Als freiberufliche Journalistin ist die Elternzeit keine so richtige Elternzeit. Es gibt einfach immer etwas zu tun. Seit elf Jahren arbeite ich selbständig – das heißt zuhause im Home Office. Ein Jahr pausieren? Kam für mich nicht in Frage, bei keinem Kind. Immer wieder nahm ich Aufträge an, musste ich, um bei meinen Kunden nicht in Vergessenheit zu geraten. Und so sitze ich jetzt auch beim dritten Kind regelmäßig am Laptop und tippe meine Texte. Mittlerweile habe ich den Dreh etwas besser raus und arbeite um einiges effektiver als beim ersten Baby. Doch immer noch ist es ein Spagat, der nicht so ganz einfach ist – und manchmal würde ich auch einfach gerne ein bisschen Elternzeit haben, ich gebe es zu. Aber andererseits mache ich meine Arbeit einfach viel zu gerne! Was mir beim Home Office mit Baby hilft? Ich habe einmal einige Tipps zusammengefasst: Weiterlesen
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Ein Kind ist kein Kind?! Wieso ich das als Dreifach-Mama nicht so sehe
Auf meiner Lesung aus meinem Buch „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein“ erzählte eine Mutter mir, dass sie ständig zu hören bekommt, sie solle sich nicht so anstellen, schließlich habe sie nur ein Kind. Und ein Kind ist kein Kind. Sagt man doch so. Sie könne diesen Satz nicht mehr hören, sagte sie. Was ich denn als Dreifach-Mutter darüber denke: Ist ein Kind wirklich kein Kind? Und dürfe sie sich deshalb nicht beklagen, dass sie zu nichts kommt? Ich muss gestehen, ich habe mich, als mein zweiter Sohn auf die Welt kam, auch gefragt, wieso mir das Leben mit nur einem Kind eigentlich manchmal so stressig vorkam. Und heute mit drei Kindern wundere ich mich, wieso mir das Leben mit nur zwei Kindern so stressig vorkam. So ändert sich die Wahrnehmung. Aber rückblickend muss ich sagen: Die Umstellung von keinem zu einem Kind war die größte. Das erste Kind hat mein Leben am meisten auf den Kopf gestellt – und dieses Auf-den-Kopf-Stellen, dieses ins kalte Wasser geworfen werden, in eine ganz neue Welt eintauchen, das war es, was das erste Kind am anstrengendsten machte. Und weshalb der Spruch „ein Kind ist kein Kind“ absolut nicht gerechtfertigt ist. Denn natürlich ist ein Kind ein Kind und es ist viel Arbeit – und natürlich dürfen auch Mütter von einem Kind sagen „ich kann nicht mehr!“
Mein Baby, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mal mit Dir schimpfen werde (… und ich weiß, dass es irgendwann so kommt)
Babys sind so knuffig, so süß. Und sie machen noch keinen Blödsinn. Also fast keinen Blödsinn. Und wenn, dann überwiegt das Süßsein so sehr, dass man Babys nicht böse sein kann. Wenn ich mir meine Babymaus so anschaue, dann könnte ich sie den ganzen Tag nur knuddeln. Und kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann mal mit ihr schimpfen muss. Aber ich weiß, dass es irgendwann so weit ist, mir der Kragen platzt – so wie bei meinen beiden Jungs. Ich erinnere mich noch, als mein Großer so alt war wie seine kleine Schwester jetzt. So süß, so knuffig, mit all diesem Babycharme. Und diese Grübchen! Mit diesem kleinen Wesen einmal schimpfen? Rummeckern? Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Man will als Babymama sein Baby schließlich beschützen und wie kann man einem kleinen Wesen, was man so unglaublich doll liebt, böse sein? Wenn ich meckernde Muttis sah, war da nur ein großes Unverständnis: Wie kann die nur so rummotzen? Was hat das arme Kind getan, um sie so zur Weißglut zu bringen? Wie kann man als liebende Mutter so genervt sein, so mit seinem Kind umspringen? Ich schaute mein Baby an und konnte mir ganz und gar nicht vorstellen dass mich dieses kleine Männchen mit all seinem Babyspeck und den süßen Babygeräuschen mich auch einmal so zur Weißglut bringen könnte. Abgesehen davon, hielt ich mich für eine recht coole, gelassene Person, die so schnell nicht aus der Fassung zu bringen ist. Nun, heute, wo er 7 ist und sein kleiner Bruder 4, weiß ich, dass das sehr wohl geht.
