Jeden Tag eine gute Tat: Mit mehr Rücksicht aufeinander die Welt verbessern?

Kennt Ihr die alte Pfadfinderweisheit „Jeden Tag eine gute Tat„? Das hört sich vielleicht simpel an und mag in die Kategorie viel belächeltes Weltverbesserermotto gehören. Denn natürlich lassen sich nicht alle Probleme dieser Welt damit lösen – ganz so einfach ist ja leider nicht. Aber ich bin trotzdem überzeugt: Wenn wir alle ein bisschen mehr nach dem Motto „Jeden Tag eine gute Tat“ leben würden, kann das die Welt ein bisschen besser machen. Ein bisschen lebenswerter.

Lego Jeden Tag eine gute Tat

Einfach mal helfen, wenn jemand alleine nicht mehr weiterkommt: Jeden Tag eine gute Tat jann so einfach sein!

Kennt Ihr das nicht auch? Irgendwie ist es ein blöder Tag, an dem alles schiefläuft, man total übermüdet ist und dann auch noch das Schietwetter und überhaupt. So läuft man schlechtgelaunt durch die Gegend, findet alles und jeden doof und die Einkaufstaschen wiegen unglaublich viel. Und dann hält einem auf einmal mit strahlendem Lächeln ein junger Mann die Tür auf und man bedankt sich und – auf einmal ist der Himmel gar nicht mehr so grau, die Müdigkeit gar nicht mehr so schwer und die schlechte Laune auch nicht mehr auf dem Tiefpunkt. Nein, es liegt jetzt nicht an dem gut aussehenden jungen Mann. Lasst ihn eine Frau sein, ein älterer Herr, irgendwer. Die Tatsache ist vielmehr die: Es hat jemand Rücksicht genommen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Da hat jemand gesehen, die Frau trägt viel und hat keine Hand frei – und hält dann einfach mal die Tür auf.

So eine kleine Geste kann so manchen Tag retten.

Aufeinanderachten statt Aneinandervorbeigehen

Denn viel zu oft ist es leider so, dass alle durch die Stadt hetzen, auf dem Weg zu ihren Terminen, versunken in ihre Gedanken und sich nicht darum kümmern, ob die Frau hinter ihnen keine Hand frei hat, um die Tür zu öffnen, gerade damit kämpft, den Kinderwagen vom Zug auf den Bahnsteig zu heben oder ihr vom Wind ein Zehneuroschein aus der Hand gerissen wurde. Wir sind viel zu sehr daran gewohnt, dass uns halt keiner hilft, hinter dem Geldschein herzurennen, dass wir umso überraschter sind, wenn es dann doch einer tut. Und dann auch noch dazu nett lächelt – kleine Gesten, die an manchen Tagen die Sonne aufgehen lassen.

Besonders merken das Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Die ältere Dame, die mit dem Rollator verzweifelt vorm natürlich nicht abgesenkten Kantstein steht. Der ältere Herr, der sich versucht stehend festzuhalten, während der vollbesetzte Bus losfährt. Der Mann im Rollstuhl, für den im Fahrstuhl keiner der lauftüchtigen Fußfaulen Platz macht.

Als ich schwanger war, habe ich zum ersten Mal richtig gemerkt, wie gut es tun kann, wenn einem jemand in der vollen Bahn einen Sitzplatz anbietet. Als junge Mutter mit Kinderwagen erlebte ich selbst, wie froh man ist, wenn jemand an der Treppe einmal mit anpackt. Als ich mit dem Auto einmal komplett eingeparkt war und Zentimeter um Zentimeter aus der Lücke herausmanövrierte, um zu meinem wichtigen Termin zu kommen, war ich überglücklich, als ein älterer Herr einfach stehenblieb und statt dummer Sprüche kompetente Ausparkanweisungen gab.

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Den Rettungsanker zuwerfen, wenn er benötigt wird – anstatt sich nur mit sich selbst zu beschäftigen.

