Arbeiten mit Baby und Kleinkind – wir Mamas sind Organisationstalente!

Mehr als zwei Wochen kein neuer Post von mir – ich bin untergetaucht. Im Arbeitskosmos. Denn ich nutze die Elternzeit, um ein Buch zu schreiben. Das stellt man sich ja fast schon romantisch vor. Die Mama sitzt da, schaut aufs Wasser (ja, mein Schreibtisch steht mit Blick auf einen See und einen Fluss! Angebemodus aus.), Kinder spielen, Baby schläft oder gluckst zufrieden vor sich hin, der Große kümmert sich rührend um den Kleinen, ab und zu bewundert man einen Duploturm, tippt dann lustig weiter, nippt gut gelaunt am Kaffee und haut so richtig inspiriert haufenweise Seiten weg. Natürlich stilistisch supertoll und preisverdächtig.

Arbeiten in der Elternzeit: Theorie und Praxis

Ahja. Soviel zur Theorie über das Arbeiten in der Elternzeit. Die Praxis sieht anders aus. Baby will nicht schlafen. Und gluckst auch nur dann zufrieden, wenn Mama lustige Geräusche macht (das Tastaturklappern meines Laptops ist NICHT lustig) oder mit der Rassel rumfuchtelt. Der Große spielt gerne und viel -solange Mama mitspielt. Er kümmert sich auch wirklich rührend um den Kleinen: Wenn man es rührend findet, wenn ein  Dreijähriger einem Baby sämtliches Spielzeug a) wegnimmt oder b) mit Karacho über die Rübe zieht.

Das mit dem Kaffee klappt irgendwie auch nicht. Erstens kann ich  in der Stillzeit keine fünf Tassen trinken (wenn ich nicht will, dass das Baby nachts Samba tanzt) und zweitens fehlt die Zeit fürs Nippen, es ist eher ein Exxen samt Milchschaum.

Willkommen in der Realität! Die Welt der Working Mums.

Über die ich ja auch schon hier und hier geschrieben habe. Chefs, die daran  zweifeln, dass Mütter sich als Führungskräfte eignen, sollten einmal bei uns im Alltagswahnsinn ein  Praktikum machen. Das wird sie eines Besseren belehren. Unser Organisationstalent lässt alle Männer weit hinter uns!

Arbeiten, wenn das Baby schläft? Und was, wenn das Kind nicht schlafen will?

Tja, da habe ich nun also einen Auftrag angenommen. 160 Seiten Manuskript, Abgabe bis Ende Mai, Zeit hatte ich etwas mehr als ein halbes Jahr. Der Plan war: Arbeiten, wenn das Kind schläft. Oder an der Brust trinkt. Im Einhandtippen bin ich seit der Geburt meines Großen topfit. Das Problem war: Der Kleine will nicht schlafen. Schlafen ist Zeitverschwendung. Tagsüber schläft er weitaus weniger als ich es vom Großen gewohnt war. Und beim Stillen ist er so fix, dass da nicht viel Zeit zum Arbeiten bleibt. Zehn Minuten, zack auf Ex und fertig. (Nur nachts, da zelebriert er es und kommt nie unter 30 Minuten pro Mahlzeit aus)

Er steht auf Powernapping, halbe Stunde nach dem Stillen und dann Augen auf: Action! Den langen Mittagsschlaf macht er nur im Kinderwagen, wenn ich den Großen von der Tagesmutter abhole. Was toll ist, weil ich da dann zwei Stunden ausgiebig Zeit nur alleine mit dem Großen habe. Aber andererseits nicht so toll, weil das ja als Arbeitszeit wegfällt.

Ich arbeite nun also abends. Aber ich habe gerade am Anfang unterschätzt, wie müde man doch ist nach einem Tag mit zwei Kindern. Und durchwachten Nächten. Oft bin ich in den ersten drei, vier Monaten um neun mit den beiden Kindern ins Bett gegangen. Da war nix mit Arbeiten. Und auch jetzt bin ich abends oft so müde, dass das Arbeiten nicht wirklich effektiv ist. Es ist ja nicht so, dass die Kinder punkt Acht schlafen. Ohne Theater und so. Nee, was ich stattdessen durchmache, habe ich ja bereits hier beschrieben (Verdammte Scheiße, schlaf endlich ein, sag ich da nur).

Nun sitze ich also im Endspurt und als ob all der Buchstress nicht reichte, hatte ich auch noch sechs Artikel zu schreiben. Ich bin ja froh, wenn meine Kunden mich fragen, ob ich was für sie machen will. Nach der Elternzeit sollen die mich ja auch noch toll finden. Eigentlich war das alles nicht zu schaffen.

Mehr Tipps für das Arbeiten im Home Office mit Kind

Und irgendwie ging es doch. Es geht ja immer. Mein Rezept? Erstens: eine Putzhilfe, unsere gute Fee. Zweitens: Haushalt nur, wenn die Kinder wach sind. Wäsche sortieren, Schleudergang anschauen usw finden Kinder gar nicht so schlecht. Drittens: IMMER arbeiten, wenn die Kleinen schlafen. Viertens: Das Chaos akzeptieren. Es muss nicht alles piccobello sein. Wirklich nicht. Auch ohne Arbeit übrigens nicht. Fünftens: Meine Mama. Die kommt gerne und oft zum Babysitten.

Es klappt irgendwie immer. Das Einzige ,was auf der Strecke bleibt, bin ich. Das muss sich ab dem nächsten Monat ändern.

Über meine Situation habe ich übrigens auch auf der Webseite von Elke Peetz einen Gastbeitrag geschrieben: www.elkepeetz.de

Die liebe Elke hat eine tolle Seite zusammengestellt. Dort lest Ihr nämlich nicht nur meinen Tipp für erfolgreiches Arbeiten mit Kind, sondern auch noch 29 andere Probleme und Lösungen. Es lohnt sich, hier mal zu stöbern!

 

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7 Kommentare zu “Arbeiten mit Baby und Kleinkind – wir Mamas sind Organisationstalente!

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