Es ist wieder Samstag, es ist wieder Zeit für ein Interview in meiner Reihe „Geheimtricks, die den Mamaalltag erleichtern„. Ich befrage ja jede Woche eine Elternbloggerin – diese Woche ist Anni von dem Blog Marmeladenschuh zu Gast in meinem virtuellen Studio :-)
Anni ist 30+ und betreibt ihren Blog marmeladenschuh noch gar nicht so lange. Ihre Elternzeit mit dem dritten Kind war der Anlass, das Projekt „Blog-Magazin“ zu starten. Ich bin auf sie aufmerksam geworden, als sie einen meiner Texte einmal in ihren Lieblingslinks der Woche auflistete und folge ihr seitdem sehr gerne.
Steigen wir ein mit dem Klassiker: Kind Trotzanfall an Supermarktkasse. Dein Tipp?
Oh, da werden mich jetzt viele beneiden – oder hassen: So etwas hatten wir tatsächlich noch nie! Mit dem Großen sowieso, der hat die Trotzphase quasi komplett übersprungen. Aber auch die Mittlere, die ein etwas anderes Temperament hat, hatte nie einen krassen Anfall an der Kasse. Wenn schon mal die Frage kam, ob diese oder jene Süßigkeit eingepackt werden kann, habe ich oft z.B. gesagt: „Nö, wir haben noch Gummibärchen / Schoki etc. zu Hause. Damit waren sie immer zufrieden. Das geht natürlich nur, wenn wirklich was da ist… Was bei ihr auch immer gut funktioniert, ist, das vorher mit ihr zu besprechen und ihr das Versprechen abzunehmen, dass es kein Theater gibt. Das klappt oft auch in anderen Situationen: nett zum Spielbesuch sein und teilen; Abgabe im Kiga ohne noch vorlesen zu müssen etc.
Als die Mittlere sich mal in der Bäckerei auf den Boden geworfen hat, weil sie das Rosinenbrötchen SOFORT haben wollte und nicht erst vor der Tür, habe ich sie liegenlassen, bin einfach raus und habe gewartet, bis sie mir schimpfend hinterherkam. Seitdem kam das aber nie wieder vor.
Was darf auf einer langen Autofahrt nicht fehlen, um Kinder bei Laune zu halten?
Was zum Futtern und das Smartphone. Allerdings bekommen sie das nur auf wirklich langen Fahrten und auch nicht gleich zu Beginn, sondern sozusagen auf der Zielgeraden eine halbe Stunde vor Ankunft oder so. Ansonsten haben wir nie viel dabei. Jeder ein Buch (evtl. Tip Toi), auf richtig langen Fahrten auch mal ein paar Hörspiele. Am besten finde ich es, wenn sie einfach mal aus dem Fenster schauen, sich Spiele ausdenken, sich was erzählen und sich einfach auch mal ein bisschen in Geduld üben, ohne die ganze Zeit Bespaßung zu brauchen. Zum Glück klappt das meist gut. Und ein Abstecher zu McDoof hebt die Laune auch immer.
Humor hilft, um angespannte Situationen zu entschärfen
Im Restaurant mit Kindern – was tun, wenn die Stimmung kippt und das Essen nicht kommen will?
Da schauen wir vor allem VORHER, ob das Restaurant geeignet ist: Gibt es eine Spielecke oder Außenbereich, wo gespielt werden kann? Man kann auch ein Spiel aus der Speisekarte machen und sie zum Anlass nehmen, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Wisst Ihr, was „Caprese“ ist? „Das hört sich an wie „Chinese“! Iiiih, hier kann man Chinesen essen…! Überhaupt hilft Humor und Ablenkung in den meisten Situationen weiter. Dann verfliegt die Zeit schneller.
Was sollte man als Mama immer in der Handtasche dabei haben, um anstrengende Situationen zu entschärfen, knurrende Kindermägen zu besänftigen, für Malheure wie vollgekotzte Pullis oder übergelaufene Windeln gewappnet zu sein?
Feuchttücher! Für ALLES! Da gab es auch gerade erst einen schönen Text zu auf „Ich bin dein Vater“. Als der Große sauber geworden ist, habe ich außerdem den Pinkelwurm bei Jako-o entdeckt – so ein langes Plastikdings mit Deckel zum Reinpullern. Das war echt praktisch für Notfälle unterwegs. Er eignet sich aber z.B. auch dafür, eine Pippiprobe zum Arzt zu bringen – hab ich schon gemacht. Echt, wie macht man das denn sonst?
Auch ganz wichtig: Pflaster! Damit versorge ich oft auch andere Kinder um uns herum. Und Desinfektionstücher für öffentliche Klos – das finde ich immer eklig, dass so ein Kind irgendwann zu schwer wird zum Drüberhalten und sich ja an der Klobrille festhält. Ansonsten versuche ich mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein. Auch Wechselwäsche habe ich meist nicht dabei – außer ein Kind wird gerade trocken.
Ohne Feuchttücher geht die Mama nicht aus dem Haus
Gibt es so etwas wie ein Mama-Must-Have, was den Alltag mit Kindern einfacher macht?
Da gibt es einige. Zurzeit ist die Balance Soft-Wippe von Baby Björn sehr wichtig. Und ja: Da liegt auch schon das fünf Wochen alte Baby drin. Während ich koche, stupse ich das Ding mit einem Fuß an. Während ich am PC schreibe (jetzt gerade um 0:20 Uhr, weil die Maus einfach nicht einschläft, aber in der Wippe zumindest aufgehört hat zu Schreien), wenn ich unter die Dusche gehe usw.
Außerdem: Feuchttücher und TipToi (s.o.). Der Goldi Beruhigungssauger – meine Kinder haben immer nur die genommen. Aber Achtung: im Urlaub genug einpacken, denn wie alle Eltern wissen, verschwinden Nuckis gerne spurlos. In Italien z.B. wird es schwierig, wenn das Kind aber nur den will – spreche aus Erfahrung…
Und bei Kind Nr. 2 ist der „Cool Twister“ – ein Fläschchenwasser-Abkühler von Nip – zum Einsatz gekommen. Der ist für das Fläschenzubereiten zu Hause praktisch – unterwegs nicht, da er ja kalt sein muss.
Chaos im Haushalt, Geschirrspüler quillt über, es ist 18 Uhr, schlechte Laune und Hunger, kein Platz auf dem Herd um zu kochen und was Schnelles, Praktisches ist auch nicht im Tiefkühlfach: Wie rettet man die Stimmung? Was gibt es zu Essen? Und was schafft schnell einigermaßen Ordnung?
Bei uns gibt es abends normalerweise Abendbrot. Und Müsli geht bei den beiden immer (solange Rosinen drin sind). Am Wochenende bestellen wir aber gerne auch schon mal was beim Lieblingslieferdienst um die Ecke. Dann sind alle glücklich und aufräumen muss man auch nicht groß. Pappschachteln in den Müll – fertig. Nicht sehr umweltschonend, dafür aber nervenschonend!
Danke, für Deine Antworten, liebe Anni! Pinkelwurm habe ich tatsächlich noch nie gehört. Das wäre ja der Hit gewesen bei meinem Großen :-)
Wer mir bisher schon Rede und Antwort gestanden hat, seht Ihr hier – schöne Interviews, bei mir könnt Ihr was lernen :-)
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