*Buchrezension*
Als ich klein war gab es zwei Arten von „Häusern“, in denen ich unbedingt wohnen wollte: entweder im Leuchtturm oder im Hausboot. Und ich konnte so gar nicht verstehen, wieso meine Eltern meine Begeisterung nicht teilten und wir in einem langweiligen Haus mit Garten wohnten. Als ich das Kinderbuch „Esmeralda Ahoi – Schwamm drüber und hui!“ in der Hand hielt, war da sofort wieder meine kindliche Begeisterung für ein Hausboot. Denn das Buch aus dem Lübecker Kilian Andersen Verlag spielt auf einem Hausboot namens Esmeralda, das gemütlich vor Anker liegt, aber auf große Fahrt gehen soll. Auf ganz große Fahrt: Denn wenn schon denn schon, es soll in die Antarktis gehen!
Denn dort möchte ein Mädchen namens Nieke nach ihren Eltern suchen. Die sind nämlich Forscher und seit einigen Wochen im ewigen Eis verschollen. Das Jugendamt glaubt im Gegensatz zu der dickköpfigen Nieke nicht mehr an eine Rückkehr der Eltern und verfrachtet Nieke zu ihrer einzigen Verwandten: der etwas schrulligen Mittwoch Kruhso. Die bisher noch nichts von ihrer über X Ecken verwandten Großnichte wusste. Und genauso wenig begeistert ist wie Nieke, dass sie dieses eigenbrötlerische, etwas neunmalkluge Mädchen bei sich aufnehmen muss. Denn sie hat sich recht bequem in ihrem Einsiedlerleben auf dem betagten Hausboot Esmeralda eingerichtet. Als es Nieke jedoch klar wird, dass man mit einem Hausboot ja theoretisch in die Antarktis schippern könnte, um nach den Eltern zu suchen, bleibt sie bei Mittwoch Kruhso. Und schafft es tatsächlich, sie davon zu überzeugen, den alten Kahn seetüchtig zu machen und sich auf große Fahrt zu begeben.
Denn Nieke ist eine begeisterte Schrauberin und verschwindet sogleich mit allerhand passenden Werkzeug in den Maschinenraum. Mehr oder eher weniger hilfreiche Unterstützung bekommt sie dabei von dem ebenfalls sehr wunderlichen Florino, der in der Nachbarschaft wohnt und beschlossen hat, mit an den Südpol zu fahren.
„Esmeralda Ahoi!“ von Anja Ackermann, Majka Gerke und Barbara Peters ist in Kinderbuch mit drei herrlich schrägen, wunderlichen und dennoch sehr liebenswürdigen Protagonisten, die alle ihren eigenen Kopf haben und dennoch irgendwie miteinander harmonieren. Eine liebevoll erzählte Geschichte zum Vorlesen und Selberlesen für Grundschüler, fantasievoll und mit viel Wortwitz geschrieben. Uns haben auch die Illustrationen von Vlad Tkacuc super gefallen! Ich musste das Buch innerhalb von zwei Tagen meinem Mittleren vorlesen und durfte nur unter Protest aufhören. Mein Großer war noch schneller und las es gleich an einem Tag durch.
Ein Kinderbuch, das ich Euch sehr ans Herz legen möchte, denn es ist so warmherzig geschrieben, dass es einfach Spaß bringt – und dazu noch von drei Lübecker Autoren! Ich würde „Esmeralda Ahoi“ ab 5 Jahren empfehlen. Es hat 182 Seiten und kostet 14,95 Euro, erhältlich bei Amazon (Partnerlink) – aber noch mehr freut es mich, wenn Ihr es Euren lokalen Buchhändler bestellen lasst und so den Einzelhandel vor Eurer Haustür unterstützt (und die Buchhändler auf dieses tolle Buch aufmerksam macht!).
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