Ich versuche, das Leben und die Erziehung entspannt zu sehen. Nicht zu viel zu betüddeln, nicht zu überpädagogisch zu sein und wo es geht, die Dinge mit Humor zu sehen (sofern meine Nerven es zulassen). Genau das zeichnet für mich auch gute Erziehungsratgeber aus. Ich mag keinen erhobenen Zeigefinger, keine belehrenden Theorien, die sich in der Praxis nicht umsetzen lassen, ich mag es nicht, wenn es dogmatisch wird. Aber einfach nur seichtes Rumgesabbel ist auch nicht mein Ding, ein paar handfeste Tipps sollten schon in so einem Erziehungsratgeber stehen. Genau solche Bücher, die mir gut gefallen, stelle ich Euch ja ab und zu vor. Diesmal sind es zwei Erziehungsratgeber, die sich mit dem Thema Klammern beschäftigen. Einmal das Klammern der Kinder und einmal das Klammern der Eltern.
Liebevoller Ratgeber zum Thema Trennungsangst
Das erste Erziehungsbuch, das ich Euch vorstellen möchte, ist von Elizabeth Pantley, die auch schon ein tolles Buch übers Schlafen (Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch) und einen Essensratgeber geschrieben hat, den ich auch mal hier vorstellte (Ketchupmonster und Erbsenpicker: Mit den Essvorlieben Ihres Kindes gelassen umgehen
). Das Buch „Fremdeln – Klammern – Trennungsangst: So helfen Sie Ihrem Kind liebevoll beim Loslassen
“ (*Affiliate Link) ist auch wieder im Trias-Verlag erschienen und wie die anderen Pantley-Erziehungsratgeber ist das Buch humorvoll geschrieben, ohne den erhobenen Zeigefinger und auch diesmal steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. „Fremdeln, Klammern, Trennungsangst“ geht einfühlsam auf die Belange des Kindes ein, die Lösungen, die Elizabeth Pantley findet sind immer liebevoll, realistisch umsetzbar und praxisnah.
Es geht dabei um die Trennungsangst und das Klammern von Kindern zwischen 0 und acht Jahren in ganz verschiedenen Situationen – also beim Babysitter, bei der Eingewöhnung im Kindergarten, in neuen Situationen, usw. Der Erziehungsratgeber zeigt Übungen und Lösungswege auf, wie man sein Kind stärken kann, wie Trennungen leichter fallen und man der Trennungsangst des Kindes – die ganz normal ist! – gelassener begegnen kann. Dazu viele Elternzitate, die das Buch sehr schön zu lesen machen. Was ich an diesen Erziehungsratgebern aus dem Trias Verlag schätze: Man muss sie nicht strikt chronologisch lesen, sondern kann sich immer jeweils die Kapitel herauspicken, die gerade für einen wichtig sind. Als Mama ein wichtiges Kriterium: Denn Zeit für ein ganzes Buch von vorne bis hinten bleibt leider selten im Mamaalltag!
Erziehungsratgeber, der Wege zur entspannten Erziehung aufzeigt
Das andere Buch plädiert ebenfalls für einen entspannten Umgang mit den Kindern. „Lasst die Kinder los: Warum entspannte Erziehung lebenstüchtig macht“ heißt das Buch von der Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm aus dem Piper Verlag. Der Titel machte mich sofort neugierig, denn er entspricht dem, was ich mir für die Erziehung meiner Kinder als Credo ausgerufen habe (und leider nicht immer, so wie ich gerne wollte, einhalten kann). In dem wissenschaftlich recherchierten, aber dennoch leicht zu lesenden Buch zeigt Margrit Stamm anhand von vielen Studien, warum Eltern ihren Kindern keinen Gefallen tun, wenn sie sie überbehüten und überkontrollieren. Dieser Erziehungsratgeber will Wege aufzeigen, wie man mit einem entspannten Erziehungsstil lebenstüchtige Kinder und zufriedene Eltern schafft. Nämlich nicht durch den ständigen Förderwahn, nicht durch das stetige Umsorgen und Kontrollieren. Ich mag es, wie dieser Erziehungsratgeber einem den Druck nimmt, alles perfekt machen zu wollen und perfekte Kinder haben zu müssen. Denn das setzt einen nur unter Dauerstress.
Stattdessen zeigt Margrit Stamm wie man aus dieser Perfektionsspirale herauskommt, wie man die Autonomie stärkt und auch auf mehr Intuition setzen kann. Es geht nicht darum, perfekte Eltern zu sein, sondern „hinreichend gute“. Und zwar ohne die Kinder überzubehüten. Sie plädiert dafür, Kindern wieder mehr zuzutrauen und ihre Selbständigkeit zu fördern. Dazu gehört auch, dass Kinder mal negative Erfahrungen machen. Auch dem Spielen sollten Eltern wieder mehr Platz einräumen, schreibt die Erziehungswissenschaftlerin – ja, wir Eltern dürfen und sollten sogar häufiger mal „faule Eltern“ sein, die ihre Kinder einfach machen lassen und sich nicht ständig einmischen und Spielanregungen geben.
Noch viel mehr kluge Sätze stehen in dem „Lasst die Kinder los“, für das man sich allerdings etwas Zeit nehmen sollte, denn es ist 260 Seiten lang. Aber die Zeit lohnt sich, denn mich hat es in meiner eigenen Anspruchshaltung sofort entspannt.

Gemütlichkeit im Winter: Stricken, lesen, aufs Sofa kuscheln. Und dabei durch diese Erziehungsratgeber gleich viel entspannter an die Dinge gehen!
Wenn Ihr also in den trüben Wintertagen noch ein wenig gute Lektüre sucht, kann ich Euch diese Erziehungsratgeber wirklich ans Herz legen!
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