Ein Netz, das einen auffängt: So sollten die sozialen Netzwerke sein

So oft habe ich mich hier darüber aufgeregt, dass es im Internet so viel Missgunst, so viel Draufhauen, Lästern und Belehren gibt. Wenn man in den sozialen Netzwerken herumsurft, hat man manchmal das Gefühl, in eine Schlangengrube gefallen zu sein. Da wird ganz direkt mit Wörtern um sich geworfen, die ich meinen Kindern verbiete, oder aber man verpackt es „subtil“ wie „Liebes, du siehst ja so furchtbar müde aus“ und weißt netterweise auf die Augenringe und grauen Haare hin. Ohja, Mütter können echt fies sein! Und die Anonymität des Internets scheint bei vielen dafür zu sorgen, dass die letzten Hemmungen fallen. ABER: Es geht auch anders. Das habe ich gemerkt, als ich mir vorherige Woche meine Sorgen vom Herzen schrieb, beschrieb, wie es ist, wenn der Autopilot streikt. Es kamen so unglaublich viele, liebe Emails, es gab so viele aufmunternde Kommentare, so viel Verständnis, mein Text wurde so oft geteilt mit den Worten „es geht uns allen so“ oder „wir sind nicht allein“ oder „lasst uns alle gemeinsam mal Nathalie aufmuntern“. Da war es auf einmal: Das Sicherheitsnetz. Denn das sollten soziale Netzwerke sein: Netze, die einen auffangen. Netze, die im wahrsten Sinne des Wortes „sozial“ sind.

Einige sagen vielleicht: Was bringen denn virtuelle Umarmungen? Was bringt es, wenn so ein Text X Aufrufe hat und das Bild bei Instagram X Likes? Vielleicht erscheint es einigen sogar oberflächlich, dass ich in meiner Situation Freude an eine Like-Zahl hatte oder daran, dass mir wildfremde Leute aufmunternde Kommentare hinterließen. Das ist doch nur das Internet, das kann doch kein wirklicher Trost sein?

Oh doch. Denn es war so viel Wärme, so viel Zuspruch – und es war ehrlich. Es tut gut, wenn der Text gelesen und verstanden wird. Wenn ich verständnisvolle Emails bekomme, dass es anderen auch so geht. Wenn es ehrlich gemeinte Tipps gibt, einfach von Herzen, ganz ohne Besserwisserei. Ja, da tut das Virtuelle gut. Und da ist das Virtuelle nicht „nur“ virtuell. Da tut es einem direkt gut, wärmt einen von innen und fängt einen auf. Klar, ersetzt das Virtuelle nicht die echte Freundin, die einen in den Arm nimmt oder einfach nur zuhört. Aber es ist eine Ergänzung – und je mehr Wärme, je mehr Trost, umso besser, nicht wahr? Genauso freute es mich, dass mein Text anderen half, mit ihrer Situation klar zu kommen, dass sich Mütter bei mir für meine Ehrlichkeit bedankten, dass es ihnen helfe, sich selbst auch besser zu fühlen, nicht so alleine.

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Ist es das nicht, was soziale Netzwerke bewegen sollten? Dass wir zusammenrücken, virtuell. Sicherheitsnetze, die einen auffangen, die sich unter uns, um uns herum aufspannen und keinen fallen lassen, der sich gerade im freien Fall befindet. Das sollte das social Network sein. Sozial, das Wort vergessen wir manchmal, wenn wir uns bei Facebook oder Instagram bewegen. Wir sollten uns von Zeit zu Zeit dran erinnern.

In diesem Sinne: Lasst uns füreinander da sein! Seid friedlich, seid gnädig und meckert nicht gleich los. Jede von uns hat ihren eigenen Weg und ihre eigenen guten Gründe, wieso sie manche Dinge anders macht als jemand anders. Statt zu bekehren, sollten wir versuchen zu verstehen. Und vor allem: Gemeinsam ein Netz spinnen, mit dem wir andere auffangen. Dann ist dieses Netz auch für uns da, wenn wir fallen.

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