Wieso mich Dogmen in der Erziehung stören
Kürzlich blätterte ich in einem Erziehungsratgeber. Interessantes Thema, eine Fragestellung, die mich schon länger beschäftigte. Aber ich kam nicht weit mit dem Lesen. Denn wohin ich auch blätterte, mich verfolgte ein erhobener Zeigefinger. Am Ende blieb ein schaler Geschmack und irgendwie das Gefühl: Ich als Mama mache eigentlich alles falsch. Sprich: Ich habe versagt, weil ich es nicht so mache, wie beschrieben. Ich las die Dialoge, die als Problemlösung aufgeschrieben waren und fühlte mich erneut: schuldig. Und dachte mir: „Wer zum Teufel redet so?“ Wenn das die Lösung sein sollte (und laut Buch die einzige wahrhaftige echte umsetzbare und beste Lösung), dann versagen die Mütter in meinem engeren und weiteren Bekanntenkreis reihenweise. Regelmäßig. Weiterlesen
Diese Dinge sind völlig normal, liebe Mamas!
Immer wieder stoße ich in den sozialen Medien auf Fragen von Müttern, die wissen wollen, ob es normal ist, dass ihr drei Wochen altes Baby nicht durchschläft. Oder ihr Dreijähriger nicht alleine einschläft. Verunsicherte Mütter, die sich fragen, ob es normal ist, wenn ihr Zweijähriger sich nicht länger als 15 Minuten alleine beschäftigen kann oder ob es anderen auch so geht, dass ihr Vierjähriger kein Gemüse mag. Und dann sind da die Schwiegermütter oder neunmal klugen Nachbarinnen, die den Müttern erzählen wollen, dass Kinder spätestens mit sechs Monaten alleine einschlafen sollten oder die Mutter aus der Kindergartengruppe, die es gar nicht verstehen kann, dass Kinder kein Gemüse essen, denn ihre Kinder essen natürlich alles und mögen auch gar keine Süßigkeiten. Sehr hilfreich auch, vielen Dank. Dabei gibt es so viele Dinge im Leben mit Kindern, die einfach normal sind. Die ganz und gar kein Grund zur Sorge sind. Und bei denen man sich gar keinen Kopf machen sollte, ob man selbst etwas falsch macht oder das Kind. Diese Dinge, liebe Mamas, sind einfach ganz normal!
Und da fiel auf einmal der Strom samt Handy aus …
Eigentlich wollte ich heute ja arbeiten. Zwei Texte müssen morgen abgegeben werden. Und für Euch wollte ich einen neuen Blogpost schreiben. Unsere liebsten Wohnmobilstellplätze in Schweden vorstellen und Euch Fernweh bereiten. Tja. Eigentlich. Doch kaum saß ich am Laptop: Ping. WLAN weg. Schreib ich halt offline, dachte ich. Doch leider war der Laptop nicht wirklich aufgeladen. Typisch. Ping. Laptop aus. Sicherung geflogen? Nö. Nur der Strom weg, Und damit auch das Festnetztelefon und Internet. Hast ja noch das Handy. Dachte ich. Doch da standen links oben in der Ecke die unheilvollen Wörter „Kein Netz“. Der Strom kommt bestimmt gleich wieder. Dachte ich. Doch es sollte vier Stunden dauern, bis wir wieder an den Rest der Welt angeschlossen waren… Weiterlesen
Was ich heute mal wieder nicht geschafft habe…
Achja. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Und er hatte wieder nur 24 Stunden. Und sechs bis sieben davon würde ich gerne noch schlafen. Um dann morgen vielleicht so ausgeschlafen zu sein, dass ich mal das schaffe, was ich mir vorgenommen habe. Was ich ewig vor mir herschiebe. Und das, was halt so erledigt werden muss. Und so schlafe ich ein mit der stillen Hoffnung, ab morgen könnte sich wie durch ein Wunder die Erdumdrehung verringern (Asteroideneinschlag im Pazifik oder ein Sonnensturm mit bremsender Rotationswirkung?!) und der Tag hat auf einmal 26 Stunden. Ach Quatsch, wenn schon denn schon. 28 Stunden. Dann würde ich vielleicht mal alles schaffen. Oder zumindest 50 Prozent dessen, was so zu tun ist. Stattdessen habe ich mal wieder nichts geschafft…
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein – mein neues Buch!
