10 Momente, in denen ich die Zeit anhalten möchte

Seit ich Kinder habe, rast die Zeit nur so vorbei. Hatte ich nicht gerade eben noch erst diesen Riesenbauch? Hat der Kleine nicht vorhin erst Krabbeln gelernt? Und jetzt spricht er und wälzt sich im Trotzanfall auf dem Boden! Wo sind sie alle hin, diese Momente? Und wie kann ich die Zeit festhalten? Aus meinen kleinen Babys sind zwei süße Jungs geworden und es wird nicht lange dauern, dann sind sie zwei süße Schuljungs. Und immer wieder gibt es Momente, in denen ich die Zeit am liebsten einfach anhalten möchte. Oder sie zumindest abspeichern möchte, immer wieder abrufbar. Denn das Leben mit Kindern ist einfach wunderschön!

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Es gibt unzählige dieser Momente im Leben mit Kindern – aber eine Top 10 dieser Momente liste ich hier mal auf… meine persönliche Besondere-Momente-Liste, die eigentlich tagtäglich in Gedanken ergänzt wird. Heute werde ich sentimental, Leute!

1 – Der Moment, als ich meine beiden Söhne zum ersten Mal im Arm hielt

Tja, das ist einer dieser Momente, die sich leider nicht wiederholen lassen. Dabei ist es einer der schönsten Momente. Als mich diese kleinen Männchen, die ich bis dato nur von ihrem kräftigen Strampeln gegen meine Bauchdecke und Ultraschallbildern kannte, mit ihren großen Augen anschauten und sich an mich kuschelten. Diese Babyhaut, der Babygeruch, die Speckbeinchen. Dieses ganze Wunder – wie auf einmal ein Mensch auf die Welt kommt, auf einmal da ist nach so langer Wartezeit und man das Gefühl hat, als wäre er schon immer da gewesen. Ich hoffe, diese Erinnerung verblasst nicht. Ich hoffe, ich kann sie immer wieder abrufen.

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Das ist fast fünf Jahre her, da war der Große wenige Stunden alt und ich hab ihm die halbe Nacht erzählt, wie ich mich auf ihn gefreut habe.

2 – Wenn sich zwei Ärmchen schlaftrunken um den Hals schlingen

Ein Moment, der glücklicherweise häufiger vorkommt. Wenn man das Kind aufweckt nach einer Autofahrt und ins Haus trägt. Wenn man ein auf dem Sofa eingeschlafenes Baby ins Bett verfrachtet. Wenn man den fast fünfjährigen Sohnemann, der abends nicht einschlafen wollte, morgens halbschlafend an den Frühstückstisch schleppt. Diese Bettwärme und diese zwei Ärmchen, mit denen sich die Kinder an einem festhalten. Sich an einen schmiegen. Diese kuscheligen Haare, die am Kinn kitzeln. Dieses Vertrauen, was aus diesen Ärmchen spricht. Und irgendwann sind sie groß und sagen „Mama, ich kann alleine gehen.“

10 Momente, in denen ich die Zeit anhalten möchte: Die Zeit rast vorbei, seit ich Kinder habe. Gedanken einer Mama über den Familienalltag, über das Aufwachsen der Kinder und die Zeit, die so schnell vorbeirast. Eben noch ein Baby, jetzt ein Schulkind!

3 -Wenn das Baby nach dem Stillen an der Brust einschläft

Auch das ist so ein Moment, der irgendwann nicht mehr reproduzierbar ist. Wenn das Baby trinkt, erst gierig, dann immer langsamer und dann einschläft, die Brustwarze noch halb im Mund. Sich ankuschelt, ruhig atmet, die Finger ganz entspannt auf dem Bauch liegen. Wie oft bin ich ewig so sitzengeblieben, habe mich nicht bewegt (dabei oft mit einer Hand einen Blogartikel getippt), mir es verkniffen auf Klo zu gehen, um dieses schlafende kuschelige Wunder nicht aufzuwecken. Bis die Beine einschliefen. Oder der Arm. Oder beides. Und die Blase dann doch zu sehr zwickte.

