Lang lebe König Frosch: Ein Buch zum Nachdenken und Diskutieren

*Werbung/Buchrezension*

Habt Ihr Lust auf ein Buch zum Vorlesen und Selbstlesen, über das Ihr mit Euren Kindern von Herzen diskutieren könnt? Dann möchte ich Euch Martin Baltscheits neues Buch „Lang lebe König  Frosch!“ vorstellen. Es ist die Fortsetzung von „Nur ein Tag“, aber es lässt sich auch ohne Probleme als eigenes Buch, in sich abgeschlossene Geschichte lesen. Es ist ein Kinderbuch mit Tiefgang, bei dem es nicht nur viel zu lachen gibt – sondern auch einiges zum Nachdenken, auch wenn es teilweise viel zu erklären gibt und das Ende nicht ganz kindgerecht ist (dazu später mehr). Denn es geht, kurz zusammengefasst, um Populismus und Manipulation – ein Oberthema, das ja leider heutzutage aktueller denn je ist. „Lang lebe König Frosch!“ zeigt, wie einfach man Populisten auf den Leim geht und wie leicht man andere manipulieren kann. Unterhaltsam verpackt in eine Fabel voller Situationskomik, nur leider nicht immer ganz kindgerecht und für Kinder gut zu verstehen.

Worum es in „Lang lebe König Frosch!“ geht? Um einen Frosch, dem es geschickt gelingt, ein nicht besonders cleveres Wildschwein und einen ebenso wenig gescheiten Fuchs zu treuen Dienern zu manipulieren. Fuchs und Wildschwein, die in einer Art WG zusammenleben warten am Teich auf die Geburt einer Eintagsfliege (die ist das Kind einer Fliege, die im ersten Band „Nur ein Tag“ die Hauptfigur  spielt). Seit drei Jahren warten sie geduldig und haben alles vorbereitet, um der Eintagsfliege ein schönes (einen Tag dauerndes)  Leben zu bereiten. Kuchen, Kerzen, Blumen, was halt so dazugehört. Doch statt der ersehnten Fliege kommt ein Frosch aus dem Wasser. Und behauptet auch noch, ein König zu sein.

Der unverschämte Frosch schafft es, Fuchs und Wildschwein dazu zu bringen, ihm, dem König zu huldigen. Mit Gehorsam, gegrillten Fliegen und anderen Annehmlichkeiten, die man als König so haben möchte. Und sogar eine Mauer bauen Fuchs und Wildschwein rund um ihren Teich und ihre WG.

Am Ende übrigens, da durschauen sie dann doch, was der Frosch eigentlich von ihnen will und mit Hilfe eines schlauen Storches gelingt es ihnen, mit der Herrschaft des Froschs zu brechen und der Frosch zerplatzt an der Wand. Und sogar die Eintagsfliege kommt am Ende der Geschichte auf die Welt – und mit Kuchen, Blumen und Kerzen wird ihr ein schöner Tag bereitet.

Situationskomik und Spannung – aber manchmal etwas zu brutal

Es bringt Spaß, „Lang lebe König Frosch“ vorzulesen, herrlich, wenn man es mit verstellter Stimme tut! Meine Jungs fanden es mehr als amüsant und wir hatten viel zu lachen. Und auch immer wieder viel zu diskutieren – denn das Verhalten des manipulativen Frosches wirft viele Fragen auf, auch schon bei Sechsjährigen. „Lang lebe König Frosch!“ ist lustig und spannend gleichzeitig.

Aber es gibt einen Kritikpunkt, von meinen Jungs und auch von mir: Am Ende ist es etwas zu brutal. Da soll der Frosch nämlich getötet werden. Und es wird mehrmals „töte ihn!“ gerufen. Das ging meinen Jungs zu weit. Mir auch. In Kinderbüchern muss nicht getötet werden. Das muss sich anders lösen lassen. Am Ende wurde der Frosch auch nicht explizit getötet, er flog einfach nur gegen eine Wand wie in einem gewissen Märchen und es sprüht Funken und Rauchwölkchen und ein bisschen Magie. Aber bevor es soweit kommt, kämpfen Wildschwein und Fuchs mithilfe des Storches gegen den Froschs und fordern seinen Tod. Für meinen Geschmack etwas zu martialisch, auch wenn am Ende des Kampfes der Fuchs zu Verstand kommt und den Stich mit dem Degen nicht zu Ende führt.

Vielleicht hätte man diesen Kampf am Ende doch etwas entschärfen können. Meine Jungs fragten mehrmals nach dem Lesen „wieso muss es denn so viel um töten gehen am Ende? Man kann jemanden doch vertreiben ohne ihn zu töten oder ihm weh zu tun.“ Recht haben sie. Mir war es beim Lesen auch etwas zu viel und in diesem Maße nicht wirklich für Grundschulkinder geeignet, geschweige denn für Kindergartenkinder.

Liest man das Buch vor, kann man diesen Teil etwas entschärfen! Was man sowieso an vielen Stellen tun sollte, denn ich finde einige Ausdrücke in dem Buch nicht ganz kindgerecht und nicht immer für verständlich (es kommen Wörter vor wie Patrouille laufen, Republik, Tussi, glotz nicht so auf meinen Po, – es ist auf jeden Fall ein Buch mit Erklärungsbedarf). Insgesamt etwas unentschlossen, ob es nun ein Kinderbuch oder eine Satire für Erwachsene ist. Wobei der Dressler Verlag ja ein Kinderbuchverlag ist und es für Kinder empfiehlt.

Also: Lustig auf jeden Fall! Und es regt zum Nachdenken an! Aber man sollte mit den Kindern drüber sprechen. Und vielleicht hier und da entschärfen beim Vorlesen. Dann bringt es Spaß. Ich finde ja, dass Kinderbücher ruhig anspruchsvoll sein dürfen und man kann Kindern auch mehr zumuten als man denkt!

Lang lebe König Frosch!“ von Martin Baltscheit ist laut Verlag für Kinder ab 6 Jahren geeignet, wegen des Schlusses würde ich es auf keinen Fall für Jüngere empfehlen, eher für etwas ältere Kinder.  Es ist im Dressler Verlag erschienen und kostet 15 Euro.

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