Ich wohne ja in Schleswig-Holstein und somit nicht weit weg von der dänischen Grenze. In meiner Kindheit habe ich mehrere Sommerferien und auch Herbstferien in Dänemark verbracht, in einem Ferienhaus an der Nordsee, mitten in den Dünen. Dänemark, das ist für mich also auch ein Teil meiner Kindheit, ich verbinde es mit Lakritzstangen, mit süßem Gebäck und windigen Spaziergängen an der Nordsee mit anschließendem Kakao vor dem Ofen. Am liebsten waren mir schon als Kind die Herbstferien in Dänemark, denn ich mag die Nordsee am liebsten rau und stürmisch. Wenn alles gut geht, werde ich mit meinen Kindern auch in diesen Herbstferien nach Dänemark fahren und freue mich jetzt schon. Gut vorbereitet bin ich diesmal auch: Denn ich habe den „Fettnäpfchenführer Dänemark: Hygge im Herzen“ von Katja Josteit gelesen, die auf ihrem lesenswerten Blog Kuestenkidsunterwegs nicht nur viele Ausflugstipps für Norddeutschland gibt, sondern auch sehr viele Reisetipps für Dänemark mit Kindern. Sie ist der größte Dänemarkfan, den ich kenne, hat Skandinavistik studiert und steckt an mit ihrer Dänemarkliebe. Zu ihrem neuen Buch und ihren persönlichen Dänemark-Tipps hat sie mir einige Fragen beantwortet:
Liebe Katja, du bloggst über Dänemark-Ausflugstipps und dänische Eigenarten und aus allen Deinen Post spricht eine große Dänemarkliebe. Was ist denn Deine persönliche Verbindung zu Dänemark?
Katja: Der Ursprung meiner Dänemark-Liebe liegt sicherlich in meiner Kindheit. Seit ich denken kann, fahre ich nach Dänemark, erst mit meinen Eltern und meinem Bruder zusammen und mittlerweile mit meinem Mann und meinen beiden Küstenkindern. Sie sind jetzt sechs und sieben Jahre alt und freuen sich auf jeden Urlaub. Dänemark ist einfach ein großartiges Land, um dort seine Ferien zu verbringen und eignet sich besonders für Familien mit Kindern. Ich liebe Dänemark wegen seiner einzigartigen Natur, den unglaublich weiten Sandstränden und der phantastischen Dünenlandschaft, aber auch, weil es dort auf Ausflügen und Erkundungstouren immer etwas zu erleben gibt und es zugleich so wunderbar entspannt und „hyggelig“ zugeht. Die Lebenseinstellung der Dänen ist so positiv, pragmatisch und locker, das ist immer wieder eine tolle Erfahrung und total ansteckend.
Wie ging es mit Deiner Dänemark-Begeisterung weiter und wie bist du darauf gekommen, ein Dänemark-Buch, den „Fettnäpfchenführer Dänemark“ , zu schreiben?
Katja: Ich habe die Dänemark-Liebe mit in mein Studium genommen und Skandinavistik studiert. Dabei habe ich nochmal viel aus einer anderen Perspektive über Dänemark gelernt, etwa aus sprachlicher, kultureller und historischer Sicht. Danach habe ich in deutsch-dänischen Projekten gearbeitet und hatte zahlreiche Begegnungen mit der dänischen Arbeitswelt. Auf meinem Blog Küstenkidsunterwegs habe ich angefangen, über unsere Urlaube an verschiedenen Orten in Dänemark zu berichten, weil ich meine Begeisterung für dieses tolle Land teilen wollte. Und als ich gesehen habe, dass in der Fettnäpfchenführer-Reihe des Conbook-Verlags ausgerechnet Dänemark noch fehlte, konnte ich gar nicht anders, als mich für das Buch zu bewerben und unbändig zu jubeln, als ich es tatsächlich schreiben durfte.

Du hast ja eben schon von „hyggelig“ gesprochen – was bedeutet denn der Untertitel Deines Buches „Hygge im Herzen“?
Katja: In meinem Buch schicke ich meine zwei Hauptfiguren, Katie und Jan, auf Dänemark-Reise. Sie erkunden als Pärchen das Land, erleben typische und witzige Situationen, in denen sie in das eine oder andere Fettnäpfchen tappen, aber auch lernen, was „Hygge“ ist. „Hygge“ ist ja ein wunderbarer Begriff im Dänischen, der für eine ganze Lebenseinstellung steht: Die Dinge zu genießen, es sich im eigenen Zuhause gemütlich zu machen, sich selbst und anderen etwas Gutes zu tun. Hygge können die berühmten Wollsocken vorm Kaminfeuer sein, aber noch so viel mehr: Ein gutes Essen mit Freunden, ein besonderes Erlebnis zu Zweit, eine schöne Tasse Tee, vor allem aber ein Gefühl tief in einem drin, dass einem sagt, dass man sich genau dort, wo man jetzt ist, wohlfühlt. Katie und Jan erleben Hygge gemeinsam, aber auch ganz unterschiedlich. Wenn die Leserinnen und Leser mit Jan und Katie ins Herzensland fahren, bekommen sie ganz viel von diesem Lebensgefühl mit.
