*Spiele-Rezension*
Meine Kinder und ich lieben Gesellschaftsspiele, vor allem, wenn es nicht nur um Glück sondern eher um Kombinieren und Nachdenken geht (Mensch ärgere dich finde ich zum Beispiel total doof). CATAN ist zum Beispiel eines unserer Lieblingsspiele – aber nun haben wir ein Spiel gefunden, dass definitiv mit CATAN mithalten kann! MyCity. Es ist, genau wie CATAN, im Kosmos Verlag erschienen und hat uns den Corona-Lockdown versüßt. So sehr, dass wir Nachmittag für Nachmittag spielten und meine Kinder schon morgens fragten, wann wir denn endlich weiterspielen. Ja, richtig gelesen: Weiterspielen. Denn „MyCity“ ist ein so genanntes Legacy-Spiel. Also ein Brettspiel, bei dem sich das Spielbrett mit den Spielfortschritten in jeder Partie weiterentwickelt. Die Entwicklungen und neuen Spielregeln hängen auch von den Ergebnissen der vorherigen Spiele ab. Also eine Art Fortsetzungsspiel! Das ist richtig spannend, denn jedes Spiel ist anders – und es war jedes Mal eine Aufregung, wenn wir mit einer Spielrunde fertig waren und den Umschlag mit den neuen Regeln für die nächste Spielrund öffneten. Ich sage es vorab: MyCity hat einen Suchtfaktor und wir haben an manchen Tagen stundenlang mehrere Runden gespielt, weil es unglaublich viel Spaß brachte!
Worum geht es bei MyCity geht? Um das Entwickeln einer Stadt. Und zwar über Jahrhunderte hinweg. Also nicht die Spieldauer, aber in der Fantasie. Als Siedlung fängt es an, dann kommen Kirchen hinzu, Sägewerke, Goldgruben, Bergwerke, Fabriken und die Eisenbahn. Jeder der Mitspieler hat dabei ein eigenes Spielbrett, auf dem er möglichst geschickt Gebäude in Form von Legeplättchen anordnen muss. Dabei gibt es Plus- und Minuspunkte, so müssen zum Beispiel Felsen überdeckt werden, aber Bäume freigelassen werden, Kirchen von möglichst verschiedenen Gebäuden umbaut werden oder aber möglichst viele gleichartige Gebäude nebeneinander liegen. Nach jeder Spielrunde wird der Spielrundengewinner ermittelt – und je nach Platzierung gibt es Fortschrittspunkte, die später den Gesamtsieger ermitteln (der steht nämlich erst nach 24 Runden fest! Und es bleibt bis zuletzt spannend, denn mit jeder Runde kann sich die Platzierung verschieben). Nach jeder Runde kommen neue Regeln hinzu – aber immer Schritt für Schritt, gut nachvollziehbar, es muss niemand Angst haben, dass es zu kompliziert wird.
Auch die Spielbretter verändern sich – so wie sich auch eine echte Stadt im Laufe der Jahrhunderte verändert. Das geschieht mit Hilfe von Aufklebern, die auf das Spielbrett geklebt werden und neue Anforderungen an das Spiel mit sich bringen. Nicht bei jedem auf die gleiche Art und Weise: Jeder Spieler kann selbst entscheiden, wo die Aufkleber hinkommen und somit auch sein Spielfeld gestalten. Und nicht jeder Spieler erhält immer dieselben Aufkleber wie die anderen: Welche Aufkleber es gibt, hängt manchmal auch davon ab, welchen Platz man in einer Spielrunde belegt hat.
Am Ende der 24 Runden (die je ungefähr 30 Minuten dauern) gibt es dann einen Gewinner. Aber es geht gar nicht so sehr um das Gewinnen an sich, und das ist das Schöne an diesem Spiel: Es geht um das Spielen an sich, das Nachdenken, das Kombinieren und den Spaß. Genau das, was ich auch an CATAN so mag. Wer CATAN mag, wird MyCity ganz sicher lieben. Und auch wer CATAN nicht mag :-)
Und nach 24 Runden ist MyCity ein Glück noch nicht vorbei. OK, die Legacy-Spielvariante ist vorbei. Und damit die Spannung, was die nächste Spielrunde für neue Regeln mit sich bringt. Das haben wir sehr bedauert. Aber wenn man den Spielplan umdreht, gibt es noch eine „ewige Variante“, also ein Spielbrett, bei dem ein Großteil der Regeln gilt, die sich aber nicht mit jedem Spiel verändern. So kann man dann MyCity immer weiter spielen, wie ein ganz normales Brettspiel, also ohne Legacy-Variante. Das finde ich toll! Diese „ewige Variante“ ist auch klasse, wenn man das Spiel mal mit anderen zusammenspielen will, also noch Gäste dazukommen. Denn, das muss man vorher wissen: Bei der Legacy-Variante hat ja jeder ein eigenes Spielbrett, was sich verändert, so dass die Gruppe, die zusammenspielt, immer gleichbleibt. Es kann da also keiner zusätzlich einsteigen. Für die eignet sich dann die „ewige Variante“.
Wenn Ihr eine richtig gute Unterhaltung für Euch und Eure Kinder sucht, dann möchte ich Euch MyCity wärmstens ans Herz legen! Ich war selten so begeistert von einem Spiel. Offiziell wird es ab 10 Jahren empfohlen, aber auch mein Sechsjähriger hat die Regeln sofort verstanden und begeistert mitgespielt (er ist auch ein begeisterter CATAN- und Schachspieler, also sehr brettspielerprobt). MyCity ist für 2-4 Personen gedacht. Viel Spaß beim Spielen!
*Zur Transparenz: Ich habe ein Exemplar des Spiels als Rezensionsexemplar vom Kosmos Verlag zur Verfügung gestellt bekommen.
Kennt Ihr eigentlich schon mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel – eine weihnachtliche Wichtelgeschichte für Kinder ab drei Jahren.
Kennt Ihr auch meine anderen Bücher?
„Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter„Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“
Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!
Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest– ich freue mich auf Euch!