Nein, wir müssen nicht immer 100 Prozent geben: Wieso 80 Prozent reichen

Monatelang habe ich jedem Infekt die lange Nase gezeigt. Vor Weihnachten hat es mich dann erwischt. Und kaum war ich wieder gesund, lag ich Silvester schon wieder flach. Mein Körper zeigte mir eindrucksvoll: Nein, du musst nicht immer 100 Prozent geben. Es war mir eine Lehre und hat mir die Augen geöffnet: Wir  Mütter neigen dazu, uns ständig zu verausgaben. Und das bringt niemanden etwas! Stattdessen sollten wir uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Frei nach der Pareto-Regel aus dem Zeitmanagement. 80 Prozent reichen!

Mit einem Halskratzen fing es an. Und dann am nächsten Tag brannte der Hals wie Feuer. Mandelentzündung, Seitenstrang-Angina und obendrauf noch eine Mittelohrentzündung. Zack, ab ins Bett! Und das drei Tage vor Weihnachten. Da hatte ich alle kleinen Infektwellen im Herbst so gut überstanden, nicht einmal den kleinsten Schnupfen mitgenommen. Und dann kommt es gleich dreifach. Mein Körper schrie nach Ruhe. Und was machte ich? Die Arbeit musste ja erledigt werden. Nachdem das Antibiotikum die Symptome beseitigt hatte, saß ich wieder am Schreibtisch. Und gab auch sonst 150 Prozent. So wie immer halt.

Nathalie Klüver ganz normale mama

Mehr genießen, weniger Gas geben: Mein Vorsatz für 2017.

Früher oder später rächt es sich, wenn wir immer Vollgas geben

Das rächte sich. Eine Woche später entschloss sich mein Körper, mir mal einen Denkzettel zu verpassen. Und Silvester lag ich wieder flach. Mit tierischen Halsschmerzen. Vier Tage lang. Diesmal hörte ich auf die Signale und trat ein wenig kürzer. Aber das hätte ich schon viel früher machen müssen.

Nein, wir Mütter müssen nicht immer 150 Prozent geben. Nein, noch nicht einmal 100 Prozent. Denn es bringt niemanden was, wenn wir immer auf Hochtouren laufen und dann irgendwann komplett ausfallen. Das macht kein Motor mit und eine Mutter schonmal gar nicht.

Vor Weihnachten hatte sich viel angesammelt. Mein Buch ging in den Endspurt, dann waren da die normalen Arbeitsaufträge, die Vorweihnachtszeit, die Weihnachtsfeiern, die Geschenke, was halt so anfällt. Ich hab schon in vielen Dingen das Tempo rausgenommen, mich vom Perfektionismus verabschiedet. Aber es war nicht genug. Und als nach Weihnachten die lang ersehnte Pause da war, wurde mein Mann krank und ich saß im Hotel mit zwei topfitten Kindern, die ihr Programm und ihre Mama einforderten. Schwimmengehen, auf den Spielplatz, Ferien halt.  Nix mit einen Gang runterschalten.

Zeitmanagement mit dem Pareto Prinzip: Wie wir mit 80 Prozent auskommen und so einem Burnout vorbeugen. Tipps für die Achtsamkeit und das eigene Wohlbefinden.

Auch Mütter brauchen Auszeiten

Und das ist mein Vorsatz für 2017: Ab und zu mal einen Gang runterschalten. Einfach mal Fünf grade sein lassen. Dann wird der Geschirrspüler halt abends nicht eingeräumt und eingeschaltet. Dann gibt es abends halt ne Tiefkühlpizza statt frisch gekocht. Dann räume ich mein Büro halt nicht auf sondern trinke noch einen Feierabendkaffee. Dann kommen wir halt zu spät zur Frühstücksrunde, haben dafür aber kein Gemecker beim Anziehen gehabt. Ich will mich weniger stressen, mir weniger beweisen, mir bewusster meine Auszeiten nehmen – und weniger mit meinen Kindern schimpfen. Denn ganz ehrlich: Oft schimpfe ich einfach nur, weil ich selbst so gestresst bin, so genervt bin, aber gar nicht von den Kindern, sondern von dem ganzen Drumherum.

Die Zeit besser nutzen, weniger Stress, effektiver arbeiten: Das Pareto-Prinzip bringt nicht nur im Zeitmanagement etwas sondern im ganzen Alltag, auch als Mutter und Eltern kann man etwas für den Familienalltag daraus lernen.

Schluss mit dem Perfektionismus: Pareto-Regel gilt auch für Mütter

Nein, liebe Mütter! Ihr müsst nicht ständig Vollgas geben. Und keine 150 Prozent. Ihr müsst noch nicht mal 100 Prozent geben. Es gibt da im Zeitmanagement die Pareto-Regel, nach der bereits mit 20 Prozent Aufwand, 80 Prozent des Ergebnisses erreicht werden. Umgedreht heißt das, dass mit den letzten 20 Prozent am wenigsten erreicht wird – sie uns am meisten aufhalten. Das gilt für die Arbeit im Büro genauso wie für den Haushalt. Und das ganze Leben. An Überperfektionismus kann man eigentlich nur scheitern. Ich fahre jetzt auf 80 Prozent und konzentriere mich bei diesen 80 Prozent auf die wirklich wichtigen 20 Prozent.

Das sollten wir auch als Mama-Regel ausrufen: Schluss mit dem Perfektionismus! Wir Mütter müssen nicht immer alles zu 100 Prozent machen. Nein, wir müssen auch nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Sondern uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist, was uns wirklich weiterbringt und wirklich Freude bringt. Und wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, auf unseren Körper hören und auch mal innehalten, wenn uns unser Körper dazu rät. Davon haben alle etwas. Wir zu allererst, aber auch unsere Kinder, unsere Familien. Und das ist es doch, was zählt, oder?

Mehr über das Pareto-Prinzip lest Ihr übrigens auch in meinem neuen Buch „ Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter“

 

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Wusstet Ihr, dass mein neues Buch „Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder auf dem Markt ist!? Ein undogmatischer Erziehungsratgeber zum Thema „Zweites Kind“ – humorvoll und praxisorientiert

 

10 Kommentare zu “Nein, wir müssen nicht immer 100 Prozent geben: Wieso 80 Prozent reichen

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