Checker Tobi im Interview über seinen Kinofilm und wieso Kinder das beste Publikum sind

*Interview und Filmtipp*

Bisher waren meine Kinder vor allem Fans von fiktiven Figuren. Protagonisten aus Kinderbüchern. Aber seit einiger Zeit haben sie einen ganz realen Helden. Einen sehr sympathischen Helden, wie ich zugeben muss. Checker Tobi! Kennt Ihr ihn? Nun, eigentlich heißt er Tobias Krell und ist Moderator der Kika-Sendung „Checker Tobi“, in der er wissenschaftliche Phänomene wie Gletscher oder Alltagsdinge wie Schwimmbad, Verdauung oder Orchester kindgerecht erklärt. Dabei hat er, obwohl Jahrgang 1986, so eine herrliche naive (im positiven Sinne!) und mitreißende Art, dass meine Jungs mittlerweile fast alle alten Folgen bei YouTube angeschaut haben und fantastischerweise alles (wirklich ALLES!) behalten und mir detailliert erklären können. Letzte Woche ist nun sein Kinofilm „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ angelaufen, den ich mit meinen Jungs sogleich (selbstbezahlt, soviel Transparenz muss sein) angeschaut habe, nachdem sie lange drauf hin gefiebert haben. Ich nehme schon mal vorneweg: Der Film lohnt sich! Aber später mehr dazu. Erstmal kommt Herr Krell zu Wort! Ich freue mich ganz besonders, dass mir Tobi einige Interviewfragen beantwortet hat (obwohl er jetzt gerade wie ein Verrückter durch ganz Deutschland düst, um seinen Film vorzustellen) und mir dabei auch verraten hat, wie viel Kunstfigur und wie viel echter Tobi Krell in „Checker Tobi“ steckt.

Tobi, Du machst im Film lauter verrückte Dinge: Du übernachtest neben einem Vulkankrater, besuchst eine Forschungsstation fast am Nordpol, tauchst vor Tasmanien und tanzt im größten Slum Mumbais.  Was hat beim Dreh am meisten Spaß gebracht – und wieso?

Das ist ganz schwierig zu beantworten, weil die Reise so voller spaßiger und überwältigender Momente war… Aber wenn ich EINEN Moment rausgreifen müsste, dann ist es wahrscheinlich der Bollywood-Tanz in Mumbai, der am meisten Spaß gemacht hat. Da sollte ich plötzlich wie ein Schauspieler auftreten, der ich ja eigentlich gar nicht bin, einen Tanz vorführen, der mir erst einen Tag zuvor beigebracht wurde und dazu lippensynchron einen Text in einer Sprache mitsingen, die ich nicht spreche… Das war sehr aufregend, ein bisschen beängstigend und hat gleichzeitig wahnsinnigen Spaß gemacht!

Interview mit Tobias Krell zu seinem Kinofilm Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten

Checker Tobi goes Bollywood. (Foto: megaherz film und fernsehen)

„Tatsächlich war das die bislang aufregendste Reise meines Lebens“

Im Film schickt Dich ein Rätsel in einer Flaschenpost auf der Suche nach dem Geheimnis unseres Planeten. Eine Art spannende Schnitzeljagd, oder?

Tatsächlich war das die bislang aufregendste Reise meines Lebens. Außerdem ist der Kinofilm sowas wie die Erfüllung all meiner Träume – Filme sind meine große Leidenschaft! Ich habe als Kind Filme fünf, sechs, sieben, acht, neun Mal gucken
können, ohne dass mir langweilig wurde.

So geht es meinen Jungs auch und ich bewundere sie dafür! Welche Filme waren das für Dich?

Pippi-Langstrumpf-Filme. „Robin Hood – König der Diebe“ war ein sehr wichtiger
Film. Genauso andere Abenteuerfilme wie „Der weiße Hai“ und „Indiana Jones“.

Und meine Kinder können zehnmal dieselbe Checker Tobi-Folge gucken, ohne dass ihnen langweilig wird. Für den Film bist Du um die halbe Welt gereist, war das wie Urlaub oder eher harte Arbeit für Dich?

Auf jeden Fall eher harte Arbeit! Wir hatten lange, lange Tage. Oft keine Pausen. Zwischendurch wurde ich auch mal krank. Das war eine unheimliche Belastung für mich, weil ich ja vor der Kamera richtig gut sein wollte. Die Dreharbeiten waren aber auch ein großes Geschenk, weil ich wohl ohne den Film nie an so viele aufregende Orte gekommen wäre.

Interview mit Tobias Krell zum Kinofilm Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten
Von der Südsee geht es fast bis an den Nordpol. (Foto: megaherz film und fernsehen)

„Mir wurden die Augen geöffnet, wie gut wir es in Deutschland haben“

Mich packte beim Anschauen auch das große Fernweh. Vor der Geburt meiner Kinder habe ich solche Recherchereisen beruflich gemacht und ich muss gestehen, ich vermisse es ein wenig (einige der Reportagen zb aus Indien könnt Ihr hier auf dem Blog lesen). Tobi, am Ende des Films erkennst du das Geheimnis unseres Planeten, etwas was uns selbstverständlich erscheint und es gar nicht ist (psst, nicht Euren Kindern vorm Gucken verraten!). Wie hat sich dein Umgang mit dem Wasser verändert?

Mir wurden an vielen Ecken der Welt die Augen geöffnet, wie gut wir es in
Deutschland haben. Hier kommt immer Trinkwasser aus dem Wasserhahn, ganz
selbstverständlich. Ich habe erlebt, wie in Indien oder auch in Vanuatu Menschen
kilometerweit laufen müssen, um an sauberes Wasser zu kommen. Ich kaufe heute
viel weniger Wasser in Plastikflaschen als früher. Und wenn, dann nur noch Wasser
aus deutschen Quellen. Viel lieber nehme ich mir zwei Minuten am Morgen und zapfe Wasser aus der Leitung für meine Trinkflasche. Dabei mache ich mir immer
wieder aufs Neue bewusst, welcher Luxus das ist.

