Einfache Tipps für mehr Ordnung im Familienalltag: Ein Experten-Gastbeitrag

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass das mit der Ordnung und mir so eine Sache ist. Das Haus tipptopp aufgeräumt zu halten, zählt nicht unbedingt zu meinen Prioritäten und allgemein ist das Aufräumen mit drei Kindern immer so eine Sache: Kaum habe ich das eine aufgeräumt und drehe mich um, wird es schon wieder unordentlich gemacht. Und meine Kinder haben eh ein ganz eigenes Verständnis davon, was aufgeräumt bedeutet! Ich freue mich, dass mir heute Katharina in einem Gastbeitrag ganz einfache und vor allem leicht umsetzbare Tipps gibt, wie man sein Zuhause auch mit Kindern ordentlicher halten kann. Sie hat dabei eine wunderbar entspannte Haltung, die mir sehr gefällt, lest selbst:

„Danke Nathalie, dass du mich eingeladen hast, einen Gastbeitrag für deinen Blog zu schreiben. Ich glaube, dass mich viele von deinen Lesern noch nicht kennen, und deshalb möchte ich mich erst einmal vorstellen. Ich bin eigentlich genau wie du, eine ganz normale Mama. Gemeinsam mit meinem Mann und unseren drei Söhnen wohne ich am Rande des Ruhrgebiets. Studiert habe ich Wirtschaftsingenieurwesen, aber das ist schon so lange her, dass es fast nicht mehr zählt. Inzwischen sind auch andere Dinge in meinem Alltag wichtig. Vormittags arbeite ich als Sekretärin in einem kleinen Ingenieurbüro und nachmittags bin ich dann Geschäftsführerin unserer kleinen Familie. Alles was ich dafür brauche, habe ich nicht studiert, sondern das habe ich mit meinen 3 Kindern gelernt. Auf meinem Instagram Account schreibe ich seit über einem Jahr über mein Familienleben und gebe Tipps und Tricks, die das Familienleben einfacher machen. Für Haushalt und Putzen habe ich nämlich wenig Zeit. Ich glaube auch, dass das bei allen Mamas so ist: Entweder haben wir keine Zeit oder wir nehmen sie uns nicht dafür.

„Alle zerren an dir, und du wünscht dir nur endlich einen Moment Zeit für dich?“

Wichtig sind nämlich andere Sachen. Ich möchte, dass einfach jede von uns genug Zeit hat für das, was wirklich wichtig ist. Das ist eben nicht der Haushalt. Mit ein bisschen Ordnung und Struktur könnt ihr euren Familienalltag schnell so organisieren, dass ihr endlich mehr Zeit für euch selbst habt. „Mir ist das alles zu viel! Arbeit, Haushalt, Kinder… das ist so schon jede Menge Arbeit, aber jetzt, wo unser Alltag durch die Pandemie so durcheinandergeschüttelt wurde, da sieht es auch Zuhause so aus: durchgeschüttelt!“ So ähnlich hat mir das neulich eine Mutter beschrieben. Und vielleicht empfindest du ja genauso? Müde, erschöpft, geschüttelt? Alle zerren an dir, und du wünschst dir nur endlich einen Moment Zeit für dich? Diese Frau und ich, wir haben gemeinsam ein paar einfache Lösungen gefunden, die sich total unkompliziert umsetzen lassen. Denn wenn wir alle eines NICHT gebrauchen können, dann sind das komplizierte Anleitungen.

Die Broken-Window-Theorie

Bist du auch ein Fan von schnellen Lösungen? Ich finde, die passen einfach am besten in den Familienalltag. Am allerliebsten sind mir Dinge, die mit wenig Aufwand Großes bewirken. Du sparst zum Beispiel richtig viel Zeit, wenn du dir angewöhnst, alle Dinge nur einmal in die Hand zu nehmen. Wenn du dir zum Beispiel eine Tasse Kaffee kochst, dann räum alles, was du dafür brauchst sofort wieder an den Platz zurück: also Kaffeedose und Filtertüten in den Schrank. Die leere Tasse nachher direkt in die Spülmaschine. Sonst ist es nachher nämlich nur doppelte Arbeit. Die Tasse steht dann erstmal irgendwo herum, und selbst wenn es „nur“ eine Tasse ist: Unordnung zieht Unordnung magisch an und ratz fatz liegt neben der benutzten schmutzigen Tasse noch die Schale, aus der dein Kind gerade noch sein Müsli gelöffelt hat. Wissenschaftler sprechen da von der „Broken-Window“- Theorie. Ist in einem leerstehenden Gebäude erstmal ein Fenster zerbrochen, so entsteht der Eindruck, dass sich niemand kümmert und man ungestraft ein anderes kaputt machen könne. Das Chaos setzt sich also fort. Zuhause möchte das natürlich niemand.

Wie kann ich meine Kinder dazu bringen, sich an diese eigentlich ganz einfache Regel zu halten, immer wieder alles an seinen Platz zurückzustellen?

