Viele tolle bloggende Mamas haben mir schon ihre Geheimtricks im Umgang mit ihren Kindern verraten. Man lernt nie aus in Sachen Trotzanfall, Autofahrten, Restaurantbesuchen und Chaosbewältigung. Ich hoffe, Euch bringt diese Interviewreihe genauso viel Spaß wie mir! Heute geht es weiter mit Melanie von dem Blog mit dem vielversprechenden Namen Glücklichscheitern. Über den Namen muss man einfach stolpern: Glücklichscheitern. Finde ich genial! Wieso Melanie ihren Blog so genannt hat? „Als Mutter kann man immer nur scheitern – an den Ansprüchen von anderen und von einer selbst. Dann aber wenigstens glücklich!“ Ein klasse Motto, was man sich als Mutter häufiger mal in Erinnerung rufen soll. Melanie ist zweifache Mutter und nennt ihren Blog auch „Familienblog mit Feminismus und Fernweh“. Und ganz viel Herz und Humor, wenn ich das hinzufügen darf :-)

„Wenn schon scheitern, dann aber glücklich!“, findet Melanie.
Dein Tipp bei einem Trotzanfall an der Supermarktkasse?
Puh, bisher zum Glück noch nicht gehabt!!! Kind1, damals knapp 2, hatte mal einen Trotzanfall auf dem Weg zur Tagesmutter. Ich ging immer mit ihm zu Fuß (es waren in Erwachsenenzeit 3 Minuten) und einen Morgen wollte er unbedingt, dass ich ihn auf den Arm nehme und trage. Da habe ich mich geweigert, er hat sich auf den Boden gesetzt und geheult. Einige Erwachsene gingen an mir vorbei und lächelten ermunternd (oder wissend?) aber mein Sohn war sehr ausdauernd und ich sehr ratlos. Dann kam ein Mann mit einem – ohne Witz – 40cm langen Bart daher und das Kind war so fasziniert, dass es sofort aufhörte zu heulen, aufstand und weiter ging…jetzt versuche ich noch rauszufinden, wo ich diesen Mann buchen kann, falls Kind2 mit der Trotzphase beginnt.
Wie übersteht man lange Autofahrten mit Kindern an Bord?
Im Sommer waren wir in Kroatien und sind von Köln aus mit dem Auto gefahren. Wir haben viele Pausen gemacht (inklusive einer Übernachtung in Bayern), aber ich muss gestehen: Die Kids haben die Hälfte der Zeit geschlafen!!! Die andere haben wir Musik gehört, und da mussten wir ein wenig schmerzfrei sein und mitzählen, wie oft man das gleiche Lied immer und immer wieder hören kann. Auf der Rückfahrt allerdings war es nicht mehr ganz so entspannt, da musste ich mich dann zu den Kids auf den Rücksitz quetschen und mich zum Affen machen. Als wir mal geflogen sind, auf die Kanaren, hatten wir das ipad mit und dank Wlan an Board ein paar Youtube-Clips geguckt.
Wie hält man die Kinder bei einem Restaurantbesuch bei Laune?
Ha, seit Kind2 da ist (jetzt 18 Monate) waren wir nicht mehr gemeinsam essen. Doch, neulich zur Silberhochzeit meiner Eltern, aber da waren wir bei einem sehr kinderfreundlichen Italiener und deshalb gab es gleich ein bisschen Brot mit Dips, so das keine Ungeduld aufkommen konnte. Mit Kind1 ging das damals sehr gut, als er 2 war, waren wir gemeinsam Sushi essen und das lief problemlos. Kind2, wie gesagt grad anderthalb, hat wohl viel zu viel Energie. Dafür ist er sehr charmant und schäkert mit dem ganzen Personal, so dass uns (wenn wir mal Essen holen) nie jemand böse ist, wenn er direkt in die Küche läuft oder im Weg rum steht.
Ohne Feuchttuch geht die Mama nicht aus dem Haus
Was darf in keiner Mama-Handtasche fehlen?
Also meine Handtasche ist wie die von Marry Poppins: da befindet sich alles drin. Windeln, Feuchttücher, Snacks (Müsliriegel, Trockenobst, Nüsse), Pixibücher, Autos, Schnuller…und für Kindernotfälle: Mein Handy. Der Große macht damit am Liebsten Fotos, Kind2 freut sich einfach über jeden Effekt, den das Smartphone macht.
Und das ultimative Mama-Must-Have?
Außer dem Universalwerkzeug Feuchttuch fällt mir da spontan wenig ein, so an materiellen Dingen. Charakterlich helfen Gelassenheit (manchmal bis zur Gleichgültigkeit reichend) und Humor, die Art, wenn man trotzdem lacht.
Kurz vor 18 Uhr, die Kinder sind hungrig, der Kühlschrank leer, die Küche versinkt im Chaos: Wie rettest Du die Stimmung?
Ordnung hat in so einer Situation für mich die letzte Priorität. Bis jetzt hab ich glücklicherweise immer noch die Kinderbäuche voll gekriegt. Wobei meine Kinder schlechte Abendesser sind. Das kann aber auch daran liegen, dass meine Kinder offensichtlich im Kindergarten nie zum Essen kommen und beim Abholen immer so unterzuckert wirken, dass ich sie direkt mit einer Banane und einem Brötchen abfülle und auf dem Spielplatz schnorren sie bei anderen Eltern immer noch SChokolade, Salzstangen und liebevoll geschnitzte Rohkost. Da haben sie abends meist schon keinen Hunger mehr. Das ist ganz praktisch, wenn der Mann nämlich nicht zu Hause ist, ist es eh unmöglich zu kochen, ohne dass Kind2 hinter mir die Küche verwüstet.
So, das ultimative Mama-Must-Have sind die Feuchttüchter! Das kann man spätestens nach dieser Interviewreihe ganz klar sagen. Den Mann mit Bart als Trotzanfall-Ablenkungsprogramm hätte ich übrigens auch gerne ab und zu mal gebucht :-)
Wenn Ihr noch mehr Interviews mit tollen Mamas lesen wollt, schaut einmal hier:
Marcella von Anders und doch normal
Pingback: Letzte Runde in der Reihe: Mamas und ihre Life Hacks | Eine ganz normale Mama
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Feuchttücher…noch und nöcher, immer wieder. Natürlich muss ich da wieder meinen Senf zugeben ;) Mittlerweile aber etwas nachdenklicher… Der Frechdachs ist ja gerade erst dreizehn Monate alt… Vielleicht bin ich irgendwann ja auch Feuchttuch-Fan… Bis dahin amüsiere ich mich darüber aber noch ein bisschen ;D Danke für die tolle Reihe und für die Vorstellung von Glücklichscheitern. Da gucke ich später mal vorbei :) Ich freue mich auf weitere Interviews!