Vom Egoismus der Älteren zu Lasten unserer Kinder

Letztens Gespräch unter zwei älteren Damen belauscht. „Also, jetzt wo so viele geimpft sind, kann man ja auch auf die Masken beim Einkaufen verzichten.“ – „Und im Bus, da können sie das auch mal abschaffen.“ – „Überhaupt, was sollen die Coronamaßnahmen denn noch, man kann sich ja impfen lassen.“ Ja. Kann man. Und sollten auch so viele wie möglich, so schnell wie möglich und ja, verdammt ja, es ist unser einziger Ausweg aus dieser Pandemie. ABER: Diese beiden Damen, die da mit ihrem „Draußen nur Kännchen“-Kaffee saßen und sich beklagten, dass sie beim Friseur ihre Dauerwelle mit Maske legen lassen müssen, vergaßen einen Anteil der Bevölkerung, der leider viel zu oft vergessen wird: unsere Kinder. Die Unter-12-Jährigen, die sich nicht impfen lassen können. Die darauf angewiesen sind, dass wir Erwachsenen sie schützen. Indem wir die Corona-Maßnahmen weiter einhalten, umsichtig sind und uns auch ein Stück weit zurücknehmen und uns nicht auf maskenlosen Megaevents oder Reisebustouren stürzen. Nicht falsch verstehen, ich freue mich für jeden, für den ein wenig Normalität zurückkommt. Ich selbst bin unglaublich dankbar, geimpft zu sein und so eine Sorge weniger zu haben. Aber eben nur eine Sorge weniger, denn alle, die Kinder unter 12 haben, haben leider noch Sorgen, mehr als genug Sorgen, nämlich die Sorgen um die Kinder.

Denn unsere Kinder haben einfach noch keine Möglichkeit, sich durch eine Impfung zu schützen. Gleichzeitig haben sie jeden Tag viele Kontakte im Kindergarten und in der Schule. Kontakte, die sie brauchen, davon bin ich überzeugt, denn Kinder brauchen andere Kinder, ein Sozialleben, den Austausch. Unsere Kinder haben so viel zurückgesteckt in den vergangenen Monaten. Während es keine Homeoffice-Pflicht gab, mussten sie zuhause bleiben, konnten ihre Freunde nicht sehen, mussten alleine lernen, sich mit uns Eltern rumschlagen, die zwischen Homeoffice und Homeschooling zerrissen waren im täglichen Spagat. Unsere Kinder haben sich massiv eingeschränkt – um die Älteren zu schützen.

Doch was machen die? Nehmen keine Rücksicht auf die Kinder, nun, wo es gilt, sie zu schützen. Beschweren sich, dass sie im Supermarkt weiter Masken tragen müssen während ihres viertelstündigen Einkaufs, während unsere Kinder einen ganzen Schultag mit Masken aushalten, seit einem Jahr schon, ohne sich zu beschweren. Versteht mich nicht falsch, ich bin froh über die Masken in den Schulen, wie über alles, was meine Kinder schützt. Für uns Eltern und unsere Kinder ist diese Pandemie nicht vorbei, auch wenn wir Eltern geimpft sind. Denn unsere Kinder können sich noch anstecken und über uns kreist ständig die Angst vor der Quarantäne, die quasi jeden Tag zuschlagen kann.

Wenn sich alle ein wenig mehr zusammenreißen würden, dann wäre es für uns Familien leichter. Denn je weniger Ansteckungen, umso weniger kranke Kinder und umso weniger Quarantäne für das Umfeld. Es ist doch eigentlich ganz einfach. Ein bisschen weniger Egoismus tut uns gut, so oder so, nicht nur in Pandemiezeiten. Denn es zieht sich ja leider durch die ganze Gesellschaft, dieser Egoismus der Älteren zu Lasten unserer Kinder.

Mein neues Buch ist da! „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
  Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter 

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

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2 Kommentare zu “Vom Egoismus der Älteren zu Lasten unserer Kinder

  1. Es macht mich so wütend. Ich habe 6 Kinder unter 12. Sechs! Das sind 100 Prozent meiner Kinder, die zu 0 Prozent geschützt werden. Denn weder bekommen sie die Impfung, noch sind die Schulen mit Luftfiltern ausgestattet oder anderweitige Sicherheitsmaßnahmen (geplant und umgesetzt). Toll, dass die ältere Generation jetzt wieder Käffchen trinken kann. Ich überlege mir derweil, wie ich meine Kinder möglichst glimpflich durch die Schulzeit bringen kann, ohne dass eines davon an Long Covid zu knabbern haben wird.

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