitzen statt mit den anderen Müttern Kaffee trinken zu gehen. Ich weiß noch gut, wie es ist, wenn man als einzige Mutter bei der Kindergeburtstagsparty da bleibt, weil das Kind nicht alleine bleiben möchte. Was ich aber auch gemerkt habe: Wenn ich meinen Kindern Zeit gebe, ihnen den Rücken stärke, dann kommt irgendwann der Moment, an dem sie auch bereit sind, alleine beim Schwimmkurs oder der Geburtstagsparty zu bleiben. Druck und Zwang wirken eher kontraproduktiv. Geduld und immer wieder bestärken hingegen haben gut funktioniert. Meine Autorenkollegin Inke Hummel, die ich sehr schätze und für ihre undogmatische Art mag, hat nach ihrem Pubertätsratgeber, den ich hier vorgestellt habe, nun das absolut lesenswerte Buch „Mein wunderbares schüchternes Kind. Mut machen, Selbstvertrauen bestärken, liebevoll begleiten“ geschrieben. Ein liebevoll geschriebener, auf die Bedürfnisse der Kinder eingehender Ratgeber für Eltern schüchterner Kinder, der sehr praxisnahe und pragmatische Tipps enthält und wirklich umsetzbare Strategien für typische Alltagssituationen zeigt. Im Interview verrät Inke mir, wie wir Eltern unsere schüchternen Kinder unterstützen können:
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Wenn es einfach nicht mehr geht: Was ist Elternburnout?
Burnout – bekommen das nicht nur Manager? So war bis vor kurzem die gängige Meinung. Burnout, das war etwas, das durchs Arbeiten ausgelöst wird. Ständig auf Achse, schuften bis zum Umfallen und tausend Dinge auf einmal erledigen – bis zum Ausbrennen. Doch Eltern können genauso von einem Burnout getroffen werden! Was dazu führt und wie sich das äußert, dazu habe ich in in diesem Abschnitt in meinem Buch „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“ geschrieben:
„Wenn der Akku leer ist: Was ist ein Burnout?
Für den Begriff Burnout, auf Deutsch „Ausbrennen“, gibt es verschiedene Definitionen. Die amerikanische Psychologin Kathleen A. Kendall-Tacket beschreibt den Burnout als „Leben ohne Freude“. Burnout sei ein „schleichender Verbrauch emotionaler und geistiger Kraft und Entwicklung innerer Leere mit entsprechenden sozialen und psychischen Folgen“, schrieb die Sozialpsychologin Christina Maslach im Jahr 1982. Bereits in den 1970er-Jahren hat der US-Psychoanalytiker Herbert Freudenberger den Zustand chronischer Erschöpfung untersucht und prägte dabei den Burnout-Begriff, der im letzten Jahrzehnt noch einmal so richtig in Mode kam. Er stellte damals fest, dass Burnout vor allem bei Menschen auftritt, die hohe Ansprüche an sich selbst haben und hohes Engagement zeigen. Andere Psychologen heben auch hervor, dass ständig überzogene Erwartungen von außen zu einem Burnout führen können. Burnout ist den Definitionen zufolge ein Zustand chronischer Erschöpfung ohne zwischenzeitliche Entlastung. Es ist das dauerhafte Gefühl „mir wächst alles über den Kopf“, ein ständiges Über-die-eigenen-Kräfte-Leben. Körper und Geist werden geradezu verschlissen. Zwischen den Überanstrengungsphasen fehlen dem Körper Pausen für die Regeneration.
WeiterlesenSich selbst zu akzeptieren -wieso fällt Müttern Selbstliebe so schwer?
