Campen mit Kindern: Bloß nicht die Mama alleine aufs Klo lassen!

Wir waren im Urlaub. Wer mir auf Instagram folgt, hat es vielleicht gemerkt: Wir waren in Schweden. Campen. Es war herrlich. Es war entspannend. Ich will am liebsten sofort wieder los. Wir sind Wiederholungstäter und machen es jedes Jahr. Weil es einfach wunderbar ist – bis auf eine kleine Sache… Die an mir klebenden Kindern, wenn ich aufs Klo wollte. Auf was ich mich nach zwei Wochen Campen mit Kindern freute? Endlich alleine aufs Klo zu gehen. Ohne die Kinder im Schlepptau. Nur ich und mein wenige Quadratmeter großer Rückzugsort.

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Schweden-Idylle. Es sei denn, Mama wagt es, alleine auf Klo zu gehen.

Ich glaube, ich bin nicht die einzige Mutter, deren Hauptrückzugsort im Haus die heimische Toilette ist? Der Ort, wo man mal fünf Minuten seine Ruhe hat? Wo man mal eben schnell die Mails auf dem heimlich mitgenommenen Smartphone checkt? Mal eben kurz die neue Zeitschrift durchblättert. Achja. Klappt nicht immer mit der Ruhe, aber gut ist der Trick trotzdem :-)

Nun ja. Im Urlaub war es vorbei mit der Ruhe auf dem Klo.

Wie, Mama geht aufs Klo? Das ist doch 100 Meter entfernt auf der anderen Seite des Campingplatzes! Zu weit, um sie alleine gehen zu lassen. Wir müssen mit. Alle beide.

Campen mit Kindern heißt: Auf öffentliche Toiletten mit Kindern

Klar, dass wenn der eine Bruder mitwill auch der andere mitmuss. Und auf eien riesigen Trotzanfall hat im Urlaub ja nun auch keiner Lust. Und so hatte ich immer zwei kleine Jungs im Schlepptau, die mich quer über den Campingplatz zu den Sanitäranlagen begleiteten. Mit allen Fragen, die sie dabei so hatten. Ihr kennt das, oder? Mit Kindern auf die öffentlichen Toiletten? „Mama, wieso hat die Frau neben uns so gepupst“ ist da noch das Harmloseste. Vom ständigen Antatschen sämtlicher Klobürsten, Türgriffe und Klopapierhalter mal ganz abgesehen.

Getoppt wurde das An-Mama-Kleben übrigens noch von dem ständigen Streit ums Laufrad, mit dem der Weg zum Campingplatzklo zurückgelegt wurde. Der Große ist ja eigentlich ungefähr einen halben Meter zu groß dafür. Aber weil der Kleine erst jetzt so richtig das Laufradfahren für sich entdeckt hat, fand der Große es dann auch auf einmal wieder viel attraktiver als sein richtiges Fahrrad.

Und so gab es verbunden mit dem Klogang dann immer noch die unvermeidlichen Streitereien: „Ich nehm das Laufrad.“ – „Nein. Ich!“ – „Ich will ABER.“ Heul, jaul, Sirene an. Mamas Intervention, es könne doch einer hin- und der andere zurückfahren klappte auch nur bedingt gut. Denn während der Große sich an die Regel hielt, sah der Kleine das gar nicht ein, was wiederum in ein großes Gejaul beiderseits mündete. Ich beneidete meinen Mann sehr um die Ruhe, die er in solchen Momenten hatte.

Ihr versteht vielleicht dieses erhabene Gefühl, als ich nach zweieinhalb Wochen Urlaub wieder zuhause das heimische Klo betrat? Alleine? Ohne vorangegangenem Laufradstreit?!

Aber nun sitze ich am Schreibtisch und schon nach einer Woche hat der Allag mir eine viel zu große To-Do-Liste beschert. Und ich sehne mich zurück nach unserem Urlaub in Schweden. Dafür nehme ich sogar den ständig begleiteten Klogang auf mich!

Wenn Ihr mehr wissen wollt über Campen mit Kindern, Campen in Schweden und vor allem Familienurlaub in Schweden, dann freut Euch auf Mitte August: Dann beginnen hier auf dem Blog die „Schwedenwochen„. Mit vielen Reisetipps, Buchtipps, Verlosungen von schwedischen Produkten und schwedischen Sommerrezepten. Ich mach‘ Euch alle zu Schwedenfans, versprochen!

10 Kommentare zu “Campen mit Kindern: Bloß nicht die Mama alleine aufs Klo lassen!

  1. Witzig bei uns ist es genau umgekehrt.

    Unterwegs oder im Urlaub lassen sie mich alleine aufs Klo (da ist auch der Papa zum ablenken da) :-))

    Zuhause aber tappt immer einer der drei Jungs hinterher…

  2. Erfrischend! Mir geht’s ja schon daheim so. Also der Große(5) lässt mich ja in Ruhe und hängt nicht mehr so an mir dran. Aber die Kleine (3) ist gaaaanz schlimm. Wenn sie nicht gerade mit irgendetwas ganz massiv abgelenkt ist, dann habe ich keine Chance alleine auf die Toilette zu gehen. Außer, ich lasse den Fön dabei laufen. Vor dem hat sie nämlich Angst. Da nimmt sie ganz schnell Reißaus.
    Im Urlaub ist es natürlich genauso. Am besten ist es dann immer, wenn sie den Verriegelungsmechanismus zu schnell herausbekommt. Da muss ich dann immer höllisch aufpassen plötzlich mit heruntergelassenen Hosen bei offener Türe da zu sitzen.

    Ich warte mit Spannung auf die Schwedenwochen. Ein solcher Urlaub ist bei uns nämlich auch geplant. Nächstes Jahr wollen wir mit einem Hausboot in den Niederlanden herum tingeln.

    Liebe Grüße
    Tina

  3. Oh ja, wie Mütter sind doch sehr bescheiden. Wir wollen doch nur mal alleine aufs Klo. Lach. Das klappt bei uns nicht einmal zu Hause. Sobald ich die Tür hinter mir schließe will sich garantiert jemand die Hände waschen (der Mittlere), nur noch ganz schnell mal eben etwas von mir wissen (die Große) oder einfach neben Mama stehen (die Kleine). Es kann nur besser werden. :-) Lieben Gruß, Martamam
    PS: Einen schönen Urlaub hattet ihr da. Schweden gehört für mich auch zu den Traumzielen für einen Urlaub mit Kindern. Bei uns ist es wie jedes Jahr wieder Dänemark. Der hohe Norden hat wunderschöne Strände. Seitdem wir Kinder haben zieht es uns jedes Jahr wieder dorthin.

  4. Oh, da freue ich mich aber auf August ;-) ich bin gespannt (auch wenn ich schon Schweden-Fan bin). ;-)

    Also…campen. Also ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich immer froh war, wenn die Perle mich zum Klo begleitete…denn dann ging sie automatisch auch. Wenn sie nicht mitkam musste ich nämlich spätestens 5 Minuten nach meiner Rückkehr nochmal los, weil Madame nun Pipi musste. Da ging ich lieber zusammen mit ihr und sparte mir einen Weg (ja, im Urlaub bin ich FAUL!!). Aber ich habe eben nur eine und so hielt sich der Stress beim Hin- und Rückweg auch in Grenzen…die peinlichen Fragen blieben aber…oh man! :D

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