Warten aufs Baby: Vom Schwebezustand nach dem Stichtag

Ich habe heute kein Babyfoto für Euch. Weil ich immer noch warte. ET+9. So langsam reicht es mit der Warterei aufs Baby. Ich hatte mal geschrieben, dass vor dem Stichtag die Zeit stillsteht. Tja. NACH dem Stichtag steht sie erst so richtig still. Von Tag zu Tag mehr.

Die ersten Tage überbrückt man noch ganz gut. Babys sind halt keine Maschinen. Ist ja auch ganz gut, dass wir nicht alles beinflussen können. Was man halt so sagt. Und tatsächlich konnte ich letztes Wochenende noch genießen. Auch letzten Montag noch. Als ich mit den Kindern auf dem Weihnachtsmarkt war und dachte „schön, dass wir den Auftakt noch gemeinsam machen konnten“. Aber je weiter die Zeit voranschritt, umso ungeduldiger würde ich. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich den Spruch „ein Mädchen? Die macht sich noch hübsch“ gehört habe!

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Aber nun reicht es. Dieser merkwürdige Schwebezustand – der erst noch seinen Reiz, sowas Gemütliches hatte. Nun hat es sich ausgereizt, ich mag nicht mehr. Ich merke, wie ich von Tag zu Tag dünnhäutiger werde. Quatsch, von Stunde zu Stunde. Furchtbar dünnhäutig. Viel zu schnell genervt.

Man nimmt sich nichts mehr vor. Kauft morgens nur das ein, was am Abend zur Not auch schnell zubereitet wäre. Man lebt in den Tag hinein, zieht immer kleinere Kreise. Weiß morgens nicht, was abends ist. Mag sich nicht mehr verabreden. Die Zeit steht merkwürdig still und doch wieder nicht.

Seit einer Woche gehe ich mit den Kindern früh ins Bett- falls die Wehen mitten in der Nacht losgehen, habe ich wenigstens etwas Schlaf. (abends vorm Schlafen denke ich immer: Ach, Baby jetzt um diese Uhrzeit nicht mehr, denn ich will ein bisschen schlafen) Schade, dass man diesen Schlaf nicht ansparen kann. Ein Schlafkonto. Könnte ich in naher Zukunft sicher gut gebrauchen!

Und morgens dann die Ernüchterung: wieder keine Wehen.

Seit Freitag tut sich allerdings so einiges im Bauch, es ziept und drückt, immer wieder Wehen. Meine Ärztin ist optimistisch: Am Wochenende geht es los. Alles würde darauf hindeuten. Der Samstag ist nun fast vorbei. Nun, wir haben ja noch den Sonntag.

Ansonsten wird Montag um acht eingeleitet.

Vielleicht wirkt ja diese Räumungsandrohung!

Seit Freitagnachmittag habe ich auch immer wieder Wehen – sogar richtig schmerzhafte und regelmäßige. Aber sie werden nicht mehr. Und die Abstände nicht kürzer. Geh ich dann in die Wanne, sind die Wehen weg. Dafür hat das Baby Schluckauf.

Na super.

Laut Befund hat sich aber was getan und alles steht in den Startlöchern. Es könnte jederzeit losgehen.

Und das denke ich auch bei jeder Wehe. Um dann wieder enttäuscht zu denken „ach, schon wieder weg“. Ich trinke Zimt und Ingwer, Eisenkrauttee und Himbeerblätter, gehe spazieren, esse Ananas und massiere den Bauch. Mache lustige Beckenkreiselübungen. Denke bei jedem Ziehen im Bauch „nun rutscht das Baby noch ein Stück in Startposition“. Aber der letzte Startschuss scheint noch zu fehlen.

Nun reicht es mit dem Warten aufs Baby. Alles ist vorbereitet, der dicke Bauch nervt nur noch und der Zauber dieses Schwebezustandes hat sich auch langsam ausgezaubert.

Ich hoffe auf heute Nacht. Oder morgen Vormittag. Ansonsten wenigstens auf eine rasche, wenig schmerzhafte Einleitung. Ich bin bereit! Komm schon, Baby, wir warten auf Dich!

Nun gehe ich gleich mal wieder früh ins Bett. Ihr wisst schon: Falls es losgeht, hab ich dann wenigstens ein bisschen Schlaf getankt.

 

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7 Kommentare zu “Warten aufs Baby: Vom Schwebezustand nach dem Stichtag

  1. Hallo Natalie, ich hoffe es „weht“ inzwischen gaaanz doll, sozusagen Sturm und es geht endlich los. 9 Tage über ET ist schon sehr nervig. Ich war bei meinem Großen eine Woche drüber und kann es nachfühlen. Auf dem Foto siehst du wunderschön aus. Bei den Genen braucht sich die Kleine nun wirklich nicht aufzuhübschen. Alles Gute für dich und auch für deinen Mann und die großen Brüder, schließlich warten die 3 auch .

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