Man hatte ja nur fast 22 Monate Zeit, Schulen und Kitas infektionssicher zu machen…

Und wieder sind es die Kinder, die das ausbaden dürfen, was die Großen angerichtet haben. Es waren ja nur fast 22 Monate Zeit, sich Konzepte zu überlegen, wie man Schulen und Kitas infektionssicher macht. Ich bin es leid, die Frage nach den Luftfiltern zu stellen, von denen unsere 200 000 Einwohner Stadt ganze 28 für die Kinder bestellt hat, die noch nicht mal alle installiert sind. Doch wenn es schon keine Luftfilter gibt (die ja auch kein Allheilmittel sind), dann hätte man sich ja wenigstens Gedanken über kleinere Lerngruppen und andere, besser geeignete Lernorte machen können, um die Schulen und Kitas infektionssicher zu machen. Aber dafür bräuchte man ja Personal und das kostet sogar noch mehr Geld als Luftfilter. Und man hätte ja mal so richtig nachdenken müssen, Konzepte entwerfen müssen, vielleicht mal kreativ werden müssen und sich Dinge überlegen müssen wie „vormittags eine Lerngruppe und nachmittags eine Lerngruppe und Lehramtsstudenten als Aushilfen“ oder gar noch mehr um die Ecke denken müssen. Ach was, lassen wir doch die Kinder zuhause, da können doch die Eltern Lehrer*innen und Erzieher*innen spielen, sind doch eh die meisten im Homeoffice! Dass man damals im März 2020 schnell handeln musste – einverstanden. Ich war damals erleichtert, als Schulen und Kitas schlossen. Aber seitdem ist viel Zeit vergangen und spätestens seit letztem Herbst hätte jedem klar sein müssen, dass so eine Pandemie keine Sache von drei Monaten ist.

Passiert ist: nicht viel. Man könnte auch sagen: nichts. Ein paar Luftfilter wurden geordert. Aber ansonsten setzt man aufs Lüften und quetscht weiterhin 30 Kinder in ein Klassenzimmer und wenn es dann gar nicht mehr geht, macht man halt wieder die Schulen zu. Wir fahren längst nicht mehr auf einen Eisberg zu, wir sind schon am Sinken und stellen nun fest, dass nicht genug Rettungsboote da sind. Man hat Kinder schlicht vergessen. Es ist genau das eingetreten, wovor Leute, die Ahnung haben, im Sommer gewarnt haben. Trotzdem hat man die Fans in den Fußballstadien grölen lassen, Besoffene Karneval feiern lassen und lustig in den Clubs weitertanzen lassen. Leichtsinniger, egoistischer Spaß auf Kosten der Kinder. Ich gehe mit meinen Kindern nicht mal mehr in die Schwimmhalle. Seit Monaten.

Und wieder haben wir Eltern Angst um unsere Kinder. Ich kann alle Eltern verstehen, die ihre Kinder lieber zuhause lassen, um sie zu schützen. Ich bin deshalb nicht dagegen, die Präsenzpflicht auszusetzen – möchte aber sagen: Damit wird die Verantwortung von der Politik an die Eltern verlagert. Mal wieder. Leider können es nicht alle Eltern leisten, ihre Kinder zuhause zu betreuen. Ich als alleinerziehende Freiberuflerin kann es nicht so ohne Weiteres. Ganz abgesehen davon, dass es für die Kinder nicht gut ist. Damit wird die Schere weiter auseinandergetrieben, das ist leider so.

Viel wichtiger wäre es nun, endlich die Klassen zu verkleinern und für eine sichere Lernumgebung zu sorgen. Davon würden besonders auch schwächere Schüler profitieren. Wieso gibt es nicht längst Konzepte dafür? Achja, stimmt, wir hatten ja nur 22 Monate Zeit dafür, welche zu entwickeln.

Die Coronapandemie zeigt, wie marode das Bildungssystem war. Und wie wenig Kinder in dieser Gesellschaft zählen. Das Wort traurig ist nicht traurig genug dafür.

Mein neues Buch ist da! „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.

Kennt Ihr auch  meine anderen Bücher?

 „Afterwork Familie: Wie du mit wenig Zeit dich und deine Familie glücklich machst.“
  Die Kunst, keine perfekte Mutter zu sein: Das Selbsthilfebuch für gerade noch nicht ausgebrannte Mütter 

Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder.“

Und mein Kinderbuch: Der Blaubeerwichtel

Kennt Ihr eigentlich schon mein Kochbuch? „Das Familienkochbuch für nicht perfekte Mütter“ – dort findet Ihr mehr als 80 Rezepte – unkompliziert nachzukochen und zu backen!

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