Duschen mit Baby- oder wenn das Kind mit der Klobürste klopft…

Immer wieder ein großer Spaß: Duschen mit Baby steht an. Und zwar an einem Wochentag. Wo der Papa im Büro sitzt. Also muss das Baby, äh, das Kleinkind, mit ins Bad. Kennt Ihr, oder?! Diese immer wieder neu zu beantwortende Frage: Wohin mit dem Baby beim Duschen? Und wie zum Teufel halte ich es bei Laune? Ich hatte ja schon mal darüber geschrieben, wie amüsant es ist, mit einem schreienden Baby in Autoschale vor der Dusche zu duschen (- siehe hier). Mein kleiner Sohn ist nun mit einem Jahr aber nicht mehr wirklich glücklich in seinem Autositz. Nicht dass er vorher wirklich glücklich war und mich in Ruhe duschen ließ. Aber nun ist er mobil. Das Duschen hat nun ganz neue Dimensionen erreicht. Ich hatte vergessen (oder verdrängt), wie das bei meinem großen Sohn war.

Duschen mit Baby: Tricks, wie das stressfrei klappt

Heute also wieder so ein Morgen. Zeit für die Dusche! Mit Baby!  Ich schleppe Spielzeug ins Bad. Duploautos, Bauklötze, einen Kuschelhasen, zwie Plastikteller zum Stapeln, ein Fühlbuch mit Seiten aus dicker Pappe. Alles schön drapiert auf dem Badvorleger. Spannende Erlebsniswelt kreiiert, das wird ja wohl für 5 Minuten Wellnessdusche reichen. Glaubt die Mama. Kind dazu. Es beäugt die Erlebniswelt eher skeptisch, denn begeistert. Aber immerhin: Ein Auto hat sein Interesse geweckt und er wiegt es in seinen Patschehändchen hin und her. Sieht vielversprechend aus. Doch nicht so schlecht, so eine Baby-Erlebniswelt, nicht wahr?!

Dann geht es los: In Rekordzeit ausziehen – doch bevor ich einen Fuß unter die Dusche setzen kann, hat das Kind sich hingestellt, zielsicher den Klodeckel angehoben und das erste Auto ins Klo geworfen. Das zweite hat der Sohnemann schon in den Händchen.Ich fische Auto Nummer 1 mit spitzen Fingern heraus, werf es erstmal ins Waschbecken. Duschtür auf, warmes Wasser an, warmes Wasser wieder aus. Der kleine Mann hat die Waage entdeckt und hebt sie hoch und lässt sie wieder fallen. Babyfuß um einen Zentimeter verfehlt, Kind hat durchaus Talent. Waage weg, Kind hingesetzt, Fühlbuch in die Hand gedrückt. Ab in die Dusche. Neuer Rekordversuch in Sachen Duschen mit Baby wird gestartet.

Ein Glück ist die Duschwand aus Glas. Ich habe ihn im Blick. Er pfeffert das Buch in die Ecke. Ignoriert das andere Spielzeug. Ich wasche mich fahrig ab, stell das Wasser aus und seife mich in Sekundenschnelle ein. Das Kind zieht sich derweil am Waschbecken hoch, angelt auf Zehenspitzen nach der Zahnbürste seines Bruders, schnappt sich noch die Zahnpasta. Naja, ist ja zugeschraubt. Wasser an, Augen zu, ich höre ein Stück Plastik auf den Boden fallen. Augen auf. Schadensaufnahme: Er hat die Zahnpasta aufbekommen und die Fliesen angemalt. Naja, lässt sich ja abwaschen. Augen zu, Dusche an. Ein neues Geräusch dringt durch das Wasserrauschen. Dusche aus, Augen auf.

Zahnbürste des großen Bruders ist im Klo gelandet. Note to myself: Neue Zahnbürste kaufen. Augen zu, naja, fast, denn im letzten Augenblick sehe ich: Er hat das Klopapier entdeckt, blitzschnell das Papier abgerollt und zerrupft nun genussvoll das Papier in kleine Stücke. Ministücke. Zu spät, hier ist nichts mehr zu retten. Konfetti. Überall. Die leere Rolle landet: im Klo. Wo auch sonst? Kann ich jetzt auch nix mehr dran ändern. Ich schließe resigniert die Augen. Dusche wieder an. Nun aber, endlich, Shampoo raus, aber dalli!

Ein dumpfes Klopfen lässt mich innehalten. Augen auf. Wasser aus. Der kleine Mann hat die Klobürste entdeckt. Mit der steht er nun vor der Duschtür und haut begeistert dagegen. Mit der Klobürste – versteht sich. Zeit, das Duschintermezzo zu beenden. Immerhin: Drei Minuten hat er durchgehalten, das Shampoo schäumt zumindest nicht mehr in den Haaren. Das muss reichen.

