Fast hätte ich Ostern vergessen..

Was für ein merkwürdiges Osterfest ist es dieses Jahr! Das ganze Leben ist auf den Kopf gestellt, die Welt nicht mehr die, die wir kennen. Und irgendwie mitten in diesen Ausnahmezustand, diesen Stillstand der Welt und zwar der ganzen Welt, kommt Ostern. Und es ist ein merkwürdiges Ostern dieses Jahr, finde ich. Es hat sich angeschlichen in den letzten Tagen, lautlos und irgendwie hätte ich fast vergessen, dass Ostern ist. Ja, wirklich! Erst hatte ich Ostern auf eine Woche früher datiert. Ehrlich: Bis vor zwei Wochen dachte ich tatsächlich Ostern wäre letztes Wochenende. Naja. Klärte sich dann auf. Und obwohl ich nun das richtige Datum im Kopf habe, ist das merkwürdige Gefühl geblieben. Es ist nicht dasselbe wie in den letzten Jahren. Angefangen damit, dass ich die Osterschokolade für die Kinder beim Lieferdienst des Supermarktes bestellte, statt sie selbst im Laden auszusuchen. Um das anstrengende Eier-Auspusten kam ich dieses Jahr auch herum. Es hatte schlicht niemand Lust drauf. Ich schwöre, ich habe es versucht! Ich habe mehrmals in die Runde gefragt, wer Lust hat, Eier anzumalen. Die Begeisterung ging gen 0. Also sparte ich mir das Auspusten und das damit verbundene schwarz vor Augen Werden.

Es ist ein komisches  Ostern dieses Jahr. Keine bemalten Ostereier. Nicht mal gefärbte, weil die Familie eh nur weich gekochte Eier mag und keine harten. Nicht mal Hasen wollen sie basteln. Und da ich seit Anfang des Corona-Lockdowns nicht mehr beim Einkaufen war (lieben Nachbarn und dem Supermarkt-Lieferdienst seien Dank!), habe ich auch keine Zweige für einen Osterstrauch besorgen können. Was hier aber irgendwie auch keinen stört. Als ich vorschlug, im Wald Zweige zu sammeln, kam der Gegenvorschlag, doch etwas größere Stöcker zu sammeln, denn so kleine Zweige, das ist ja langweilig. Schon klar. Entweder eine halbe 100jährige Eiche als Osterstrauch oder gar keinen, machten mir meine Jungs deutlich.

Vielleicht hält sich ihr Osterinteresse auch deshalb so in Grenzen, weil es sich dieses Jahr einfach nicht nach Ostern anfühlt. Weil die Tage seit drei Wochen irgendwie dahinziehen, irgendwie gleichförmig dahinwabern. Weil seit drei Wochen jegliches Zeitgefühl flöten ist. Ein Tag ist wie der andere. Ausschlafen. Lange frühstücken. Zeitung lesen. Essen. Der tägliche Home Office-Home-Schooling-Kindergartenkindern-Unterhalten-Spagat. Essen. Kuchen backen. Spaziergang im Wald. Picknick und Kuchen essen. Brot backen. Abendessen. Videoabend mit den Kindern. Popcorn essen. Und am nächsten Tag grüßt das Murmeltier und alles beginnt von vorn. Welchen  Wochentag haben wir gerade? Wie spät ist es? Ach, die Uhr wurde umgestellt? Rückte alles in den Hintergrund.

Irgendwie ja auch gemütlich, diese gleichförmigen Tage, die paradoxerweise gleichzeitig schnell und langsam vergingen. Um uns rum explodierte die Natur, machte sich der Frühling breit. Das einzige, was sich in diesen Tagen veränderte, war die Jacke beim Spaziergang.

Tja. Und auf einmal ist Ostern. Kam angeschlichen und war dann plötzlich da. Auch ohne gefärbte Eier und Osterdeko. Die komischerweise niemand vermisst dieses Jahr. Nur einer, der musste vorbeikommen. Der Osterhase. Den hatten meine Kinder (zumindest die zwei von ihnen, die noch dran glauben) nämlich nicht vergessen. Er kam dann auch wie immer im Morgengrauen und verteilte Schokoeier im Garten. Und psst, ich habe sagen hören, dass es auch dieses Jahr beim Osterspaziergang im Wald versteckte Eier geben wird. Manche Dinge müssen einfach sein. Und auch, wenn es sich nicht so anfühlt, wie Ostern und wenn ich noch nie so wenig Ostervorfreude und Osterstimmung hatte wie dieses Jahr: Ich hole mir die Osterstimmung einfach. Den Osterzopf, den habe ich gebacken (das Rezept ist hier!), zum Frühstück gab es Eier, unbemalt, weil weichgekocht, aber ich bitte Euch, Ostern ohne Eier, das geht nicht, selbst, wenn die Welt gerade still steht. Ostereier suchen, Osterspaziergang, ein bisschen muss sein.

Um ein bisschen Normalität in diese gar nicht normale Zeit zu bringen.

Und dann genießen wir einfach mal den Frühling. Denn der hat sich irgendwie auch durch die Hintertür angeschlichen dieses Jahr. Lasst uns einfach noch ein bisschen die Zähne zusammenbeißen und das Social Distancing noch eine Weile beibehalten – damit wir wenigstens den Sommer nicht verschlafen müssen, sondern ihn mit breiten Armen begrüßen dürfen. Meinetwegen auch mit 2 Metern Abstand.

Frohe Ostern, Ihr Lieben!

Kennt Ihr mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr viele weitere Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest– ich freue mich auf Euch!

Beim Kommentieren stimmt Ihr meiner Datenschutzerklärung (siehe Menü) zu.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.