4 – Wenn die Kinder am Essenstisch um die Wette Quatsch machen

Oder im Auto auf der Rückbank. Wenn sie sich angucken und in dieses unvergleichliche Kindergelächter ausbrechen, weil sie irgendein geheimes Stichwort haben. Wenn sie über Kindersachen lachen, die nur Kinder verstehen. Wenn sie sich gegenüber sitzen und Pupsgeräusche machen. Wenn der Große seinen Arm beschützend um den Kleinen legt. Wenn ich die beiden so zusammen sehe, dann denke ich: Ja, es ist gut, zwei Kinder zu haben, die sich auch einanderhaben. Und diese Momente hören hoffentlich auch nicht auf, wenn ich alt und grau bin und die Jungs so alt wie ich jetzt.

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Geschwisterliebe.

5 – Wenn die Kinder neben mir einschlafen und sich an mich kuscheln

Auch wenn das Insbettbringen manchmal gewaltig nervt und dieses Rumhopse auf dem Bett und Schlafanzug-Wiederauszieh-Getue mich auf die Palme bringen kann und, ja, ich auch irgendwann Lust auf das Sofa und ein bisschen Ruhe habe: Wenn die Jungs dann eingeschlafen sind nach der X.ten Gutenachtgeschichte, in der wir natürlich wieder einen Schatz gefunden haben, und so neben mir liegen, dann springe ich nicht sofort auf. Erstens, weil man immer nochmal warten sollte, denn, wie ich mal unter meinen Anfängerfehlern schrieb: Ruhiger Atem heißt nicht gleich tiefer Schlaf! Aber auch zweitens: Weil es so schön ist. So warm. So gemütlich. Ich oft genug selbst einschlafe.

6 -Wenn das Kind im Halbschlaf murmelt „Du bist die beste Mama der Welt“

Ach, wenn die Kinder das überhaupt sagen. Also ehrlich sagen und nicht nur, weil sie einen Lolly wollen. Kann man Schöneres hören? Hoffentlich sagen sie es auch noch, wenn sie 16 sind und ich ihnen verbiete, bis 5 im Nachtclub zu bleiben. Getoppt wird es dann von einem „Ich hab dich unendlich plus 1000 plus 10 plus 500 lieb.“ Schmelz!

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7 – Wenn sich die Kinder beim Abholen vom Kindergarten in die Arme schmeißen

Der Arbeitstag war stressig und man ist doch etwas müde. Und dann betritt man den Kindergarten und ein kleiner Mann kommt mit wehenden Haaren und breitem Grinsen auf einen zugerannt und schmeißt sich einem in die Arme. Der Tag ist gerettet! Diese ehrliche Freude, das Lachen und der dann folgende unaufhörliche Plapperstrom aus dem Mund: Was für ein Glück, dass sich dieser Moment ganz schön oft wiederholt.

8 – Das Glucksen beim Durchkitzeln

Wieso können wir Erwachsenen eigentlich nicht mehr so lachen wie Kinder? Wann wird aus diesem glucksenden Kinderlachen eigentlich ein „normales“ Lachen? Ihr wisst schon, dieses Kichern, was gar nicht mehr aufhört, mit dieser hellen Kleinkindstimme. Mein Vierjähriger kann es noch, ich hoffe, das bleibt noch eine Weile so. Kitzeln ist bei uns oft auch ein Spannungslöser. Wenn sie sich nicht anziehen wollen und nur rumzappeln, wenn man ihnen hilft. Manchmal gelingt es mir nicht, die Situation zu entschärfen und ich mutiere zur Meckermami. Aber es lohnt sich, auf die Kitzelvariante zu setzen. Man kann sich sicher sein: Wird der eine durchgekitzelt, will auch der andere. Und dann kommt dieses Glucksen aus zwei Kinderkehlen. Und hört nicht mehr auf. Ich liebe es! Allerdings wollen sie dann meistens auch nicht mehr aufhören und man muss kitzeln und kitzeln und noch mal und noch mal, bis der Arm lahm wird und man dann doch irgendwie denkt: Okay, jetzt ist mal Zeit zum Anziehen.