Ohja, das ist es wirklich, wir vergessen es nur viel zu oft. Meine Kinder waren schwer beeindruckt und richtig nachdenklich, als wir aus dem Kino kamen. Du hast sie also mit der Message wirklich erreicht. Sag mal, was ist das Besondere daran, Sendungen für Kinder zu machen? 

Kinder sind das tollste Publikum, das man sich wünschen kann, finde ich. Sie sind brutal ehrlich, sie ermöglichen mir, ganz klare, ehrliche und manchmal auch naive Fragen zu stellen und für Kinder kann man auch mal Quatsch machen, ohne sich dabei doof vorzukommen. Es ist ein echtes Privileg, für diese Zielgruppe zu arbeiten! Außerdem: Wenn man Kinder mit dem, was man macht, begeistert, wenn sie einem mit strahlenden, neugierigen Augen Fragen stellen – dann ist das ein wirklich besonders tolles Gefühl!

„In Checker Tobi steckt viel Tobi Krell“

Wie viel Tobias Krell steckt in eigentlich in Checker Tobi?

In Checker Tobi steckt viel Tobi Krell, denke ich. Wenn ich nicht von Natur aus ein neugieriger Typ wäre, dann könnte ich auch nicht glaubhaft für Kinder die Welt entdecken. Spannend war es, für den Kinofilm noch mehr Tobi Krell vor die Kamera zu bringen, als ich das in der Sendung so machen kann.

Inwiefern? Wo ist der Unterschied zwischen dem Kino-Tobi und dem Kika-Tobi?

„Checker Tobi“ ist eine Kunstfigur – ein neugieriger, manchmal etwas naiver Typ,
der stellvertretend für Kinder Fragen beantwortet und zwischendurch auch mal
Quatsch macht. Er weiß oder kennt tatsächlich viele Dinge vorher nicht. Im Kinofilm
bin ich aber nicht der Fernsehmoderator, sondern eher ein Abenteurer, der
in Situationen gerät, die mich als Tobi Krell durchaus überraschen. Ich habe vielleicht
vermutet, dass mich der Blick in den Vulkankrater überwältigen wird – aber nicht
damit gerechnet, dass es mich so umhaut. „Checker Tobi“ würde in dieser Situation
eine Frage nach der anderen stellen: Boah, ist das wirklich Lava? Was ist das überhaupt?
Wie heiß ist das? Und so weiter. Im Kinofilm aber kann ich einfach gucken und die Dinge auf mich wirken lassen.

Interview Tobias Krell zum kinofilm Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten

Filmszene aus dem Regenwald. (Foto: megaherz film und fernsehen)

Danke für die Antworten, lieber Tobi! Und mach‘ weiter so, soll ich von meinen Jungs ausrichten, die mir übrigens auch beim Fragenstellen geholfen haben. Sie wünschen sich jetzt bereits den nächsten Kinofilm, nur damit Du Bescheid weißt! 

Wie uns der Film gefallen hat? Unglaublich gut! Tobi reist dabei um die ganze Welt, um ein Rätsel zu lösen, das in einer Flaschenpost steckt. Ein Kunstgriff, der Kinder wirklich erreicht, denn Kinder lieben Rätsel und Schnitzeljagden! Meine jedenfalls und ich bin mir sicher, das geht vielen Kindern so. Auf Suche nach des Rätsels Lösung (nichts Geringeres als das Geheimnis unseres Planeten) entdeckt er die Zusammenhänge der Welt, von Vulkanen, dem ewigen Eis am Nordpol und dem Wassermangel in Indien. Spannend gemacht mit wirklich tollen Landschaftsaufnahmen (ich sag nur: der Blick in den Vulkankrater bei Nacht!) und viel Humor. Wie auch in der Sendung „Checker Tobi“ lernen die Kinder spielerisch und altersgerecht die Zusammenhänge (und behalten sie, die Dinge so zu erklären ist wirklich ein Talent von Tobias Krell). Aufwändig und mit viel Liebe zum Detail produziert – und so nicht nur ein Erlebnis für Kinder, sondern auch für uns Erwachsene. Und das alles ohne erhobenen Zeigefinger und ohne belehrend zu wirken!

Meine Kinder hat der Film sehr beeindruckt und am Ende waren sie richtig nachdenklich, als ihnen klar wurde, dass es nicht allen Menschen so gut geht wie uns und dass es keinesfalls selbstverständlich ist, dass Trinkwasser einfach aus dem Wasserhahn kommt. Klasse Film, sehr zu empfehlen für Kinder ab 5 Jahren würde ich sagen. Und ich kann mich meinen Kindern nur anschließen: Bitte mehr davon!

Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr  familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir per Email,  auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest – ich freue mich auf Euch!

Und wusstet Ihr, dass mein neues Buch Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter auf dem Markt ist?  Und natürlich immer noch erhältlich ist mein Ratgeber zum Thema zweites Kind: „Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder

 

 

2 Kommentare zu “Checker Tobi im Interview über seinen Kinofilm und wieso Kinder das beste Publikum sind

  1. Oh, wie toll! Wir lieben alle Checker und auch die anderen Entdeckershows von Kika! Das Tobi einen Film gemacht hat, wusste ich noch gar nicht. Da muss ich gleich mal sehen, wo der bei uns läuft!
    Vielen Dank für den Tipp und Deinen schönen Beitrag dazu!

Beim Kommentieren stimmt Ihr meiner Datenschutzerklärung (siehe Menü) zu.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.