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Mamas und Karriere: Emanzipation im 21. Jahrhundert

Was hat uns die Emanzipation eigentlich gebracht? Wir dürfen arbeiten. Auch ohne unseren Mann um Erlaubnis zu fragen. Wir müssen ihm auch nichts von unserem Geld abgeben. Wir sitzen sogar in Chefetagen. Naja. In einigen zumindest. In den meisten sind die Männer ja immer noch zahlreich vertreten. Wir dürfen Röcke tragen. Kurz oder lang. Aber auch Hosen. Sogar Anzüge wie Männer. Es soll sogar Frauen mit Krawatten geben. Wir sind ja sogar Bundeskanzlerin. In Hosenanzug!

Der Haushalt bleibt immernoch meistens an der Frau hängen

Aber wenn es um Kinder und Haushalt geht, dann sind es immer noch wir, die uns die Nächte um die Ohren schlagen. Klar, wir stillen. Aber auch im Wiegen, Schlaflied singen und Trösten sind wir meistens noch die Nummer 1. Männer brüsten sich höchstens damit, wer am schnellsten Windeln wechseln kann.

Als ob es dabei um die Schnelligkeit geht.

Wir Mamas sind auch diejenigen, die abends die Klamotten für den nächsten Tag rauslegen und uns dann stundenlang ans Bett setzen und warten, bis die Kinder schlafen. Wir sind diejenigen, die im Restaurant darauf achten, etwas zu bestellen, was auch die Kinder mögen. Und die erst den Kindern auftun, alles kleinschneiden und hübsch anordnen, während der Göttergatte schon fast seine erste Portion aufgegessen hat.

Wir sind diejenigen, die mit Erzieherinnen und Tagesmüttern sprechen und mit dem hustenden Kind frühmorgens zum Kinderarzt rennen. Diejenigen, die nachschauen, ob noch genug Windeln da sind und vor einem Ausflug daran denken, Ersatzwindeln, ausreichend Feuchttücher und einen Ersatzbody mitzunehmen (denn so eine Windel läuft ja grundsätzlich dann über, wenn man nicht daran denkt!). Während der Mann im Auto sitzt und drängelt „Können wir jetzt endlich mal los? Was muss das solange dauern?“, checken wir noch mal, ob Trinkbecher und eine Notration Knäckebrot eingepackt sind.

Wieso arbeitet meistens die Mutter halbtags?

Und wir Mamas sind meistens diejenigen, die mit der Karriere zurückstecken. Klar, auch weil wir es so wollen, so war es bei mir. Aber trotzdem war da diese Selbstverständlichkeit: Du machst Teilzeit, ist doch klar. Ich wollte gar nicht mehr als 5 Stunden am Tag arbeiten – aber mein Mann wollte auch nie weniger als 40 Stunden arbeiten. Die Rollen waren irgendwie immer klar verteilt. Wieso eigentlich?! Ich dachte immer, ich bin emanzipiert. Aber vielleicht hat die Evolution es doch in mir verankert, dass ich mein Kind nicht länger als 5-6 Stunden am Tag in fremde Hände geben mag.

Kann man gegen die Evolution und unsere Gene gegenanempanzipieren?!

Und dann ist da noch der Haushalt. An wem bleibt das hängen? An uns. Geschirrspüler. Waschmaschine. Tisch abwischen. Des Gatten dreckige Socken unterm Sofa hervorangeln und in den Wäschekorb werfen. Zahnpastatube zudrehen. Die Reste vom Rasierapparat-Ausklopfen aus dem Waschbecken waschen. Was halt so anfällt. Verblühte Blumen im Garten abschneiden. Einkaufen. Achja und natürlich Kochen und den Urlaub planen.

Ich könnte stundenlang weiterschreiben. Aber das Baby will nicht schlafen. Also kürze ich ab. Und komme demnächst noch mal auf das Thema zurück.

Was haben wir also von unserer Emanzipation? Wir haben unsere Berufe. Unsere Karriere. Aber halt auch immer noch Haushalt und Kind.

Karriere, Haushalt, Kind. Unsere Aufgaben haben sich einfach vermehrt. Das Pensum Haushalt und Kind ist gleichgeblieben. Nun dürfen wir auch noch nebenher arbeiten.

Der Tag hat nur immer noch ganze 24 Stunden. Und drei Stunden Schlaf braucht auch eine Mama. Ab und zu.

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