Blaubeermarmelade mit Kardamom: Ein Rezept für Marmelade ohne Gelierzucker

Den Sommer konservieren? Das ist gar nicht so einfach. Für mich sind es vor allem Düfte und bestimmtes Essen, was mich an den Sommer erinnert. Der Duft nach Kiefern im Wald. Der Duft nach Sommerregen auf warmen Asphalt. Der Geschmack nach Erdbeeren. Und der Geschmack nach Blaubeeren. Wobei ich dabei nicht an die Kulturheidelbeeren denke, die es im Supermarkt zu kaufen gibt und die eigentlich wenig Aroma haben. Wenn ich an Sommer denke, dann denke ich an das Sommerhaus meiner Familie in Finnland und daran, wie wir Blaubeeren im Wald pflücken. Die kleinen, wilden Blaubeeren, die alles blau färben – und so viel aromatischer sind als alle angebauten Kultur-Heidelbeeren! Leider kann man sie nicht mit nach Hause nehmen – nur in der Form von Marmelade! Und da es dieses Jahr in Finnland eine besonders reiche Blaubeerernte gab (ich habe noch nie so viele Blaubeeren gepflückt wie in diesem Sommer! Die Blaubeerbüsche im Wald waren blau vor Beeren!), haben wir sie nicht nur im Joghurt gegessen, auf Pfannkuchen oder auf dem Kuchen, sondern auch aus Marmelade daraus gekocht.

Da ich keinen Gelierzucker im Sommerhaus hatte, habe ich diese Blaubeermarmelade mit normalem Haushaltszucker gekocht. Was den Vorteil hat: Da weiß ich, was in der Marmelade drin ist. Denn Gelierzucker enthält oft Palmöl und auf das möchte ich in meiner Ernährung soweit es geht verzichten. Man kann statt Gelierzucker auch Pektin zum Gelieren nehmen. Aber: Reife Früchte enthalten von Natur aus Pektin. Manche Obstarten mehr als andere. Man braucht eigentlich kein zugesetztes Pektin oder keinen zugesetzten Gelierzucker zum Marmeladekochen. Gelierzucker nimmt man nur, um die Kochzeit zu verringern. Denn, wenn man Marmelade mit normalem Zucker kocht, muss man die Früchte einfach länger kochen – und erreicht dann genauso ein Gelieren wie mit Gelierzucker. Ich helfe immer noch mit etwas Apfelsaft nach, denn Apfel enthält besonders viel Pektin.

Diese sommerliche Blaubeermarmelade habe ich mit etwas Zitrone und Kardamom verfeinert. Zitrone hebt den fruchtigen Geschmack – und Kardamom passt einfach super zu wilden Blaubeeren! Hört sich komisch an? Ist aber superlecker! Wer schon mal in Schweden oder Finnland war, weiß, dass hier im Norden sehr viel mit Kardamom gebacken wird  – zum Beispiel gehört in eine anständige Zimtschnecke unbedingt grob gemahlener Kardamom hinein! Wer Kardamom nicht so gerne mag, kann das Gewürz beim Marmeladekochen einfach weglassen. Aber ich sage Euch: Es ist einen leckeren Versuch wert!

Diese Zutaten benötigt Ihr für ein großes Glas Blaubeermarmelade

(ein großes Glas mit ca 400 ml oder 2 kleine Gläser Marmelade)

  • 500 Gramm Blaubeeren (wie gesagt: Am besten wilde Blaubeeren! Nur die ergeben den tollen dunkelblauen Farbton und das unglaubliche Aroma! Aber natürlich gehen auch Kultur-Heidelbeeren, da nehmt Ihr besser kleinere Exemplare und möglichst säuerliche)
  • 175-200 Gramm Zucker (wer es lieber süßer mag, kann auch 250 Gramm nehmen)
  • 1-2 TL gemahlener Kardamom (die Menge ist Geschmackssache)
  • ein Glas Apfelsaft (am besten naturtrüb) oder aber einen halben kleinen Apfel in Stücken und geschält natürlich
  • den Saft von einer halben bis ganzen Zitrone

Und so wird diese Heidelbeermarmelade gekocht

  1. Beeren verlesen und Blätter aussortieren. Mit Zucker, Kardamom, Zitronensaft und Apfelsaft mischen. Eine Weile stehen lassen.
  2. In der Zwischenzeit Marmeladenglas im Ofen bei 100 Grad etwa 10 Minuten sterilisieren lassen.
  3. Die Beeren-Zucker-Mischung kurz pürieren und sprudelnd aufkochen lassen. Den Schaum abschöpfen und unter ständigem Rühren etwa 10-15 Minuten kochen lassen. Ab und zu auf einem Extrateller eine Gelierprobe machen und so lange kochen lassen, bis es für Euch genug geliert hat. Bei mir war das etwa nach 15-20 Minuten der Fall. Eventuell noch mal abschmecken und mit Zitronensaft oder Kardamom nachwürzen.
  4. Glas randvoll füllen und gut zudrehen.

Diese Blaubeermarmelade schmeckt unglaublich fruchtig und nach Sommer in Skandinavien! So könnt Ihr den Sommer ein bisschen mit in den Herbst nehmen. Am besten schmeckt die Marmelade auf Brot, aber auch zum Pfannkuchen ist sie superlecker!

Wollt Ihr lieber eine Erdbeermarmelade kochen? Dann habe ich hier ein fruchtiges Rezept für Euch. Sehr lecker ist auch dieses Rezept für eine Pflaumenmarmelade.

Ihr habt noch Blaubeeren über und möchtet einen Kuchen backen? Dann schaut mal bei diesen Blaubeerkuchen-Rezepten:

Ruckzuck-Blaubeerkuchen

Blaubeermuffins

Käsekuchen mit Blaubeeren

Blaubeerkuchen vom Blech mit Limetten und weißer Schokolade

Blaubeerschnecken aus Hefeteig

 

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

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