Die ungelesenen Zeitschriften-Stapel und Co: Meine Synonyme für „Ich komm zu nix“

Es gibt so einige Dinge im Haus, die mich immer wieder daran erinnern, dass ich einfach zu nix komme. Diese Dinge, die als Stellvertreter für meine persönlichen Grenzen stehen. Die mich daran erinnern, dass ich mal dringend eine kleine Auszeit bräuchte, einen Moment für mich selbst. Die mir durchs Haus zurufen „setz dich hin, kümmere dich mal um dich selbst!“ oder die leise und vorwurfsvoll raunen „streng dich an, du hast zu viel aufgeschoben“. Kennt Ihr sie auch, diese Synonyme des täglichen „Ich komme einfach zu nichts“?  

Bei mir sind es eindeutig die Stapel ungelesener Zeitschriften und Zeitungen. Die Tageszeitung schaffe ich immerhin. Und die täglichen Onlinenews. Aber die „Zeit“? Dafür fehlt mir die Zeit. Die Frauenzeitschriften, für die man nicht mal besonders viel Konzentration braucht, aber dafür Muße. Und eine Tasse Kaffee. Sie mahnen mich „mache eine Pause und kümmere dich um uns!“ Ganz zu schweigen von den Einrichtungsmagazinen, die mir momentan eh mehr schlechtes Gewissen als Inspiration bereiten: Sie erinnern mich nur an mein eigenes Scheitern, das Haus vorzeigbar zu halten. Sie halten mir schmerzhaft den Spiegel vor, wie es auch sein könnte. Wenn ich doch bloß mehr Zeit hätte und dazu kommen würde, das Haus gründlich auszumisten, aufzuräumen und hübsch zu dekorieren. Ein Dauersynonym für „ich komm zu nix“ ist auch das Fotobuch. Schon bei dem Wort breche ich in hysterisches Gelächter aus. Es gibt genau ein Fotobuch im Haus. Über die ersten 9 Monate meines Großen. Er ist heute 9 Jahre alt und hat zwei kleine Geschwister. Mehr muss ich nicht sagen, oder?

Der Haushalt. Das ist auch so eine Dauerbaustelle, die mir täglich zubrüllt, anders kann man es nicht nennen: „Aufräumen! Du Looser, du kommst zu nix, noch nicht mal zum Staubsaugen!“ Die Wäscheberge, der nicht ausgeräumte Geschirrspüler, die Essenskrümel unter dem Essenstisch, die nicht zusammengelegten Socken der Kinder, der verwelkte Basilikum auf der Fensterbank, an allen Ecken und Enden schreit es mich an: „Mal wieder zu nix gekommen, was?!!“

Tja. Was ja stimmt. Dann ist da noch das Kinderbuch, das ich eigentlich schreiben wollte und einfach nicht dazu komme. Gleich neben der To Do Liste liegt es auf meinem Schreibtisch. Die Liste, die immer weiter wächst und kaum sind drei Sachen durchgestrichen, sind 5, ach Quatsch, 6 Sachen dazugekommen. Wollte ich mich nicht auch mal um ein neues Bloglayout kümmern?! Nun, ich hoffe, Ihr mögt das Layout so, denn sowas ist auf der To Do Liste leider völlig nach hinten gerutscht.

Im Wohnzimmer gibt es noch diesen Korb mit Wolle, der mich den ganzen Winter über daran erinnert hat, dass ich ja eigentlich mal einen Schal stricken wollte. Der Schal hat ungefähr 10 Zentimeter Länge. Vielleicht ist er Weihnachten fertig. Wenigstens diesen Korb kann ich jetzt gut ignorieren, denn wer strickt schon im Sommer?! Weniger gut ignorieren kann ich den Stapel Kochzeitschriften mit Rezepten, die ich eigentlich mal nachkochen wollte. Und die herausgerissenen Basteltipps, die ich mit meinen Kinder nachbasteln wollte. Jetzt, wo wir so viel Zeit haben. Hahahahaha. Findet den Fehler!

Achja, es gibt viele Synonyme für „ich komme zu nix“, zurzeit einfach zu viele davon. Habt Ihr sie auch? Ich hatte Euch bei Instagram in den Stories nach Euren Synonymen für „ich komm zu nix“ gefragt und hier kommen die häufigsten Antworten:

  • Das Chaos im ganzen Haus
  •  Lesen und Nähen
  • Ausmisten
  • Fotobücher
  • Bügelwäsche (da kann ich nur sagen: Ein Glück habe ich keine Sachen, die man bügeln muss!)
  • Bücherstapel
  • Bastelprojekte
  • Nähsachen
  • dreckige Fliesen
  • Ablage
  • Wäscheberge und Geschirrberge
  • dreckige Fenster
  • halbfertige Strick- und Häkelarbeiten

Wie gut tut es zu wissen, dass man nicht alleine ist mit all diesen Dingen, die einem vorwurfsvoll daran erinnern, dass man einfach zu nichts kommt. Ich muss gestehen: Einige Dinge kann ich mittlerweile sehr gut ignorieren. Andere weniger. Haushalt kann ich gut ignorieren. Die Zeitschriften weniger. Weil ihr Anblick mich wehmütig macht, ich mich beim Anblick danach sehne, einfach mal nichts zu machen. Beine hochzulegen, in einer Zeitschrift zu blättern, ohne Zeitdruck, nur für mich. Es kommt mir vor, als war das in einem anderen Leben, dass ich genau so einen Moment mal hatte…

Kennt Ihr mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr viele weitere Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest– ich freue mich auf Euch!

3 Kommentare zu “Die ungelesenen Zeitschriften-Stapel und Co: Meine Synonyme für „Ich komm zu nix“

  1. Oh ja der Zeitschriftenstapel :-/ Wenn er sich zu einem instabilen Turm entwickelt entsorge ich schweren Herzens die nicht mehr ganz so aktuellen Zeitschriften weil ichs ja eh nie schaffen werde. Onlinenews lese ich, Tageszeitung abonniere ich nicht mehr, aus Gründen.

    Den Grundstein für „DEN STAPEL“ hab ich übrigens während meiner ersten Schwangerschaft gelegt – unter dem Motto „jetzt arbeite ich ja so viel, aber die Zeitschriften kann ich dann alle lesen wenn ich im Mutterschutz bin. Kurz vor der Geburt ist man eh nicht mehr so mobil, lesen = perfekt). Tja. Der Sohn kam vor Beginn des Mutterschutzes zur Welt.

  2. Ich habe heute den anklagenden Stapel Zeitschriften halbiert und eine Hälfte entsorgt. Sehr befreiend!!! Die meisten Artikel verlieren durch die aktuelle Situation für mich an Bedeutung und tragen nicht zu meiner Unterhaltung bei (wenn meine zwei kleinen Stalker mich mal kurz blättern lassen). Außerdem habe ich mich gefragt, ob es ein Artikel aus einer dieser Zeitschriften in der Vergangenheit geschafft hat mein Leben nachhaltig (positiv) zu verändern. Antwort: Nein. Das hat das Entsorgen enorm erleichtert. Danke für den Artikel mit (mal wieder) Wiedererkennungswert! Viele Grüße aus Frankfurt

  3. Oh ja, diese Stapel kenne ich… Ich habe es gestern geschafft, einen Umzugskarton auszuräumen – von vor 7 Jahren… Und ja, ich stimme dir zu: Es hilft, wenn man merkt, dass man nicht allein damit ist!
    Viele Grüße, Becky

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