Das ist wie bei allem: Kinder lernen durch Nachmachen. Sei ihnen ein gutes Vorbild und mach es nicht zu kompliziert. Dich nervt, dass dein Wohnzimmer immer mehr zum Spielzimmer wird und du keinen eigenen Raum mehr hast, der nur dir gehört, in dem du dich wohlfühlst und Kraft tanken kannst? Dann könntest du die „Alles-an-seinen-Platz“-Regel im Wohnzimmer kinderfreundlich gestalten, indem ihr eine Spielzeugkiste dort aufstellt und vereinbart, dass spätestens am Abend vor dem Schlafengehen alle Spielsachen dorthin geräumt werden, in die Kiste. Das ist eine einfache Regel, die schon die kleinsten verstehen. Es ist wenig Arbeit und ihr habt alle etwas davon: Die Kinder brauchen die Spielsachen nicht täglich vom Kinderzimmer ins Wohnzimmer zu tragen, denn sie haben hier jetzt einen neuen Platz und du hast am Abend mehr Ruhe. Du wirst begeistert sein! Denn du glaubst nicht, wie sehr sich optische Ruhe auf dein Wohlbefinden auswirkt. Keine bunten Bauklötze mehr auf dem Teppich, vermischt mit Autos und Murmelbahn, stattdessen eine freie Fläche, ein aufgeräumter Fußboden mit einer dezenten Kiste in der Ecke. Kleiner Aufwand, große Wirkung! Kisten finde ich sowieso fantastisch. Oder Körbe.

Die Korbmethode

Weißt du, wie du ganz schnell aufräumen kannst, wenn es doch mal nicht geklappt hat mit dem sofort-alles-an-seinen-Platz? Mit der Korbmethode. Denn ich weiß natürlich auch, dass es immer einen Unterschied gibt, zwischen Theorie und Praxis. Mit meinen drei Jungs läuft ehrlicherweise auch nicht alles perfekt. Ich möchte ihnen aber nicht hinterherräumen, denn jeder ist für seine Unordnung selbst verantwortlich. Die Jungs sind inzwischen schon neun, elf und 14 Jahre alt, und durften von Anfang an zuhause mitarbeiten. Sie durften! Denn Kinder möchten mitmachen. Sie wollen ernst genommen werden und ein richtiges Familienmitglied sein, das mitmacht, das mit anpackt, hilft und echte Aufgaben übernimmt. Die Jungs hatten nie Kindergeschirr. Trotzdem durften sie schon mit zwei Jahren helfen die Spülmaschine auszuräumen. Wir hatten einfaches weißes Geschirr, das konnte mal hinfallen, ohne sofort zu zerbrechen. Und falls doch mal etwas kaputt ging, dann war es nicht schlimm. Es war ja nicht wertvoll. Und doch war es wertvoll für die Kinder mitmachen zu dürfen. Heute machen wir alle mit, wenn es darum geht, schnell eine Grundordnung zu schaffen. Und das geht wie gesagt mit der Korbmethode. Mit der Korb-Methode ist es tatsächlich möglich innerhalb von 20 Minuten ein ganzes Haus aufzuräumen. Dafür schnappst du dir einfach irgendeine Kiste die sowieso hast, das kann eine Einkaufskiste sein oder ein alter Pappkarton. Dann lockst du deine Kinder, die dürfen jetzt nämlich dein Handy benutzen, um den Timer auf 5 Minuten zu stellen. Auf dein Kommando geht’s dann los, ihr startet im Wohnzimmer und räumt so schnell ihr könnt, alles was hier nicht hingehört in die Kiste. Einer faltet schnell die Decke, ein anderer legt die Kissen zurück aufs Sofa und zack, in den nächsten Raum. Hier startet ihr mit fünf Minuten wieder von vorn. Alles was in der Kiste ist und hierher gehört, stellt ihr an den richtigen Platz, alles was hier falsch ist, kommt in der Kiste mit in das nächste Zimmer.

Ein Haus muss nicht perfekt sein sondern ein Zuhause

Vielleicht schafft ihr die Küche ja sogar in nur 4 Minuten? Oder das Badezimmer in 2? Ihr könnt jeden Tag eure Zeit notieren und jedes Mal feiern, wenn ihr eine neue Bestzeit aufgestellt habt. Das ist das wichtigste. Dinge gemeinsam machen, die allen gefallen, zusammen Spaß haben. Ein Haus muss nicht perfekt ordentlich sein, es muss ein Zuhause sein. Euer Zuhause. Gerade jetzt, wenn wir alle so viel zu Hause sind und einfach wegen der vielen Zeit dort schon mehr Dreck machen: Krümel auf dem Boden? Nicht schlimm. Schmierige Fenster? Ungefährlich. Staub in den Ecken? Nicht gesundheitsschädlich. Da darfst du ganz allein entscheiden wieviel Unordnung okay ist und wann es dir zu viel Chaos wird. Richtig oder falsch? Gibt’s nicht. Deshalb mache ich dir Vorschläge. Alles worüber ich schreibe, haben wir fünf zuhause ausprobiert. Ich stehe hinter dem Konzept, früh Verantwortung abzugeben. Klar, dass meine Jungs anders staubsaugen als ich. Aber hey – das Reiskorn vom Mittagessen wird dann einfach morgen aufgesaugt. Viel wichtiger ist, dass Haushalt eine gemeinsame Sache ist. Eine Gelinggarantie, mit der es bei dir zu Hause immer picobello ist, habe ich leider nicht. Der entscheidende Faktor bist DU! Und DU bist wichtig. Ich möchte, dass DU mehr Zeit für dich hast, und darum schreibe ich. Wenn du Tipps haben möchtest, dann komm doch mal auf meinem Instagram Account vorbei. Du bist herzlich willkommen.“

Danke, liebe Katharina für die Tipps, die ich wirklich beherzigen werde!

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
  Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter 

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

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