*Interview und Buchtipp*
Das mit der Selbstliebe ist ja so eine Sache. Ich habe selten so viele selbstkritische Äußerungen gehört wie von Frauen, insbesondere von Müttern! Woher kommt das? Wieso fällt gerade Mütter die Selbstliebe so schwer, sich selbst zu akzeptieren, so, wie man ist? Die Crew vom grandiosen Online-Magazin Mutterkutter hat dazu ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben: „Love yourself Mama! Körper, Seel und Liebe in Balance. So schaffst du es im Alltag, an dich selbst und deine Gesundheit zu denken“. Darin geht es nicht nur darum, was wir unserem Körper und unserer Seele oder unserer Beziehung Gutes tun können, wie man der Beziehung etwas Gutes tun können, sondern auch darum, wie wir lernen, uns, unseren Körper und auch die Veränderungen, die die Schwangerschaft mit sich bringt, lieben lernen. Dazu habe ich Doro von Mutterkutter gefragt – lest selbst ihre Tipps und kritischen Gedanken zum Thema Selbstliebe:
WeiterlesenMeditieren mit Kindern: Tipps und Buchempfehlung
Habt ihr schon mal mit euren Kindern meditiert? Es ist gerade in diesen Zeiten eine sehr Möglichkeit, mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag zu bringen. Aber wie meditieren Kinder eigentlich? Was bringt es ihnen? Und wie kann man ihnen das Thema nahebringen? Dazu habe ich Christopher End und Anando Würzburger befragt – zwei Experten in Sachen Meditation. Sie haben das Buch „Der kleine Samurai findet seine Mitte“ geschrieben, das praktische Meditationsübungen und theoretisches Wissen mit einer Abenteuergeschichte für Kinder ab sechs Jahren verknüpft. Warum ich euch das Buch ans Herz lege und vor allem, wie man mit Kindern meditiert und welche Vorteile es bietet, haben sie mir im Interview verraten:
WeiterlesenEntspannt durch Vorschul- und Grundschulzeit: Buchtipp und Interview
Im trubeligen Alltag mit Kindern haben wir Mütter ja so ziemlich alles auf dem Zettel. Wir denken an die Brotboxen, die Wechselwäsche, die Unterschriften unter Klassenarbeiten und verarzten nebenher aufgeschlagene Knie und schlichten Geschwisterstreit. Wir haben so viel um die Ohren, dass wir aber dabei eines aus den Augen verlieren: uns selbst. Wie man es schafft, diesem „ich“ wieder mehr Zeit einzuräumen, darüber schreiben die liebenswerten und kompetenten Damen von Mutterkutter.de nicht nur auf ihrem Onlinemagazin, sondern auch in ihrem Buch „Der Survivalguide für Mamas: Die besten Überlebensstrategien für deinen Familienalltag. Entspannt durch die Vor- und Grundschulzeit„. Hinter Mutterkutter stehen Dorothee Dahinden, Judith Bildau, Kerstin Lüking und Isabel Huttarsch. Und sie haben zusammen auch diesen famosen Druck rausnehmenden und praxisnahen Ratgeber geschrieben. Wie man es schafft, den Druck rauszunehmen, verrät mir Judith heute im Interview:
WeiterlesenUnsere liebsten Weihnachtsbücher für kleine Kinder
Herbst und Winter sind ja per se schon Vorlese-Jahreszeiten. Kuschelig auf dem Sofa sitzen und dabei aus Bilderbüchern vorlesen – das gehörte für mich schon als Kind zu den kalten Jahreszeiten dazu. Vor allem, wenn es im Dezember so früh dunkel wird und man um vier durchgefroren vom Spielplatz nach Hause kommt, tut es einfach richtig gut. Umso mehr genieße ich es, dass es für meine Kinder auch so ist! Meine beiden Großen sind so langsam aus dem Vorlesealter raus, aber ein Glück geht es bei meiner kleinen Tochter jetzt erst so richtig los. Wobei sich auch die Großen glücklicherweise immer mal dazukuscheln und zumindest der Mittlere auch gerne mal zuhört. In der Adventszeit liebe ich das Vorlesen noch mehr, dazu gibt es Plätzchen und Süßkram und eine heiße Schokolade und dann kramen wir die Weihnachtsbücher raus, auf die man sich schon das ganze Jahr über freut. Es sind teilweise noch Bücher aus meiner Kindheit! Unsere liebsten Kinderweihnachtsbücher habe ich hier einmal für Euch zusammengestellt:
WeiterlesenWie schlafen Babys besser? Interview und Buchtipp rund ums Durchschlafen, Einschlafen und Co.
