Manchmal habe ich das Gefühl, als ob Autos in diesem Land wichtiger sind als Kinder. Wenn Parkplätze wichtiger sind als Kinderspielplätze. Wenn Autofahrer dicht an spielenden Kindern vorbei rasen und statt vom Gas zu gehen auch noch hupen. Wenn das Spielstraßen Schild einfach mal übersehen wird. Wenn sich über Kinderlärm mehr aufgeregt wird als über Autolärm. Wenn übers Tempolimit mehr diskutiert wird als über Kinderbetreuung (statt einfach ein längst überfälliges Tempolimit einzuführen). Wenn Autos immer größer werden und immer mehr Raum einnehmen – und Kinder immer mehr verdrängt werden. Wenn sich über die Erhöhung des Benzinpreises mehr aufgeregt wird als über die Tatsache, das viele Schulen immer noch kein stabiles WLAN haben. Wenn der Verkehrsfluss in der Straßenplanung wichtiger ist als die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Fußgänger.
Ich habe das Gefühl, dass für die Autos alles getan wird, damit sie schnell ans Ziel kommen. Möglichst ohne rote Ampeln. Bei uns wurde ein Zebrastreifen weggenommen. Auf dem Schulweg, in der Nähe einer Grundschule. Grund: Der liegt in einer 30er-Zone und da dürfen gar keine Zebrastreifen hin. Abgesehen davon, dass ich diese blödsinnige Regel nicht nachvollziehen kann, man hätte den Zebrastreifen auch einfach mal lassen können, es gab keinen Grund ihn zu entfernen, keine anstehenden Asphaltarbeiten, nichts.
Wieso wird nicht konsequent vor Schulen und Kindergärten Schrittgeschwindigkeit eingeführt? Wieso werden Ampelphasen so kurz gehalten, dass ältere Leute und Kinder es nicht bei Grün hinüberschaffen? (… klar, damit die Autos nicht so lange aufgehalten werden). Wieso kostet das Übertreten der Geschwindigkeitsbeschränkung so läppisch wenig?
Ich könnte noch ewig so weitermachen. Man bekommt immer wieder das Gefühl, dass die Autofahrerrechte (was auch immer das sein soll!) wichtiger sind als Kinderrechte. Eine mögliche Erklärung las ich letztens in einem Text von Sascha Lobo bei Spiegel: Es gibt 14,5 Millionen Eltern minderjähriger Kinder. Und 21 Millionen ADAC Mitglieder in Deutschland. Das zeigt, wieso Autofahrer eine größere Lobby haben als Kinder. Es ist Zeit, dass wir Eltern das ändern!
Denn ganz ehrlich: Zukunftsgerichtet ist das nicht, dass Autofahrer eine größere Lobby haben als Kinder!
Mein neues Buch ist da! „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.
Kennt Ihr auch meine anderen Bücher?
„Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter
„Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“
Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel
Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!
Willkommen bei der ganznormalenMama! Wollt Ihr familienfreundliche Reisetipps? Oder kinderleichte Rezepte? Oder Lustiges, Nachdenkliches aus dem Mamaalltag? Dann stöbert im Archiv und folgt mir auf Facebook, bei Instagram oder Pinterest– ich freue mich auf Euch!
Pingback: Wochenrückblick KW 40/2021 – MartinTriker
Du sprichst mir da aus der Seele. Autos sind ein riesen Problem und der Vergleich mit dem Stellenwert von Kindern und Jugendlichen zeigt die Traurigkeit des ganzen sehr deutlich!
Es müssen dringend Veränderungen und Alternativen geschaffen werden, Autos MÜSSEN raus aus Großstädten!!!
Spannend! Ich habe vergangene Woche ganz ähnliches gedacht, gerade weil ich wieder eine Erstklässlerin habe. Mit weiterem Schulweg.