Es ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt und über das ich auf dem Blog schon häufiger geschrieben habe: Der Perfektionismuswahn in unserer Gesellschaft und was der Druck mit uns Müttern anstellt. So sehr liegt mir dieses Thema am Herzen, dass ich darüber ein ganzes Buch geschrieben habe! „Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter“ heißt es und ist HEUTE im Trias Verlag erschienen, wo auch schon mein Erziehungsratgeber „Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder
“ erschienen ist. Nun also ein Ratgeber für Mütter. Doch es ist nicht nur ein Buch voll mit Tipps, wie man als Mutter nicht ausbrennt und sich Auszeiten nimmt – es geht in meinem neuen Buch auch darum, wieso Mütter heutzutage eigentlich so unter Druck stehen, was das mit der Gesellschaft und den Sozialen Medien zu tun hat – und woran man eigentlich erkennt, wenn es alles zu viel ist.
Wo sind all die Gitarren hin?
Heute mal etwas off the Topic. Darf auch mal sein, oder? Die ganznormalemama ist ja eigentlich ein Familienblog und was zum Teufel hat Rockmusik mit Kindern zu tun? Egal. Ich muss mir mal was von der Seele schreiben und dafür sind Blogs ja da. Also waren sie zumindest in grauen Vorzeiten bevor man sich mit Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzte. Ich vermisse die Gitarren. Die E-Gitarren im Radio. Ich höre selten Radio, was zum einen daran liegt, dass ich selten Auto fahre und zum anderen daran, dass meine Jungs in der Küche am liebsten den alten Kassettenrecorder anschmeißen und zum 2457. Mal „Wicki und die starken Männer“ hören. Letztens waren wir wieder im Auto unterwegs, hörten einen ganz normalen Radiosender mit den Hits der 2000er und von heute, was halt so läuft an angesagter Musik. Ach. Merkt man daran, dass man alt ist? Dass man mit den Hits von heute nur noch wenig anfangen kann? Und sich nostalgisch nach alten Zeiten sehnt? Ich jedenfalls vermisste schmerzlich den guten alten E-Gitarren-Sound.
Was ich an Attachment Parenting nicht mag
Versteht mich nicht falsch. Den Grundgedanken von Attachment Parenting finde ich toll. Und vieles fließt in die Erziehung unserer Kinder mit ein. Floss übrigens schon mit ein, bevor ich den Begriff Attachment Parenting zum ersten Mal gehört habe. Wir leben sehr bindungsorientiert – ganz bewusst. Aber dennoch nervt mich die Attachment Parenting „Bewegung“ ganz gewaltig! Wieso? Obwohl ich doch selbst so viel davon in unser Familienleben integriert habe? Weil es leider so viele Eiferer gibt, so viele Mütter, die das Attachment Parenting fast schon sektenmäßig vorantreiben und alle anderen, die nicht so verfahren wie sie, verurteilen, als etwas Schlechteres sehen, auf sie hinabblicken (nicht nur bei AP, klar, aber dort auffallend oft). In den sozialen Medien bin ich immer wieder schockiert, wie rau der Ton geworden ist und wie sehr sich Mütter gegenseitig zerfleischen. Wer mich kennt, weiß: Dogma finde ich doof. Dogmen jeglicher Art. Und noch viel mehr, wenn es um so etwas Privates wie das Familienleben geht. Doch leider wird gerade Attachment Parenting von vielen so verbissen und dogmatisch vorangetrieben – was ich sehr schade finde und was ich daran wirklich nicht mag.