Zwei Kinder: Man wächst mit seinen Aufgaben

Zwei Kinder machen mehr Arbeit, zwei Kinder machen mehr Lärm, zwei Kinder machen mehr Chaos und zwei Kinder machen mehr Quatsch: Aber zwei Kinder machen auch mehr Spaß und mehr Freude. Und überhaupt. Wieso zwei kleine Chaoten besser sind als einer – zu dieser Blogparade (#mehralschaos) haben Mama on the rocks und Mama Schulze aufgerufen. Da mache ich gerne mit – denn bei uns herrscht eindeutig mehr als Chaos und das ist auch gut so!

GEschwisterstreit, Geschwisterliebe, Brüder, Carrerabahn

So friedlich miteinander spielen sie leider nicht immer… zwei Kinder bedeutet auch: Streit unter Geschwistern.

Ich habe zwei entzückende Söhne, knapp zweieinhalb Jahre auseinander, der eine fast 4, der andere grad 1 geworden. Sie sind wirklich prächtig und beherrschen jetzt schon das Flirten wie alte Hasen. Man möchte sie knuddeln, in den Arm nehmen und durchkitzeln, dass ihr herrliches Lachen ertönt. Und man manchmal wünscht man sich einfach einen Abschaltknopf, der mal fünf Minuten die Sirene unterbricht, die losheult, wenn der eine dem anderem mal wieder das Auto weggenommen hat.

Zwei Kinder machen mehr Stress aber auch mehr Spaß

Ohja, zwei Kinder können einen schon ganz schön stressen. Der Lärmpegel ist eindeutig höher. Sie sind Brüder. Und sie zoffen sich dauernd. Wobei der Kleine dem Großen in Nichts nachsteht. Aber er muss auch ganz schön was einstecken, wenn der Große ihm im  Vorbeigehen in bester Rugbymanier mal eben umwirft. Dafür ist er groß darin, seinem Bruder mit dem Duplostein eins über die Rübe zu ziehen.

Aber ich finde es einfach wunderbar, so eine Rasselbande zu haben. Hier ist Leben in der Bude! Und zwar richtig!

Jetzt geht es immer häufiger damit los, dass sie zusammen spielen. Yeah. Darauf wartet glaube ich jede Zweifachmama. Das ist sowas von süß. Naja, es geht so zehn bis 15 Minuten gut, dann bricht der Kleine die zugegebenermaßen komplizierten Spielregeln  des Großen und das Geschrei geht los. Aber letztens konnten der Gatte und ich die Sonntagszeitung von Anfang bis Ende lesen – also so richtig LESEN – und die Kinder spielten gut gelaunt miteinander. Das lässt hoffen!

Zwei-Kinder-mehralschaos-Geschwisterkind-Rasselbande

Geschwister haben viele Vorteile. Nicht nur dass sie ihre Klamotten auftragen und der teure Kinderwagen bis zum Auseinanderfallen genutzt werden kann. Der Kleine hat nachmittags ein super Unterhaltungsprogramm, wenn wir Besuch haben von größeren Kindern. Er brauchte auch kein Pekip, Babymusikgarten oder Babyturnen: Sinnesanreize hat er eh genug, bei der musikalischen Früherziehung des Großen ist er mit großem Eifer dabei und beim Kinderturnen blockiert er das Trampolin und nervt die Dreijährigen. Er liebt den Trubel. Ich glaube fast, er langweilt sich vormittags mit mir allein zuhaus. Jedenfalls ist er immer ganz begeistert, wenn wir den Großen aus dem Kindergarten abholen.