9 – Wenn im Radio Bon Jovi läuft und ich wild mit den Kindern tanze

Yep, ich oute mich mal als Bon Jovi Fan und hoffe, mir laufen nicht die Follower weg ;-) Das ist der Held meiner frühen Jugend und wenn die guten alten 90er Hits im Radio kommen, dann stelle ich es ganz laut, schnappe meine Kinder und tanze mit ihnen wild durch die Gegend. Lauthals mitgrölend. „Oho we are half way there, ohooo living on a prayer“ oder ganz schnulzig „And I will love you, baby, alwaaaays“. Meine Jungs schauen mich im ersten Moment immer an, als ob ich jetzt total durchgedreht bin, machen dann aber begeistert mit und hopsen durch die Gegend wie zwei Flummis. Wir haben sehr viel Spaß – und vielleicht lässt sich der Musikgeschmack der Mäuse ja früh prägen. Wobei, wenn sie dann nach dem Lied fragen, ob wir jetzt „In der Weihnachtsbäckerei“ hören können, dann wird mir klar, es liegt noch viel Arbeit vor mir…

10 – Dieser Moment, wenn die Kinder vollkommen ins Spiel versinken, ohne Streit, ohne Stress und man ihnen einfach nur zuguckt

Nun ja. Man kann halt auch nur zugucken. Denn so sehr sie auch im Flow sind, sie haben ganz feine Antennen dafür, was Mama gerade macht. Ganz unauffällig einer Zeitschrift blättern? Die Stricksachen rausholen? Gar auf die blöde Idee kommen, auf dem Smartphone den Instagram-Stream zu aktualisieren? Nix da, bloß nicht rühren, denn man kann sich sicher sein: Dann haut entweder einer dem anderen einen Bauklotz auf die Rübe oder beide stürzen zu einem und wollen, dass man mit Kaufmannsladen spielt, zum zehnten Mal ein Baggerbuch anschaut oder endlich Abendbrot macht. Aber wisst Ihr was? Ich habe gemerkt, dass es sich lohnt, dem Drang nicht nachzugeben, sich zu beschäftigen. Kann doch alles warten. Was verpasse ich, wenn ich mal nicht bei Facebook reinluscher? Einfach nur dasitzen, ihnen zuschauen, mich freuen, dass sie miteinander spielen, sich vertragen, den Moment genießen. Das ist Entschleunigung! Um das zu finden, stellen sich andere 6 Wochen in den Stau auf den Jakobsweg!

GEschwisterstreit, Geschwisterliebe, Brüder, Carrerabahn

Sie können so schön zusammenspielen, besonders dann, wenn sie eigentlich ins Bett sollen…

Ja, diese Momente, von denen es noch viele mehr gibt, entschädigen für allen Stress, den man zugegeben doch manchmal mit den lieben Kleinen hat. Es sind diese Momente, in denen einem warm wird, in denen man manchmal vor lauter Mutterliebe aufgeht, ja, so fühlt sich vielleicht so ein Hefeteig auf der Heizung an. Das Herz wird immer größer, es wird immer wärmer und schwupps kommt die ganze Hefe, äh, nee, die ganzen Gefühle aus der Teigschüssel raus.

Na, was für eine Metapher. Mutterliebe ist wie ein Hefeteig in einer viel zu kleinen Schüssel.

Ihr wisst, was ich meine, oder?!

Was sind Eure Lieblingsmomente mit Euren Kindern? In welchen Situationen habt Ihr gedacht „Ich will die Zeit anhalten?“ Welche Momente sind für immer in Eurem Kopf abgespeichert?

5 Kommentare zu “10 Momente, in denen ich die Zeit anhalten möchte

  1. Pingback: Wollt Ihr manchmal das Vor-Mama-Leben zurück? | Eine ganz normale Mama

  2. Pingback: #meibestElternblogbeitragdeMo XII mein bester Elternblogbeitrag des Monats | Die Kellerbande mit Herz und Seele

  3. Ich denke mir auch fast jeden Tag, ich will sie anhalten diese Zeit. Meine regelmäßigen Glücksmomente sind, wenn ich meinen Sohn im Schlaf beobachte – so entspannt und friedlich. Oder wenn sich sein kleines Händchen in meins schiebt, wenn wir gemeinsam durch die Straßen gehen. Sehr schön zusammengefasst von Dir.

  4. Ach, wie wunderschön, da hüpft mein Mutterherz beim Lesen gleich mit! Vielen Dank für’s Teilen, Du Liebe!

    Damit solche Momente nicht in Vergessenheit geraten, gibt es immer mittwochs bei mir auf dem Blog den #Familienmoment <3 Wenn Du magst, mach doch einfach mal mit – ich würde mich riesig freuen!!!

    Viele liebe Grüße und ein wunderbares 2016

    Deine Küstenmami

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