Die Welt im Umbruch: Was ist nur los?!

Wenn man in diesen Tagen die Nachrichten hört, die sich überschlagen, wo die nächste erschütternde Nachricht einschlägt, ehe die andere verdaut wurde, dann fragt man sich, fast täglich: Was ist nur los in unserer Welt? Wo wird sich das alles hin entwickeln? Und was bedeutet das für mich, für meine Kinder, für unsere und ihre Zukunft? Und wann ist diese Welt eigentlich so aus den Angeln geraten? Und wie können wir sie für unsere Kinder ein wenig besser machen?

 

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Dunkle Wolken am Horizont. Und es werden immer mehr. Das macht mir Angst.

Ich hätte diesen Zeitungsartikel nicht lesen sollen. In der aktuellen Ausgabe der „Zeit„, über das, was zurzeit auf der Welt passiert, die schrecklichen Ereignisse, die sich überschlagen, Tag für Tag, die man schon lange nicht mehr versteht und begreift. Es war ein Text, der zusammenfasste, was in der vergangenen Woche passiert ist – und was es weltpolitisch bedeutet. Schon gar nicht hätte ich diesen Artikel vorm Schlafengehen lesen sollen. Denn die Nacht war schlecht. Die Gedanken kreisten und wollten nicht aufhören, sich im Kreise zu drehen.

Was zur Hölle ist eigentlich los?!

Die bekannte Welt scheint sich aufzulösen

So viel Vertrautes bricht weg. Ein einfaches Gut und Böse gibt es nicht mehr. Die Bedrohungen scheinen von allen Seiten zu kommen, wir sind verletzlicher geworden. Früher war der Terror weit weg, traf immer nur die anderen, wenn man die bekannten Krisenherde vermied, war man sicher. Und heute geht man ein Feuerwerk an der Strandpromenade anschauen und verliert sein Leben. Und am Abend danach geht man mit den Neuigkeiten vom Putsch in der Türkei ins Bett und wacht am Morgen mit der Schlagzeile von viel zu vielen Toten wieder auf, um zwei Tage später von einem Axtmörder in der Bahn zu lesen und die Woche über von immer neuen Neuigkeiten und Ausnahmezuständen liest. Und es macht mir Angst, dass eine Gewöhnung einsetzt, eine Abstumpfung, an den Terror, an die Ausnahmezustände, an das Demontieren von Demokratie.

Parallel löst sich Europa auf, der Frieden, den wir für so selbstverständlich sahen, bröckelt vor sich hin. Brexit, Rechtspopulisten, dichte Grenzen, die Rückkehr zur Nationalstaatlichkeit – und alles rasend schnell, man kommt ja kaum noch hinterher.

Gleichzeitig laute Stimmen von lauten Männern, die einfach nur Macht haben wollen, sich selbst ein Denkmal setzen wollen, koste es, was es wolle, egal, ob Freiheit, Demokratie, Menschenwürde. Ich hoffe, und zwar sowas vom ganzen Herzen, dass der Herr Trump, den ich vor einiger Zeit noch eher in einer Trash-TV-Sendung verortet hätte denn in der Weltpolitik, am Ende Hillary Clinton unterliegen wird. Sonst haben wir bald noch ein Problem mehr, ein großes Problem. Denn laute Männer gibt es derzeit schon genug.

Wohin steuert unsere Welt? Sind wir schon drin, in dem Strudel aus Hass und Gegenhass, aus Rache und Zorn? Oder können wir noch aussteigen?

In was für einer Welt wachsen unsere Kinder auf?

Ich dachte immer, die Geschichte kann sich nicht wiederholen. Ich war fest davon überzeugt, dass wir gelernt haben. Dass es heute anders ist. Unser Frieden in Europa ein sicherer Frieden ist, von Dauer.

Ich bin mir nun nicht mehr so sicher. Und ja, ich habe Angst.

Es kommen Männer an die Macht, die mir Angst machen. Es werden Stimmen laut, die ich lange in der Versenkung verschwunden glaubte. Es fallen Zitate, die mir Angst machen, die aus einer längst vergangenen Epoche zu stammen scheinen – und ganz aktuell immer häufiger zu hören sind.