GEschwister sind toll. Tipps zum Leben mit zwei Kindern und ein Plädoyer für eine große Familie

Wieso man beim zweiten Kind entspannter ist

Und beim zweiten Kind ist man viel entspannter als beim ersten. Windeln? Werden gewechselt, wenn sie von selbst abfallen. Body? Wird gewechselt, wenn er stehen kann. Nur Vollkorn, bloß kein Zucker? Ist schon ein bisschen ungerecht, denn der Kleine darf schon ab und zu ein Gummibärchen vom Großen abhaben, der Große hat vor seinem zweiten Geburtstag so gut wie keinen Zucker gegessen. Und Eis… das hat der Kleine schon im Sommer bekommen. Vom Großen gefüttert. Geschwisterliebe! Ja, sie können auch so furchtbar lieb zueinander sein! Sich verbünden gegen die Großen, die es wagen, um Acht den Schlafanzug zu zücken. Sie können gemeinsam auf dem Bett rumhüpfen und rumkrakeelen, nur um das Schlafengehen noch zehn Minuten hinauszuzögern.

Und es ist einfach unbezahlbar mit zwei kleinen Jungs am Essenstisch zu sitzen, die abwechselnd Pupsgeräusche machen.

Ein Ja zum zweiten Kind, ein Ja zu einer großen Rasselbande!

Zwei Kinder sind nämlich nicht einfach nur doppelt so viel Arbeit. Sondern vor allem doppelt so viel Liebe. Und davon habe ich so viel, dass es mir jedes Mal richtig doll leid tut, wenn ich mal wieder genervt war oder geschimpft habe, weil sie mich mit ihren Streitereien zur Weißglut getrieben haben. Ich finde meine Jungs großartig und kann nur jedem sagen, der noch über ein zweites Kind nachdenkt: Ja, es ist anstregend, vor allem, wenn sie sich nachts abwechseln und erst der eine an die Brust will und dann der andere aufs Klo muss. Aber es ist auch doppelt so viel Freude. Mindestens.

Und außerdem: Man wächst mit seinen Aufgaben.

Wie werde ich zwei Kindern gerecht?

Wusstet Ihr übrigens, dass ich einen Erziehungsratgeber zu dem Thema „Zwei Kindern gerecht werden“ geschrieben habe? Ein undogmatischer Ratgeber mit vielen praktischen Tipps und Elternzitaten zu Themen wie „wie werde ich zwei Kindern gerecht“, „wie bereite ich mein großes Kind auf sein Geschwisterchen vor“, Geschwisterstreit, Eifersucht unter Geschwistern, gemeinsames Kinderzimmer, usw. Das Buch Willkommen Geschwisterchen: Entspannte Eltern und glückliche Kinder“ ist jetzt schon vorbestellbar!


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13 Kommentare zu “Zwei Kinder: Man wächst mit seinen Aufgaben

  1. Pingback: 10 Momente, in denen ich die Zeit anhalten möchte | Eine ganz normale Mama

  2. Das ist wirklich ein super Artikel, so ähnlich geht es bei uns auch zu. Meine Jungs sind 5 und 2. Beim Großen gab es auch nichts Süßes bis er bestimmt 1 1/2 Jahre war. Der Kleine hat mit einem 3/4 Jahr schon Eis von der Oma bekommen. Der Kleine macht jeden Blödsinn des Großen nach, egal ob in Wort oder Tat. Ehrlich, bei der Windelstory musste ich lachen, genau so läuft es bei uns auch. Schönes Wochenende!

  3. Ja, man wächst mit seinen Aufgaben :-) Umso mehr bewundere ich Zwillingsmütter, die gleich von 0 auf 200 kommen, hihi Bei uns ist es genau gleich: Die Windel wird nur gewechselt, wenn absolut nötig, Süsses hatte der Kleine auch schon. Und die Abwehrkräfte (/oder Schwerkräfte???) erarbeitet er sich auch schon, wenn die grosse Schwester ihn (zwar aus Unachtsamkeit) regelmässig umknockt. Das härtet ab, oder? ODER?!
    Sehr gelacht habe ich bei den abwechselnden Pupsgeräuschen. Mal schauen, ob wir das auch noch hinkriegen ;-))

    LG
    Séverine

    • Die abwechselnden Pupsgeräusche sind DER Knaller. Sie beömmeln sich dabei und fallen fast aus dem Hochstuhl. Wirklich niedlich. Nur den Punkt, an dem es nicht mehr so lustig ist, den kennen sie natürlich noch nicht. Das kann nämlich ECHT lange so gehen…

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