Der 13. Dezember ist in Schweden der Tag des Luciafestes, auch das Lichterfest genannt. Das ist das Fest, an dem weiß gekleidete Mädchen mit langen Kleidern und einem Lichterkranz mit Kerzen auf dem Kopf singenderweise in einer Art Prozession gehen. Ihr habt bestimmt schon mal Fotos gesehen? Als Kind habe ich mir immer gewünscht, einmal die Lucia zu sein, also diejenige, die in die Rolle der heiligen Lucia schlüpft und die Prozession mit dem Kerzenkranz auf dem Kopf anführt. Heute denke ich bei den Bildern „wieso nehmen die nicht LED-Kerzen?“ Traditionell wird am Luciafest ein Hefeteiggebäck mit Safran verziert – die Lussekatter. Diese kleinen Gebäckteilchen sind in Form eines S gedreht und sind unglaublich lecker! Ich mag den feinen Geschmack von Safran sehr – wusstet Ihr, dass Safran in Schweden das typische Weihnachtsgewürz schlechthin ist?
Vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders im 18. Jahrhundert war der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres – das Luciafest ist also ein Lichterfest zur Wintersonnenwende. Woher das Luciafest aber genau stammt, darüber scheiden sich die Geister. Das Tragen weißer Gewänder und Kerzen ist ein Brauchtum, den es schon seit dem 18. Jahrhundert gibt, aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das Luciafest in der heutigen Form. Es ist kein kirchliches Fest im klassischen Sinne, sondern eine Art Einstimmung auf Weihnachten und in Schweden ein richtiges Ereignis, das im ganzen Land zelebriert wird. Das Luciafest wird übrigens auch in Dänemark und in Südfinnland gefeiert.
Und diese Lussekatter dürfen am 13. Dezember nicht fehlen! Ich finde aber, sie schmecken die ganze Weihnachtszeit über, also eigentlich den ganzen Winter lang.
Für etwa 8 kleine Lussekatter benötigt Ihr folgende Zutaten
- 10 gr Hefe
- 250 Gramm Weizenmehl
- 25 Gramm Zucker
- 125 ml lauwarme Milch
- 1 Gramm gemahlener Safran
- 50 Gramm Butter
- eine Prise Salz
- etwa 30-50 gr Rosinen
- ein Ei
Rezept für Lucia-Gebäck
- Hefe in warme Milch bröseln. Safran hinzufügen (den gibt es in kleinen Döschen) und rühren, bis sich Hefe und Safran aufgelöst haben. Butter schmelzen lassen und dann dazugeben.
- In einer anderen Schüssel das Mehl mit Salz, Zucker und Rosinen (bewahrt etwa 16 Rosinen auf zum Verzieren) verrühren.
- Die Hefemilch mit den trockenen Zutaten vermischen und rühren, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Den Lussekatter-Teig etwa zehn Minuten kneten. Er sollte nicht mehr an den Fingern kleben, also ggf. etwas Mehl hinzugeben. Bedeckt etwa eineinhalb Stunden an einem warmen Platz gehen lassen.
- Den Teig nochmal gut durchkneten und in acht Stücke unterteilen. Diese zu Würsten formen und dann zu einem S aufdrehen – oder zu einer Acht. In jeden Kreis eine Rosine setzen. Auf dem Backblech bedeckt noch einmal eine halbe Stunde gehen lassen.
- Mit verquirlten Ei bestreichen. Bei 180 Grad Umluft etwa 20-25 Minuten backen. Sie sollten goldbraun sein.
- Ich mag die Lussekatter am liebsten noch lauwarm frisch aus dem Ofen mit Butter bestrichen, aber Ihr könnt sie auch einfach so essen.
Die Schweden trinken dazu Glögg, ich halte mich lieber an Kinderpunsch! Guten Appetit und wie gesagt: Lussekatter schmecken nicht nur am Luciafest. Falls Ihr Safran auch so gerne mögt wie ich, dann probiert doch auch diesen schwedischen Sockerkaka mit Safran!
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Wow! Das Rezept klingt wundervoll und die Bilder haben es auf meine „Kochliste“ setzen lassen. Das kochen wir definitiv kommende Woche nach :) Den Safran haben wir grad bekommen. Danke für die Anregung! :) Grüße aus Hamburg