Was sind denn nun die größten Fettnäpfchen, wenn man nach Dänemark in den Urlaub fährt?
Katja: Das sind oft Sachen, die Leute für selbstverständlich halten, weil man ja „nur mal eben über die Grenze“ ist und so etwas denkt wie „so viel anders kann es ja hier nicht sein“. Ist es aber teilweise doch! Man sollte zum Beispiel auf keinen Fall zu schnell fahren, das kann teuer werden, sehr teuer sogar. Und auch nicht einfach davon ausgehen, dass jeder Deutsch spricht. Das ist nicht unbedingt der Fall und außerdem ziemlich unhöflich. Besser man fragt erst „Må jeg tale tysk?“, also „Darf ich Deutsch sprechen?“ Wenn das nicht klappt, kann man auch Englisch als gemeinsame Sprache nutzen, die sprechen die Dänen sehr gut.
Und wie ist das beruflich, also wenn man etwa eine Geschäftsreise macht?
Katja: Da ist es eher ungünstig, wenn man mit einem dicken Auto in seinem schicksten schwarzen Anzug mit Krawatte vorfährt. Die Dänen protzen nämlich nicht gern, sondern agieren auf Augenhöhe. Auch sollte man unbedingt pünktlich erscheinen, denn die Zeit des anderen ist genauso kostbar wie die eigene. Überhaupt schätzen die Dänen sehr das Miteinander und die Teamfähigkeit. Ein persönlicher Kontakt ist also auch bei Projekten, die man mit Geschäftspartnern „auf Entfernung“ initiiert, sehr wichtig.
Du beschreibst ja im „Fettnäpfchenführer Dänemark “nicht nur die Don’ts, also das, was man besser lassen sollte, sondern auch die Dos, also das, was man in Dänemark machen sollte. Was gehört Deiner Meinung nach mit dazu?
Katja: Zum einen gibt es großartige Dinge in Dänemark zu entdecken: Tolle Ferienorte, eine einzigartige Dünenlandschaft, weite, menschenleere Sandstrände, wunderschönes dänisches Design und leckere Speisen und Lebensmittel. Das alles sollte man erkunden und genießen.
Zum anderen sollte man in seinem Verhalten Wertschätzung und Anerkennung ausdrücken, beispielsweise, indem man sich bedankt. Das tun die Dänen oft und gerne, je nach Anlass gibt es dafür unterschiedliche Ausdrücke. Das tut übrigens auch einem selbst gut, weil man dadurch die Welt positiv sieht und das wertschätzt, was man gerade erlebt. Das gleiche gilt für die dänische Grundhaltung des „Det skal nog gå“, die ich in meinem Buch näher erläutere. Das bedeutet so viel wie „Es wird schon werden“ und meint, dass die Dinge schon klappen werden, also dass man seine Sorgen und Ängste über Bord schmeißen und lieber das Leben genießen soll.
Apropos genießen, ich mag ja Softeis mit Lakritzstreuseln total gerne. Was isst Du am liebsten in Dänemark?
Katja: Also Softeis liebe ich auch, gerne mit Krokantstreuseln! Überhaupt ist Dänemark für mich kulinarisch immer ein Highlight. Wir kaufen gerne frisches Gemüse und Erdbeeren an den Straßenständen ein, an denen es Erzeugnisse direkt vom Bauern oder aus dem Gemüsegarten gibt. Außerdem esse ich super gerne frischen Fisch, z.B. das leckere Gericht „Stjerneskud“. Und natürlich die dänischen Milchprodukte, die gerade im Sommer herrlich erfrischend schmecken wie „Ymer“ oder „Koldskål“. Aber auch der beliebte Hotdog gehört für mich zum Dänemarkurlaub dazu, ebenso wie die großartigen Backwaren aus den dänischen Bäckereien.
Ganz lieben Dank für das schöne Interview, Katja, und viel Erfolg weiterhin mit Deinem Dänemark-Buch! Ich möchte euch den „Fettnäpfchenführer Dänemark“ wärmstens ans Herz legen, denn es ist wunderbar geschrieben, voller Informationen, die wirklich lesenswert und kurzweilig verpackt sind – und man spürt dieses warme Hygge-Gefühl und es ist nicht schwer, sich von Katjas Begeisterung für Dänemark anstecken zu lassen. Mehr von Katja lest ihr auf ihrem Blog Kuestenkidsunterwegs und wenn Ihr Lust auf Kiel und Umgebung habt, dann schaut mal hier auf dem Blog da hat sie mir nämlich ein Interview zu ihrem Buch „111 Orte für Kinder in Kiel, die man gesehen haben muss“.
Mein neues Buch ist da! „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.
Kennt Ihr auch meine anderen Bücher?
„Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter
„Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“
Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel
Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!
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