Wenn man frischgebackene Eltern fragt, was sie in der ersten Zeit mit Baby am meisten stresst, bekommt man oft die Antwort: „der Schlafmangel.“ Es ist eines der Dinge, auf die man einfach nicht vorbereitet ist, egal, wie oft man es hört und in der Theorie weiß. Aber wie sehr Schlafmangel zermürbt und belasten kann, erfährt man erst, wenn man wirklich alle zwei Stunden geweckt, die Nächte stillend oder das schreiende Baby durch die Wohnung tragend verbringt – und dann auch am folgenden Tag nicht zum Ausruhen kommt. Aber wieso schläft das Baby eigentlich nicht durch? Und gibt es Tricks, die wirklich helfen, damit man etwas mehr Schlaf bekommt? Wann wird es besser? Und wann sollte man mit dem Einschlafritual anfangen? Diese und andere Fragen beantwortet die Autorin Silke Plagge in ihrem Buch „Schlaf, mein Baby, schlaf. Entspannte Wege zu ruhigen Nächten„, das in der Reihe „Eltern Ratgeber“ der Zeitschrift Eltern im DK-Verlag erschienen ist (und in dem es auch einen Gastbeitrag von mir gibt!). Ein paar Tipps und Fakten rund ums Thema Babyschlaf verrät sie mir hier im Interview:
WeiterlesenWie es uns gelingt, uns in all den Anforderungen an uns nicht zu verlieren: Gastbeitrag von Lisa von Stadtlandmama
Ihr kennt sicher den famosen Blog stadtlandmama?! Und dass die beiden Autorinnen dahinter, Lisa und Katharina, nicht nur tolle Frauen sind, sondern auch das Buch „Wow Mom: Der Mutmacher fürs erste Jahr mit Kind“ geschrieben haben, das ich hier vorgestellt hatte, wisst Ihr sicher auch? Dann habe ich gute Nachrichten für Euch: Es gibt ein neues Buch von Lisa und Katharina. Wow Mom Teil 2, wenn man so will. Es heißt „Wow Mom: Der Mutmacher für mehr ich in dem Wir“ und ist sogar noch besser geworden als der erste Band, finde ich! Wie es zu dem Buch kam und wieso es so wichtig ist, das „ich“ in dem all dem „wir“ nicht zu verlieren, schreibt mir Lisa in einem Gastbeitrag, über den ich mich riesig freue. Schon allein wegen meines Lieblingssatzes „Wie lange hatte ICH mich in einem WIR aufgelöst, mich gab ́s ja noch!“ lesenswert, Buch und Gastartikel, aber lest ihn selbst in voller Länge:
WeiterlesenEinhorn mal anders: Einhorn-Bücher ohne Rosa und Glitzer, damit mit richtig viel Humor
„Nein, ein Einhornbuch will ich nicht“, sagte mein Mittlerer und wandte sich ab. Dann soll ich lieber gar nichts lesen vorm Schlafengehen. „Einhörner sind sowas von bekloppt“, sagte er noch und ging sich freiwillig die Zähne putzen. „Und wenn das Einhorn Kurt heißt?“ rief ich hinterher. Er kam zurück: „Das ist doch kein Name für ein Einhorn.“ (Spoiler: Dieser Satz kommt übrigens auch im Buch vor!) Nun war er doch neugierig geworden, die Sache war geritzt. Ich durfte zumindest mal „anlesen“. Nun, aus dem Anlesen wurde ein großer Lesespaß. Denn Chantal Schreibers brummeliges Einhorn Kurt ist großartig! So großartig, dass wir gleich beide Bände lasen. „Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ und „Einhorn kommt selten allein“ sind lustig, überraschend und fantastisch zum Vorlesen (aber natürlich auch zum Selberlesen): Man kann herrlich Stimmen nachmachen, so bringt das Vorlesen richtig Spaß!
WeiterlesenQuality Time und Quantity Time: Was war früher anders?!
(Auszug aus meinem Buch „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein„)
Obwohl heute mehr Mütter berufstätig sind und Kinder früher in den Kindergarten oder die Krippe kommen, verbringen die heutigen Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern als noch vor 50 Jahren. Eine Studie von Forschern aus Kalifornien hat dafür Eltern in elf westlichen Ländern wie Kanada, Dänemark, Frankreich und Deutschland unter die Lupe genommen und die Daten von 1965 bis 2012 ausgewertet. Dabei haben die Eltern ihre täglichen Tätigkeiten genau dokumentiert. Unter Kinderbetreuung wurden sämtliche Tätigkeiten erfasst, die sich um die Kinder drehen wie Essen vorbereiten, Kinder baden, wickeln, ins Bett bringen, Spielen, Vorlesen oder auch bei den Hausaufgaben helfen. 1965 verbrachten Mütter demnach 54 Minuten Kinderzeit am Tag, 2012 waren es 104 Minuten am Tag. Bei Vätern waren es 1965 16 (!) Minuten und 2012 59 Minuten. Was machten denn die Frauen 1965 anders als die Mütter heute? Weiterlesen