Ja, da ist sie wieder die GanznormaleMama! Ich war nur kurz im Urlaub, zweieinhalb Wochen mit meinen drei Männern und ohne PC. Nun bin ich also wieder aus dem Urlaub zurück und es ist 22 Uhr – und die Kinder liegen endlich im Bett. Denn wie immer nach einem Urlaub schaffen wir es einfach nicht, auf Knopfdruck in den Alltagsrhythmus umzuschalten. Die Geister, die ich rief… waren wir im Urlaub froh darüber, bis 10 Uhr (!) auszuschlafen, haben wir hier nun zwei Kinder sitzen, die (verständlicherweise) es keinesfalls einsehen, wieso man auf einmal schon um acht ins Bett sollte…
Rückkehr in den Familienalltag
Und so gab ich nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub den ersten Ins-Bett-Bring-Versuch um halb neun nach vier Kapiteln Pippi-Langstrumpf und vergeblichem Kuscheln mit zwei zappelnden Kindern, die sich gegenseitig anstachelten, noch ein bisschen mehr zu zappeln und zu kichern nach kurzer Zeit auf und entließ die Kinder ins Kinderzimmer. Ich geb es zu: Entnervt. Dabei hatte ich mir doch gerade vorgenommen, ein wenig mehr von der Urlaubsleichtigkeit im Alltag zu behalten (dazu, was man vom Urlaub für den Alltag lernen kann, gibt es in den nächsten Tagen noch mal einen längeren Post). Nix da. Auf einmal ist da nichts mehr vom lockeren „Ach, lassen wir die Kinder halt noch spielen“ da. Stattdessen ist der Nerv-Pegel überraschend hoch und mein Nervenkostüm dünn, viel zu dünn für gerade frisch erholt. Denn, ich gebe es zu: Ich wollte einfach nur mal faul vorm Fernseher rumhängen. Zwei Stunden vorm Schlafengehen mal die Beine hochlegen. Kein Kindergeschrei „Ich hatte das Auto zuerst“ hören. Nein, einfach Feierabend von meinen Kindern haben, bevor morgen früh der Wecker (viel zu früh) klingelt und der Alltag beginnt.
Das Umschalten von Urlaub auf Alltag fällt nicht nur uns Erwachsenen schwer
Meine Söhne sahen das anders als ich. Wieso auf einmal früh ins Bett? Es ist ja noch hell. Und die Hitze tat ihr übriges. Der Kleine hatte außerdem seinen Mittagsschlaf noch im Urlaubsmodus gemacht – das heißt um halb vier. Ich kann es ja verstehen. Ich würde da auch nicht in die Heia wollen. Die Rückkehr vom Urlaub und somit zum Alltagsrhythmus ist jedes Mal schwer.
Ach, was war das im Urlaub alles leichter! Nach zwei Tagen hatten wir unseren Urlaubsrhythmus drin. Wir waren übrigens in Schweden und es war wunderbar! Wir hatten Glück gehabt und die kleine Ecke des Landes erwischt, die Sonne statt Regen bot. Baden, Spazierengehen, über Felsen klettern, durch den Wald stromern, shoppen, bummeln, was man halt so macht, wenn man mit dem Campingbus und zwei kleinen Jungs durchs Land fährt. Wir sind Wiederholungstäter, es war unser siebter oder achter Schwedenurlaub.
Die Kinder lange aufbleiben lassen – und dafür morgens bis 10 schlafen
Wo war ich stehengeblieben? Achja. Der Urlaubsrhythmus. Wir ließen die Jungs abends einfach solange rumtoben und spielen, bis wir selbst ins Bett gingen. Da es abends quasi gar nicht dunkel, sondern höchstens so ab 1 etwas dämmerig wurde, waren die beiden Mäuse vor zehn eigentlich nicht in die Falle zu kriegen. Wir gingen also alle zusammen ins Bett und wenn die Kinder schliefen, lasen wir – oder waren selbst eingenickt, die gute Seeluft, ihr wisst schon.
Morgens wurde ich meistens als erste wach, so gegen neun, konnte dann noch etwas lesen oder dösen, bis gegen halb zehn oder auch zehn der Rest der Familie erwachte. Mit Frühstücken und allem drum und dran waren wir um 11, manchmal auch fast 12 dann fertig. Und unsere Söhne sind, wohlgemerkt, eineinhalb und vier! Ich spreche hier nicht von pubertierenden Langschläfern.
Da soll mir noch mal einer was erzählen, mit Kindern könne man nicht ausschlafen.
Nun gut, wenn wir mal in einem Hotel waren (ab und zu war uns nach etwas mehr Komfort als uns unser Bus geben konnte), mussten wir tatsächlich den Wecker stellen, um noch etwas vom Frühstücksbuffet abzubekommen. Luxusproblem im Urlaub mit Kindern.
Das war der einzige Nachteil. Wir lebten in den Tag hinein, die Mahlzeiten verschoben sich und irgendwie erreichten wir einen schönen Urlaubsrhythmus.
So könnte es immer sein.
Nun hat uns der Alltagsrhythmus wieder
Aber erzählt das mal einem Arbeitgeber. Oder dem Kindergarten: „Nein, ich bringe meine Söhne erst um halb elf, wenn wir mit dem Frühstück fertig sind.“
Nein, aber morgen heißt es wieder Alltagsrhythmus: Wecker klingelt um halb sieben, Mama steht als erste auf (so gegen zehn vor, wenn sie zweimal brummelig die Schlummertaste gedrückt hat), Papa folgt ins Bad und die Kinder werden fix umgezogen, solange sie noch so schlaftrunken sind, dass sie sich nicht wehren können. Dann folgt der altbekannte Alltagstrott mit Frühstücksbox, Wegbringrunde und mein Schreibtisch will dann auch mal wieder einen Besuch abgestattet bekommen.
Mir graut jetzt schon vor zwei murrigen Jungs, die nicht aufstehen wollen und mit klitzekleinen Augen am Frühstückstisch sitzen. Und vor einem späten Nachmittag voller Geheul und Gezeter von zwei völlig übermüdeten Kindern.
Dafür und darauf – ich gestehe es – hoffe ich ein bisschen, habe ich morgen Abend vielleicht schon um 19.45 Feierabend.
(achja, wir sind übrigens extra schon am Wochenende aus dem Urlaub gekommen – um genau das zu machen: Uns behutsam auf den Alltagsrhythmus umzustellen. Hat genau NIX gebracht.)
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Kitas, Schulen, Arbeitgeber sollten mal anerkennen, dass ihr Rhythmus vielleicht nicht der beste ist ;-) Hört sich nach einem tollen Urlaub an ;-)
Das klingt nach einem super Urlaub! Ich würde auch gerne mal wieder nach Schweden fahren, aber dieses Jahr fahren wir nur eine Woche weg, da lohnt sich der weite Weg von hier aus nicht. Wir kommen übrigens auch immer schon ein paar Tage vor Urlaubsende wieder zurück, um den Übergang zum Alltag zu erleichtern. Schade, wenn das dann nicht klappt! Es ist aber gerade ja auch sooo warm, dass der kleine Kaaskop abends auch nicht ins Bett will. Immerhin schlief er gestern „schon“ um viertel vor neun..
Ich drück dir die Daumen, dass du bald wieder früher „Feierabend“ hast!
LG,
Kristine