Spiele ich genug mit meinem Kind? Ist es ok, wenn mein Kind keine Obstmandalas kredenzt bekommt? Arbeite ich zu viel? Muss ich mehr arbeiten wegen der Rentenpunkte? Habe ich heute zu viel geschimpft? Zu wenig gespielt? Guckt mein Kind zu viel fern? Essen wir zu viel Fertiggerichte? Ist es egoistisch, auch mal etwas alleine zu unternehmen? Werde ich allen Kindern gerecht? Alles Fragen, die sich Mütter von heute stellen. Das schlechte Gewissen ist immer da, mal mehr, mal weniger ausgeprägt klopft es im Hinterkopf an, in den unmöglichsten Situationen. Als ich das neue Buch von meiner lieben Bloggerkollegin Bea von Tollabea las, schrieb ich Ihr, dass ich es sehr mag, wie sie Müttern dieses permanent schlechte Gewissen nehmen möchte. Etwas was ich ebenfalls mit meinen Büchern erreichen möchte – und was auch der Grund war, vor vielen Jahren diesen Blog zu starten.
Bea und ich entschieden spontan, dass es Zeit für eine gemeinsame „Schluss mit dem schlechten Gewissen„-Aktion sei. Deshalb lest Ihr heute bei Ihr auch etwas zu dem Thema. Ich habe bei Instagram in den Stories einmal gefragt, was Müttern eigentlich ein schlechtes Gewissen macht – findet Ihr Euch in den Antworten wieder? (es kamen unglaublich viele Antworten, ich fasse sie deshalb etwas zusammen) Mit Abstand am häufigsten wurden übrigens die ersten 5 Punkte – aber auch alle anderen Punkte wurden mehr als einmal genannt!
„Das macht mir ein schlechtes Gewissen:“
… wenn ich mal laut und ungeduldig werde oder genervt bin
…wenn das Kind zu lange vorm Fernseher sitzt
… dass die Kinder zu lange in der Betreuung sind
… wenn ich zu viel aufs Handy starre
… dass ich nicht genug mit den Kindern spiele
…wenn ich sage, dass in der Süßigkeit Alkohol drin ist, um sie nicht teilen zu müssen
… wenn es Fertigessen gibt, weil es mal wieder schnell gehen soll
… wenn ich mit den Gedanken woanders bin
…wenn ich etwas alleine ohne Familie unternehme
… dass ich nicht allen Kindern gerecht werde
… dass ich nicht beim Babyschwimmen bin
… die liebevolle Brotdose anderer Mütter
….dass ich Vollzeit arbeite
…wenn ich keine Lust auf Rollenspiele habe
…dass ich zu wenig mit den Kindern reise oder unternehme
… unerledigte Arbeit im Haushalt
…sie weinend im Kindergarten zu lassen
… wenn ich gestresst bin und es aufs Kind übertrage
…. am Handy zu tippen, wenn das Kind etwas von mir will
…wenn ich „ja gleich“ sage
… wenn ich zu wenig mit meinem Kind gespielt habe
… wenn ich etwas anders mache als andere
… wenn ein Kind zurückstecken muss, weil das andere grad mehr Aufmerksamkeit benötigt
… dass unsere Kinder sich ein Kinderzimmer teilen
… dass ich mein Kind in die Krippe geben muss
.. wenn ich nur körperlich anwesend bin
… wenn die Kinder zu viel genascht haben
… wenn wir morgens in den Kindergarten hetzen und keine Zeit fürs Spielen haben
… wenn ich zu wenig vorlese
…. wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genüge
… andere Eltern so tun, als ob bei ihnen alles besser läuft
… dass ich mit meinen Kindern nicht basteln mag
Kinder brauchen keine perfekten Eltern
Es sind auch viele Punkte darunter, die auch mir immer mal wieder ein schlechtes Gewissen bereiten. Jede von uns kennt es, oder? Deshalb finde ich, ist es das Wichtigste, dass wir kein schlechtes Gewissen haben, dass wir ein schlechtes Gewissen haben! Aber: Es sind alles Punkte, für die wir kein schlechtes Gewissen haben müssen. Denn sie sind normal, es passiert allen Eltern mal, dass wir zu viel schimpfen, zu inkonsequent sind, zu viel aufs Handy gucken, dem Monolog unseres Kindes nicht bis zum letzten Ende aufmerksam zuhören, sondern in Gedanken beim Abendessen sind.
Kinder brauchen keine perfekten Eltern.
Unsere Kinder lieben uns, so wie wir sind.
Auch, wenn wir mal unfair sind und zu schnell und zu dünnhäutig losmeckern.
Auch, wenn wir keine Brotbox mit Obstspießen mitgeben.
Unsere Kinder lieben uns, auch wenn wir zu faul zum 100. Mal Kaufmannsladenspielen sind. Sie lieben uns, auch wenn wir sie mal eine halbe Stunde länger als üblich vor dem Fernseher „parken“. Ja, auch, wenn es mal eine Stunde zu viel ist. Sie lieben uns auch, obwohl wir Vollzeit arbeiten müssen. Und sie lieben uns, auch wenn wir einmal die Woche mit der Freundin um den Block ziehen. Auf das richtige Maß kommt es an.
Und ich bin mir ganz sicher: Unsere Kinder spüren unsere Liebe. Ist es nicht das, was am wichtigsten ist?
Wir sind gute Mütter, auch, wenn unsere Kinder mal zu viel fernschauen. Und auch, wenn es bei uns keine hübsche Brotbox gibt. Und auch gute Mütter brauchen mal Zeit für sich. Unbedingt!
Wieso wir Mütter kein schlechtes Gewissen haben müssen, lest Ihr heute auch hier bei Tollabea :-) Und bald gibt es ein Interview mit Ihr auf dem Blog zu ihrem neuen Buch „Erziehen ist ein Kinderspiel„.

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!
Kennt Ihr auch meine anderen Bücher?
„Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter
„Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“
Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel
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Danke für den Beitrag. Der spricht mir aus der Seele. Besonders wenn man als Mama arbeiten geht, wird man so doof angeschaut. Es ist kein Wettbewerb, mama zu sein. Es ist meine Entscheidung. Schade das dass viele nicht verstehen.
Ich hab den Block jetzt erst entdeckt aber ich bin sehr froh darüber mal zu lesen das es auch anderen Mamas so geht. Ich bin sehr oft traurig und hab angst meinen Kindern zu verziehen und nicht gerecht zu werden. Ich bin alleinerziehend mit meinen zwei Kindern (3;2),sie sind zwar alle 2 Wochenenden beim Vater aber naja ich hab den Alltag und einen vollzeit job. Es ist wirklich mal schön zu sehen das nicht alle Mamas perfekt sind obwohl viele immer so tun. Danke sehr dafür