Und plötzlich ist die Klobürste in der Kinderhand…

Nun muss ich nur noch raus aus der Dusche und dem Kind die Bürste entwenden. Das Problem: Die Tür öffnet nach außen. Und da steht er vor der Tür mit seiner Klobürste. Mit der er immer noch rumklopft. Ich versuche ihn abzulenken, klopfe an der anderen Seite, winke ihm zu. Er bewegt sich nicht vom Fleck. Also die harte Tour. Stück für Stück drücke ich gegen die Tür, er hält dagegen, ich drücke weiter, bis ein kleiner Spalt offen ist und ich durchlangen kann. Ich schiebeden nölenden kleinen Mann zur Seite und schlängele mich nach draußen, er droht umzukippen, ich fange ihn auf.

Klobürste an ihrem Fleck, ich trockne mich ab, versuche mich einzucremen – aber da steht jemand meckernd vor mir und hält sich an meinem Bein fest. Ich gebe es auf, das muss heute mal so gehen. Eincremen wird überschätzt. Immerhin ein halbes Bein habe ich geschafft.

Fast hätte ich die Zahnbürste und die Klopapierrolle im Klo vergessen.

Das Fazit: Meine Spielzeugvorschläge hat mein Sohn geflissentlich ignoriert. Zahnbürste, Klobrille, Klopapier und nicht zuletzt die Klobürste hingegen waren der Hit. Meine Haare sind halbwegs gewaschen, das Kämmen und Föhnen erledige ich später. Wenn ich es dann mal schaffe. Achja, Duschen mit Baby ist immer wieder ein Riesenspaß!

Wellness im Bad? Einfach mal entspannt unter der Dusche stehen? Geht leider nur am Wochenende. Denn dann sind Dusche und Klo Mamas liebste Rückzugsorte – darüber habe ich ja schon mal hier geschrieben. Da nölt dann nur der Mann: „Was machst du nur immer solange im Bad?“

Wie löst Ihr das Duschproblem? Habt Ihr Tipps, wie man das Ganze etwas praktischer lösen kann?

27 Kommentare zu “Duschen mit Baby- oder wenn das Kind mit der Klobürste klopft…

  1. Andere mamafreundin einladen und dann nacheinander entspannt duschen während die andere Babysittet…wär doch mal ne klevere Lösung!

  2. Also mit meiner Tochter ( mittlerweile fast 2) mache ich es seit sie knapp 1 Jahr war so dass ich ihre „baby Wanne“ vor die dusche stelle und sie mitbaden lasse :) so hat sie Spaß denn sie badet unheimlich gern und ich kann schnell duschen :) oder da sie liebend ger Zähne putzt sitzt sie am boden und Putz fleißig ihre Zähne , naja mit einer zweiten alten Zahnbürste putzt sie den Boden aber so hab ich zeit zum dusche :) spielzeug hat nie funktioniert, das hat sie immer zu mir in die dusche geworfen aber zum Glück war das Klo nie so interessant für Sie :)

  3. Bei uns wurden alle Klobürsten hochgestellt, Zahnbürsten und Co. in den Schrank gestellt und in der entsprechenden Phase hatten wir eine Kindersicherungen am Klodeckel. Schränke an die der Zwerg nicht darf sind gesichert, mit dem Inhalt der anderen beschäftigt er sich mit Begeisterung… oder er guckt mir beim Duschen zu. Ich dusche entspannt!! 😍👏🏻

  4. Herrlich, habe grad das Baby (ok, er ist ja nun grad ein Jahr alt also strenggenommen kein Baby mehr) beim Stillen mir meinem Lachen geweckt. Wir haben inzwischen zumindest einen Hochstuhl (mit Gurt!) im Bad, sonst könnte ich mich nicht mal „normal“ morgens fertig machen. Duschen muss ich aber erst noch testen…

    • Hochstuhl geht bei uns auch nur mit Gurt… Duschen ist wirklich eine der größten Herausforderungen, finde ich. Letztens flog seine Zahnbürste ins Klo und ehe ich mich versah, patschte er mit der Hand hinterher und fischte sie heraus und steckte sie sich in den Mund. Ich bin so schnell aus der Dusche gesprungen, das glaubst Du nicht! Ein Glück war frisch gespült – aber eklig war es schon…

  5. Gerade deinen Blog entdeckt, jippie :-) Mein „ultimativer“ Tip ist: mit unter die Dusche nehmen. Klappt bei mir hervorragend und duschen ist jetzt tatsächlich sowas wie Wellness! Duschabzieher und Shampoo-Deckel sind tolles Spielzeug aber meistens wird eh mit weit aufgerissenem Schnabel der Kopf in den Nacken gelegt…
    Viele Grüße!

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