Wo haben wir Mamas noch ein paar Minuten unsere Ruhe? Einmal Zeit für uns? Zumindest am Wochenende gibt es da nur diese zwei Rückzugsorte: das Klo und die Dusche. (unter der Woche, wenn der Gatte bei der Arbeit ist, fallen auch diese Orte aus)
Man soll sich als Mama ein bisschen Zeit für sich nehmen. Sich selbst nicht vernachlässigen. Auch an sich denken. So steht es so schön geschrieben in Ratgebern oder Zeitschriften für Mütter. Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Mama, bitte das Buch vorlesen. – Ich möchte noch diesen Text in der Zeitung lesen, dann lese ich Dir das Buch vor. – So soll man die Sache mit den Freiräumen angehen, sagen die Ratgeber. Was sie nicht sagen: Das Kind sieht die Dinge anders und nimmt einem wahlweise die Zeitung weg, bekommt einen riesigen Trotzanfall oder weint große Krokodilstränen. Ignorieren? Leichter gesagt als getan und so wird die Zeitung seufzend weggelegt und Mamas zwei Minuten sind beendet.
Zeit für mich selbst – aber wo?!
Der rettende Ort am Samstagmorgen?
Das Klo und später dann die Dusche!
Herrlich, diese Ruhe, wenn man die Tür hinter sich zuzieht. Heimlich noch ein Buch oder das Smartphone mitgenommen. Im Hintergrund hört man die Kinder toben, schmunzelt und blättert entspannt noch mal eine Seite um. Nur etwas gemütlicher könnte ein Klo ruhig sein.
So tun als ob man dringend muss, um einmal in Ruhe die Zeitung zu lesen
Dann die Dusche! Unter der Woche ein Minutensport: Unter den wachsamen Augen des Babys einseifen, abspülen, fertig. Immer auf dem Sprung und in der Hoffnung, dass der Kleine keinen plötzlichen Hunger- oder Langeweileanfall bekommt.
Aber am Wochenende, da kann man tatsächlich mal das Shampoo ausspülen!
Aber das gefällt nicht jedem. Dass man mal in Ruhe eine Viertelstunde lang, viel mehr will ich ja gar nicht, der Körperpflege frönen will. Da ist nämlich der Gatte, der jedes Mal, JEDES MAL, einen Spruch loswerden muss. Dass es ja so lange dauert. Was man da eigentlich so lange unter der Dusche macht. Wieso man eigentlich am Wochenende duschen muss und das nicht unter der Woche erledigen kann.
Frauen sollen gut riechen und seidige Haare haben – aber das ist dem Baby herzlich egal
Was wollt Ihr Männer eigentlich? Ihr wollt ja auch, dass wir gut riechen? Seidig glänzende frisch gewaschene Haare haben? (Okay, seid ich Mama bin, also seit fast 3 Jahren, trage ich fast ausschließlich Zopf, weil erstens das letzte Spitzenschneiden in der Jungsteinzeit war und zweitens das letzte Haarekämmen in der Eisenzeit) Ihr mäkelt, wenn sich Frauen gehen lassen? Wollt keine runzligen Frauen mit Augenringen und tiefen Furchen im Gesicht? Mögt auch lieber glatt rasierte Beine als Stoppel an den Waden? Freut Euch, wenn der Bauch nach der Schwangerschaft nicht mehr die Falten eines komischen Handtaschenhundes aufwirft? Und läster gerne über Frauen, die sich gehen lassen?

Wo hat man als Mama schon mal Zeit für sich? Oft bleibt da nur das Klo.
Dann müsst Ihr uns auch diese Viertelstunde im Bad gönnen. Die Zeit für uns, die zehn Minuten für die Haare, die Maske und die gut riechende Bodylotion.
Und am besten auch noch ein paar Minuten zum Durchatmen, zwei Seiten lesen und runterkommen. Das ist Mama-Yoga im Schnelldurchlauf, dafür bleibt sonst keine Zeit. Eine kleine Auszeit für die Mama – ganz klein, mehr wollen wir ja gar nicht!
Danke. Und noch besser wäre es, wenn das Buchlesen nicht auf dem zugigen Klo stattfinden müsste :-)
Achja: Und wer jetzt sagt, die hat doch auch Zeit diesen Blog zu schreiben: Die Texte entstehen beim Stillen. Ich tippe sie einhändig. Das perfektioniert man mit der Zeit so als Mama auf der Suche nach ein bisschen Zeit für mich selbst.
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Ich hatte das schon fast verdrängt…habe damals auch mal eine Freundin für die 10 Minuten im Bad 🛀 eingeladen. Und die Gute kam samt vorgekochtem Mittagessen!
Applaus! Ich habe auch sooo vieles einhändig beim Stillrn getippt ;-)