Eine Liebeserklärung ans Lesen

*Werbung und Buchtipp und Liebeserklärung ans Lesen*

Wenn es etwas gibt, was ich liebe, was ich als Kind liebte und was glücklicherweise auch meine Kinder lieben, ist es Lesen. Ich konnte als Kind stundenlang in Bücher versinken, mich in mein Zimmer setzen und lesen, lesen, lesen. Ich hatte eigentlich immer ein Buch dabei, im Restaurant, wenn wir jemanden besuchten, ich las im Auto (für mich heute unvorstellbar, aber mir wurde nie schlecht!), im Wartezimmer beim Arzt, beim Frühstück, auf dem Weg zur Schule, eigentlich immer dann, wenn ich nicht gerade mit meinen Freunden durch den Wald streifte (was meine zweitliebste Beschäftigung war). Eine Zeitlang versuchte ich mich sogar im „2 Bücher parallel“ lesen, also mit jedem Auge eines – aber diesen Versuch gab ich mangels Erfolg dann doch auf. Zuhause quoll mein Bücherregal über, in der Bücherei war ich wöchentlich, da ich ein Buch am Tag verschlang, in den Ferien sogar noch mehr. Das Lesen eröffnete mir Welten, ließ mich träumen, Dinge erleben, es gab nichts Besseres für mich. Außer Schreiben vielleicht, denn das tat ich ebenso gerne. Auch heute gibt es für mich kaum etwas Schöneres, als in einem guten Buch zu versinken, die Welt um mich herum zu vergessen. Leider komme ich nicht mehr so oft dazu, wie früher, aber jeden Abend vor dem Schlafen lese ich eine Stunde. Manchmal auch länger. Diese Zeit ist mir heilig und ich freue mich den ganzen Tag drauf.

Meine Kinder sind tatsächlich solche Leseratten wie ich, mein Großer versinkt seit er lesen kann, in  seine Bücher, am liebsten Fantasybücher – und ich erkenne mich selbst wieder. Mein Mittlerer und meine Kleine lieben es, wenn ich ihnen vorlese und abends beim Vorlesen vorm Schlafengehen hört sogar der Große noch zu. Und wehe, ich will es mal ausfallen lassen, dann gibt es Ärger! Unter einer halben Stunde Vorlesen geht gar nicht, dann gibt es ebenfalls Gemurre.

Eine Kinderbuchautorin, deren Bücher uns dabei begleiten, ist Kirsten Boie. Da sind „Die Kinder vom Möwenweg“, die meine Kinder sehr mögen, das Buch „Der Fuchs, der ein Reh sein wollte“, das ich Euch hier einmal vorgestellt habe oder unser Lieblingsbuch von Kirsten Boie „Sommer in Sommerby“, über das ich hier geschrieben habe, das an der Schlei spielt, wo wir eine Ferienwohnung haben und so oft wie möglich Zeit verbringen – „Sommer in Sommerby“ ist eine Liebeserklärung an diese wunderschöne Gegend.

Nun ist die großartige Kirsten Boie, die ich auch schon persönlich getroffen habe (darüber habe ich hier geschrieben), 70 geworden! Aus diesem Anlass sind nicht nur einige ihrer Kinderbücher in Sonderausgaben im Oetinger Verlag erschienen – sie hat auch ein handliches Buch über das Lesen geschrieben „Das Lesen und ich„. Ein Buch für Erwachsene, eine Liebeserklärung fürs Lesen, in dem ich mich in so vielen Dingen wiederfinde. Der Oetinger Verlag nennt es „Streitschrift für Lesen“ und hat damit nicht so unrecht. Denn Kirsten Boie setzt sich seit Jahren dafür ein, dass jedes Kind lesen lernt und hat die Initiative „Jedes Kind muss lesen lernen“ ins Leben gerufen, mit der sie sich dafür einsetzt, dass kein Kind die Grundschule verlässt, ohne sinnentnehmend lesen zu können.

In „Das Lesen und ich“ schreibt sie, dass fast ein Fünftel der Kinder eben dieses nicht beherrscht – mit verheerenden Folgen für die Zukunft dieser Kinder und auch unserer Gesellschaft. „Sie werden im weiteren Verlauf ihrer schulischen Karriere in praktisch allen Fächern nicht zurechtkommen, kaum einen qualifizierten Beruf erlernen und daher nicht in die sozialen Systeme einzahlen können, sondern im Gegenteil Unterstützung aus ihnen entnehmen müssen“, so Boie, „und auch die Folgen für unsere Demokratie könnten gravierend sein: Qualifizierte Meinungsbildungsprozesse verlaufen heute weitgehend über die Lektüre von Texten (…) und wem der Zugang verschlossen ist, der wird auch auf komplexe Fragen eher zu den einfachen Antworten greifen, und sie sind meistens weder richtig noch schön.“

Wie recht Kirsten Boie damit hat – gerade in diesen Zeiten, wo in den sozialen Netzwerken vermeintlich einfache Antworten gegeben werden, ist es wichtig, diese Antworten richtig einzuordnen.

In „Das Lesen und ich“ erzählt Kirsten Boie autobiografisch wie sie zum Lesen kam, welche Bücher sie als Kind bewegt haben, wie sie es als Kind lernte und welche Möglichkeiten sich ihr durchs Lesen erschlossen. Dann schreibt sie in einem Kapitel darüber, wie sich die Menschheit veränderte, als Schreiben und Lesen erfunden wurden – und damals vor 5000 Jahren in Mesopotamien und Ägypten. „Ohne Lesen wären all unsere späteren Erfindungen nicht denkbar gewesen.“ Und: „Was einmal erfunden war, wurde nun weitergegeben. Nichts musste mehr vergessen werden. Und das veränderte alles.“

Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit der Menschheit folgt Kirsten Boies leidenschaftliches Plädoyer fürs Lesen und wieso es wichtig für Kinder ist. Es geht um die Macht der Fantasie, darum, wie Bücher schlauer machen (und ja, nicht nur Sachbücher, auch Belletristik, denn beim Lesen verknüpfen sich die Synapsen in unserem Gehirn), es geht um den Unterschied zwischen Fernsehgucken und Lesen, wie Lesen empathisch macht. Sie schreibt darüber, was Bücher können: „Bücher können trösten, Kinder wie Erwachsene, und welches Buch das für wen dann jeweils schafft, das ist ganz egal. Solange es dem Leser hinterher nur besser geht.“

Ein wunderbares Büchlein, das zum 70. Geburtstag der wunderbaren Kinderbuchautorin erschienen ist, ich möchte es Euch vom Herzen empfehlen!

Das Lesen und ich“ von Kirsten Boie ist ein handliches kleines Buch mit 95 Seiten. Es ist im Oetinger Verlag erschienen und kostet 9 Euro. Ihr könnt es überall online  bestellen – auch bei Eurem lokalen Lieblingsbuchhändler, was mich besonders freuen würde! Denn was wären wir ohne unseren lokalen Buchhandel!

Kennt Ihr mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr viele weitere Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

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