Schon kleine Gesten erleichtern den Alltag

Die Helfer kostet es nicht viel .Kaum eine Minute ihrer kostbaren Zeit. Und ganz ehrlich: Mal eben kurz einen Kinderwagen drei Stufen herunterheben ist für einen starken Mann kein Problem. Und die zehnminütige Busfahrt stehend zu verbringen sollte für gesunde Menschen auch nicht der Rede Wert sein.

Vielleicht bin ich naiv, wenn ich sage: Diese vielen kleinen guten Taten, die weder Mühe noch Aufwand sind, können unsere Welt verbessern.

Aber ich glaube fest daran, dass sie es können. Dass sie die Welt zu einem lebenswerteren Platz machen können. Denn sie sorgen dafür, dass man sich umeinander kümmert. Dass man hinsieht, wenn andere Hilfe brauchen. Dass man mit offenen Augen durch die Welt geht. Dass man seine Mitmenschen wahrnimmt – und sie auch so behandelt. Als Menschen, als Gegenüber. Ist es nicht für uns alle angenehmer, wenn wir einfach ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, uns mehr umeinander kümmern und die Augen offenhalten?

Dann sehen wir nicht nur uns selbst. Und niemand wird übersehen. Und das Leid, die Belange, das Leben der Anderen ist uns nicht mehr egal.

Und der nicht zu unterschätzende Nebeneffekt: Wem geholfen wird, der dankt es mit einem Lächeln. Und läuft selbst lächelnd durch die Straße. Und hat auf einmal selbst offene Augen. Für die anderen.

Also lasst uns miteinander die Augen offen halten und so unsere Gesellschaft ein wenig … liebenswerter machen. Geht ja ganz einfach: Jeden Tag eine gute Tat!

Für mehr Rücksicht untereinander: Selfie-Aktion #miteinanderaugenauf

Mit diesem Text möchte ich Euch auf die Aktion  #miteinanderaugenauf aufmerksam machen, bei der die RTL Stiftung und das Unternehmen bofrost bis zum 24.11. 2016 dazu aufrufen, sich mit den Themen Kinderarmut, Toleranz und Hilfsbereitschaft auseinanderzusetzen. Jeder kann ganz einfach etwas Gutes tun, denn es handelt sich hierbei um eine Selfie-Aktion. Für jedes Selfie mit dem Hashtag #miteinanderaugenauf spendet das Unternehmen bofrost 1 Euro an die RTL Stiftung, die sich zum Beispiel für Kinderhäuser einsetzt. Die Aktion ist übrigens mit dem dzi-Spendensiegel versehen, das Geld kommt also wirklich an – eine gute Sache, die ich gerne unterstütze! Mein Selfie … findet Ihr auf Instagram ;-)

4 Kommentare zu “Jeden Tag eine gute Tat: Mit mehr Rücksicht aufeinander die Welt verbessern?

  1. Ich denke auch, dass solche Gesten die Welt ein kleines bisschen besser machen. Denn wer sich über die Hilfe oder auch nur ein Lächeln seiner Mitmenschen freuen kann, geht gleich viel positiver in diese Welt und gibt meist schnell etwas davon weiter. Lasst uns all den Hass, Die Wut und Aggressivität in unserer Gesellschaft einfach weglächeln! Seid positiv, freundlich und hilfsbereit wo immer ihr könnt, egal welch schlechte Laune oder Ignoranz euch entgegenschlägt! Bei einigen kommt etwas von dieser positiven Lebenseinstellung an und regt vielleicht zum nachdenken an:-)

  2. Pingback: Wir haben es doch gut, oder? | familie reinicke

  3. Soooo schön geschrieben! Deshalb mag ich Deinen Blog so. Weil Du nicht nur lustige Texte schreibst und tolle Verlosungen machst, sondern auch so schöne nachdenkliche Texte schreibst. Man merkt, dass Du Journalistin bist ,denn so schöne Texte schreiben nicht viele Blogger. Du hast mich wirklich zum Nachedenken gebracht und ich werde nun bestimmt mit offeneren Augen durch die Straßen gehen. Danke dafür! Und die Selfieaktion finde ich auch toll!

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