Übrigens: Es gibt keinen Preis für „die beste Mutter“. Egal, was man uns weismachen will. Da ist am Ende des Tages niemand, der den Pokal für den ersten Platz überreicht. Es gibt keine Jury, die Punkte verteilt für den schönsten Frühstückstisch, die gesündeste Brotdose oder das aufgeräumteste Haus. Es steht niemand da und gratuliert zur tadellosen Bügelwäsche, nein, auch nicht für das selbstgebackene Vollkornbrot oder die fleckenlosen Kinderklamotten. Und der Applaus für die makellose Bikinifigur geht auch nur auf an die Handvoll Top Models oder Schauspielerinnen. Es gibt auch keine Urkunde fürs „Kinder ohne Fernsehen aufwachsen lassen“. Und erst recht keine dafür, dass wir sie immer pünktlich zum (natürlich stets frisch selbst gekochten und nur aus regionalen Biozutaten zubereiteten) Mittagessen aus der Schule abholen. Es gibt nicht mal einen Trostpreis dafür, wenn wir unsere Yogastunde ausfallen lassen, um unsere Kinder zum Fußballtraining zu fahren und ganz wirklich auch nicht dafür, dass wir nie die Fassung verlieren und nie mit unseren Kindern schimpfen. Und den Oscar für die Kategorie „vorbildlich so wie im Erziehungsratgeber agierend“ gibt es auch nicht, weder bei den Haupt- noch bei den Nebendarstellern.
Nein. Es gibt überhaupt keinen Preis für die beste Mutter. Keine Pokale, keine Dankesreden, keine Urkunden, keine Medaillen und erst recht keinen Oscar.
Weil, es nämlich keine beste Mutter gibt.
Weil wir alle beste Mütter sind.
Jede auf ihre Art und Weise.
Überhaupt, was soll das sein?
Die beste Mutter?
Wer bestimmt das?
Wenn, dann nur unsere Kinder.
Und nur sie dürfen mir einen Pokal überreichen. Wobei ich den gar nicht brauche. Wenn sich zwei müde Ärmchen um meinen Hals schlingen und ein kleines Stimmchen „ich hab dich so lieb, Mama“ sagt, ist das mehr wert als jeder Preis der Welt. Wenn mich strahlende Kinderaugen anschauen und beim Anblick des Schokopuddings rufen „du bist die beste Mama der Welt“ ist das ehrlicher als alle Herzen und Likes bei Instagram. Und dafür braucht es gar keine übermenschlichen Kräfte. Dafür braucht es kein Perfektsein. Dafür braucht es keinen heimelig gedeckten Frühstückstisch, dafür braucht es keine Wimpelkette zum Geburtstag – dafür braucht es einfach nur unsere Aufmerksamkeit. Dass wir da sind. Und auch wirklich da sind, wenn wir da sind. Dafür braucht es Liebe.
Und ist die da, kommt der Rest von alleine. Aber ein hübscher Frühstückstisch oder das süße Kinderzimmer, das kommt immer nur obendrauf. Es ist ein „nice to have“, aber nie, wirklich nie ein Muss. Und ganz bestimmt nicht die Priorität. Nicht das, über das wir uns definieren sollten. Wer dran Spaß hat, kann, sollte, darf es machen, so viel sie will. Wer keinen Spaß dran hat, investiert Zeit und Nerven in andere Dinge. Ohne schlechtes Gewissen, mit dem Wissen: Darauf kommt es nicht an.
Warum also weckt bei mir das Scrollen durch die sozialen Medien immer dieses schale Gefühl, als liefe da dieser „beste-Mutter-Wettbewerb“ ab?! Das haben wir doch gar nicht nötig.

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Kennt Ihr auch meine anderen Bücher?
„Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter
„Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“
Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel
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Social Media ist da wirklich schwierig, finde ich. Was wollen die stylischen, bunten und durchaus auch lustigen Fotos zeigen? Natürlich sieht das Leben auf den Pics attraktiv aus. Aber was machen diese Bilder mit demjenigen, der sie sich anschaut? … :-/
Ja, das stimmt.
Auf der einen Seite schaue ich mir die Bilder total gerne an. Auf der anderen Seite fühle ich mich wie eine schlechte Mutter.