Einhorn mal anders: Einhorn-Bücher ohne Rosa und Glitzer, damit mit richtig viel Humor

„Nein, ein Einhornbuch will ich nicht“, sagte mein Mittlerer und wandte sich ab. Dann soll ich lieber gar nichts lesen vorm Schlafengehen. „Einhörner sind sowas von bekloppt“, sagte er noch und ging sich freiwillig die Zähne putzen. „Und wenn das Einhorn Kurt heißt?“ rief ich hinterher. Er kam zurück: „Das ist doch kein Name für ein Einhorn.“ (Spoiler: Dieser Satz kommt übrigens auch im Buch vor!) Nun war er doch neugierig geworden, die Sache war geritzt. Ich durfte zumindest mal „anlesen“. Nun, aus dem Anlesen wurde ein großer Lesespaß. Denn Chantal Schreibers brummeliges Einhorn Kurt ist großartig! So großartig, dass wir gleich beide Bände lasen. „Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ und „Einhorn kommt selten allein“ sind lustig, überraschend und fantastisch zum Vorlesen (aber natürlich auch zum Selberlesen): Man kann herrlich Stimmen nachmachen, so bringt das Vorlesen richtig Spaß!

Wer Kurt ist? Ein etwas eigenwilliges Einhorn. Mich erinnert er ja an Bernd, das Brot. Brummelig, will seine Ruhe haben, hat aber ein gutes Herz. Am liebsten würde Kurt in Ruhe den ganzen Tag Sumpfdotterblumen fressen. Stattdessen wird er vom vorwitzigen Piepvogel Trill dazu überredet, die Prinzessin Floh aus der Gefangenschaft eines wahnwitzigen Prinzen zu retten, der Tiere mit Nettigkeitstrank und anderen Zaubersäften gefügig macht und riesengroß zaubert. Kurt kann nicht anders – denn sobald ihn das Mitgefühl packt, fängt nicht nur sein seidiges Fell an zu schimmern, er kann sich auch nicht gegen den Drang zu helfen wehren. Einhorn ist halt Einhorn, auch wenn man nicht will. Als dann auch noch nach Rosen duftende Einhornpupse ins Spiel kamen, waren meine Kinder restlos begeistert.

Im ersten Band gelingt es Kurt auf abenteuerliche Art und Weise und mit Hilfe von ziemlich coolen Ninja-Goldfischen, die Prinzessin zu befreien – aber erst in Band 2 kann er dem verrückten Prinzen so richtig das Handwerk legen – mit Hilfe eines Zweihorns namens P. Die Bücher sind so unfassbar lustig geschrieben und spielen mit dem Einhorn-Klischee!

Kostprobe? Hier kommt ein typischer Kurt:

„Ich bin übrigens Trill.“

Kurt steht auf, streckt sich und stapft los.

„Ist das nicht der Moment, in dem du mir sagst, wie du heißt?“, fragt der Vogel, der neben ihm herflattert.

„Nein“, sagt Kurt. Er hat so was von keine Lust auf diese Unterhaltung.

Und diese Passage hier, die mein Mittlerer, der Rosa so gar nicht mag, großartig fand:

„In dem Garten steht, umgeben von rosaroten Rosenbeeten, ein rosaroter Pavillon mit rosaroten Tischen und Stühlen unter rosaroten Sonnenschirmen. An dem stärksten Ast eines rosarot blühenden Kirschbaums hängt eine kleine rosarote Schaukel.

„Ich glaube, mir wird übel“, flüstert Kurt. „Zu viel Rosa für meine empfindlichen Augen.“

Und weil es so schön ist, noch eine kleine Passage aus dem zweiten Band, in dem wir auch endlich erfahren, wieso Schneewittchen und Dornröschen so lange schliefen (Achtung Spoiler: Dahinter steckt der Schnarchbutterpilz!):

„Floh klappt ihren Mund zu, räuspert sich und findet ihre Stimme. „Aber … Schneewittchen und die die sieben Zwerge gibt es doch nur im Märchen…?“

Kurt hebt eine silberweiße Augenbraue. „Ihr wisst schon, dass ihr mit einem Einhorn redet, oder?“, sagt er dann.

(…) Ehrlich jetzt, eine Prinzessin, die sich mit sieben Jungs anfreundet, die alle viel kleiner sind als sie… wer könnte sich so was Albernes ausdenken?“

Wir haben bei jeder Seite der beiden Kurt-Bücher laut lachen müssen, manche Stellen musste ich gleich mehrmals lesen. Chantal Schreiber schreibt so lustig und spielt gekonnt mit den Einhorn-Klischees. Dabei ist sie aber immer auf eine ganz eigene Art liebevoll – so dass auch echte Einhorn-Fans diese Bücher mögen werden, nicht nur Nicht-Einhorn-Fans wie meine Jungs!

Kurt ist ein so herrlich brummeliger Typ, den man einfach gern haben muss – und all diese schrulligen anderen Charaktere auch. Echte Leseempfehlung vom Herzen! Lustig und ja, auch spannend!

Kurt – Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ und „Kurt – Einhorn kommt selten allein“ sind im Ellermann Verlag erschienen und kosten 14 Euro. Die Bücher sind zum Vorlesen ab 5 Jahren empfohlen, aber auch Vierjährige werden ihren Spaß haben! Und genauso auch ältere Kinder, auch zum Selberlesen.

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel – eine weihnachtliche Wichtelgeschichte ab Jahren.

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
  Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter 

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

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