In was für einer Welt werden unsere Kinder aufwachsen? Ich will sie beschützen vor allem Bösen, ich will, dass sie an einem sicheren Ort aufwachsen, behütet, ohne Angst.

Was können wir tun, damit die Welt ein besserer Ort wird?

Aber was können wir tun, damit die Welt ein besserer Ort wird als sie es zurzeit ist? Wie lässt sich diese Hassspirale aufhalten?

Wir sind keine Weltpolitiker, aber ich glaube fest daran, dass jeder etwas machen kann. Indem man sich nicht anstecken lässt von dem Hass, dem Misstrauen. Indem man zusammenhält, einander hilft, über Grenzen hinweg.

Noch können wir etwas tun, aber ich habe Angst, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, dass die lauten Stimmen die leisen übertönen. Was nicht heißt, dass wir sie übertönen sollten. Nein, gegen ihre Lautstärke kommen wir nur mit Besonnenheit, mit Klugheit, mit Menschlichkeit gegenan.

18 Kommentare zu “Die Welt im Umbruch: Was ist nur los?!

  1. Dieser Meinung bin ich ebenfalls. Wenn genügend leise Stimmen sich erheben übertönen sie die Lauten. Das Problem in der Gesellschaft sehe ich in sozialer Ungleichheit, Verantwortungsabgabe und Egoismus. Wer keine Verantwortung will macht andere für sein Glück verantwortlich und sieht sich selbst zuerst. Da der lauteste am Schnellsten bemerkt wird wird diesem gefolgt, da es der kürzeste Weg zum Ziel ist. Ja die Gesellschaft braucht wieder Menschlichkeit, aber es braucht dazu uns Menschen.

    Zeit ist immer, solange der Wille zur Veränderung da ist.

    • Egoismus und laute Stimmen übertönen zurzeit wirklich die leisen, vernünftigen. Ich möchte manchmal auch schreien, vor Wut darüber, vor Verzweiflung über das, was in der Welt passiert. Ich bin an Tagen wie heute froh, dass ich meine Kinder habe und sie mich ablenken und mir zeigen, wie schön diese Welt sein kann.

  2. Pingback: 5 mal Trost | Blogspione

  3. Jedes Mal, wenn ich mich frage, ob ich in so einer Welt überhaupt Kinder bekommen sollte, muss ich an eine Verwandte denken, die für mich und meine Geschwister eine Art Großmutterrolle hat.
    Sie hat als Kind den Krieg miterlebt, hat den Hass der Nazis erfahren, hat die fast komplette Zerbombung ihrer Heimatstadt und den Hunger nach dem Krieg mitbekommen.
    Und trotzdem – wenn sie mir von ihrer Kindheit erzählt, dann kommen zwar auch diese Geschichten vor, aber viel häufiger erzählt sie davon, wie ihr Vater ihr Geschichten erzählt hat, sie auf der Straße mit ihren Freunden gespielt hat oder wie sie, kurz nach dem Krieg, einen Tanzkurs gemacht hat in einer Garage, bei dem immer einer singen musste, weil es keine Musik gab. Und dann sagt sie, dass sie es damals schön fand, trotz allem.
    Deshalb glaube ich, das wichtigste was Kinder brauchen, sind eine stabile, liebende Familie und schöne Erlebnisse und Erinnerungen. Vor der Welt und den schlechten Seiten kann man sie nicht beschützen, aber ihnen beibringen, damit umzugehen und trotzdem glücklich zu sein.

    • Danke für Deinen sehr schönen Kommentar. Ja, Du hast Recht. Kinder brauchen vor alle ein liebendes, stabiles Elternhaus oder aber eine Bezugsperson, die ihnen hilft, innere Stärke aufzubauen. Nur so entwickeln sie Resilienz, um auch schwierige Situationen zu überstehen.

  4. Pingback: Was mache ich hier eigentlich? – einfach nur sein

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