Das Sams ist wieder da – ein neues Buch von Paul Maar

Das Sams ist wieder da! Das Sams ist so eine Kinderbuchfigur, mit der ich aufgewachsen bin. Dieses lustige Wesen mit Strubbelhaaren, Schweinenase und den blauen Wunschpunkten, weder Junge noch Mädchen und so herrlich frech und anarchistisch. Ich habe die Kinderbücher von Paul Maar geliebt und mich gefreut, als meine Kinder endlich alt genug fürs Sams waren. Sie lieben es auch. Sie können sich kaputt lachen über die typischen Sams-Reime, die vielen frechen Kommentare und besonders über Essverhalten („Hm, sehr guter Tisch! Schmeckt sehr lecker, Papa!“). Das Sams vorzulesen bringt Spaß – riesigen Spaß. Aber: Manchmal muss ich gestehen, finde ich dieses Anarcho-Wesen etwas anstrengend. Nervig. Manchmal etwas zu selbstgerecht (man denke an die Reim-Stunde in der Schule im ersten Band), zu Ich-bezogen. Liebenswert, ohne Zweifel: Aber manchmal beim Vorlesen blitzte der Gedanke auf „puh, was für ein anstrengendes Wesen“. Letztens las ich ein Interview mit Paul Maar, wo auch er zugab, manchmal vom Sams genervt zu sein und war sofort beruhigt. Das scheint er auch bei seinem neuesten Sams-Buch berücksichtigt zu haben: Denn das Sams ist viel weniger nervig, weniger selbstgerecht, ja, verletzlicher. Und dadurch noch sympathischer. Aber: Das Buch ist trotzdem genauso lustig, lesenswert und drollig wie die älteren Bände!

Ich mag es sogar noch lieber. Was ich besonders mag, ist die Grundidee: „Das Sams und der blaue Drache“ ist nämlich nicht einfach eine Fortsetzung der bisherigen Sams-Bände. Nein, es setzt sozusagen im 2. Sams-Band ein und ist ein „Was wäre, wenn“-Buch. Paul Maar hat sich nämlich die Frage gestellt: „Was wäre, wenn die Wunschmaschine nicht so schnell explodiert wäre?“ Ihr erinnert Euch: Ende des ersten Bandes wünscht sich Herr Taschenbier eine Wunschmaschine. Im zweiten Band explodiert sie leider – weil Herr Taschenbier und Herr Mon sich gleichzeitig etwas wünschen, diese Wünsche miteinander konkurrieren, was die Wunschmaschine überfordert und zum Explodieren bringt.

„Im Nachhinein habe ich es manchmal bedauert, dass die Wunschmaschine so schnell kaputtging. Was hätten das Sams und Herr Taschenbier noch Überraschendes wünschen können!“ schreibt Paul Maar im Vorwort von „Das Sams und der blaue Drache“. Und weiter: „Immer mal wieder habe ich mir ausgemalt, was noch alle hätte passieren können, wenn die Maschine nur nicht so schnell geborsten wäre.“ Und eben das hat er im neuen Sams-Buch aufgeschrieben!

Das Sams wünscht sich nämlich nicht nur Würstchen und Senf, sondern als Herr Taschenbier bei der Arbeit ist auch Erdbeereis. Allerdings, um genau zu sein: „… nicht nur so einen Klecks, sondern ganz viel Eis.“ Und das bekommt es. Sehr viel Eis: „Ein See aus geschmolzenen Eis bedeckte den Schreibtisch, hatte Briefe und Papiere aufgeweicht und war über den Rand geflossen. Den Teppich verzierte nun eine große rosarote Pfütze.“ Weder Herr Taschenbier noch Frau Rotkohl sind „amused“ und das Sams erhält ein Wunschverbot.

Klar, dass sich das Sams nicht daran hält. Heimlich wünscht es sich einen Drachen. Und hier kommt eine kleine grammatikalische Wortspielerei ins … äh… Spiel: Denn das Sams möchten einen Papier-Drachen zum Steigenlassen. Als ein Drachen soll es sein, im Nominativ ausgedrückt. Das Problem bei dem Wort Drachen ist, dass es im Akkusativ genauso klingt wie der Akkusativ von „Drache“: „Ich wünsche mir einen blauen Drachen!“ Tja. Das könnte nun ein Drache sein (also so einer mit Feuer speien und so). Aber es könnte auch ein Drachen sein. Also son‘ Flugdings mit Schnur dran. Ihr seht, man kann beim Lesen den Kindern noch schnell ein wenig Grammatiknachhilfe erteilen. (ich als Schreiberling bin ja so ein Wortspielfreak und mag eben solche Spitzfindigkeiten sehr!)

Was bekommt das Sams wohl?

Na klar. Einen Drachen. :-) Um genau zu sein: Ein Drache steht vor ihm. Klein, blau, aber durchaus versiert im Feuerspeien.

Was folgt, ist eine lustige Geschichte: Das Sams versucht den neuen Mitbewohner vor seinem Papa Taschenbier zu verstecken, was natürlich nicht gelingt und als Frau Rotkohl es auch noch spitzbekommt, muss für den Drachen ein neues Zuhause gefunden werden. (kleiner Spoiler: Er landet natürlich nicht im Tierheim sondern beim tierlieben Herr Mon).

Paul Maar ist wieder ein lustiges Sams-Buch gelungen mit unglaublich vielen kleinen fantasievollen und originellen Ideen! Wir haben beim Vorlesen sehr viel, um nicht zu sagen, überaus höchst sehr viel gelacht! „Das Sams und der blaue Drache“ bringt einfach Spaß! Und, was mir gefällt: Es wurde wieder von Paul Maar illustriert!

Das Sams und der blaue Drache“ ist im Oetinger Verlag erschienen. 184 Seiten, 13 Euro. Zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren, aber auch zum Selberlesen für ältere Kinder ein Riesenspaß!

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
  Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter 

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest– ich freue mich auf Euch!

Beim Kommentieren stimmt Ihr meiner Datenschutzerklärung (siehe Menü) zu.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.